Wahlpflichtfach Glück
Statt vieler Worte, hier ein Artikel der „Rheinpfalz“ zu unserem neuen Schulfach Glück:
Schüler lernen Lektionen in Sachen Glück
August 2011
BAD BERGZABERN: Neues Wahlpflichtfach an der Realschule plus – 38 Jugendliche nehmen teil
Das Thema Glück steht im Mittelpunkt eines Wahlpflichtfachs an der Realschule plus in Bad Bergzabern. 38 Siebtklässler werden in diesem und dem folgenden Schuljahr darin unterrichtet.Glück jedenfalls hatten die Schüler, denn ihre Lehrerin Margot Uhli, die eigentlich Deutsch und Erdkunde unterrichtet, las einen Zeitungsartikel, der sie selbst mit einem Glücksgefühl erfüllte. Das Thema: „Schule im Glück”. „Das wäre auch etwas für unsere Schule. So ein Fach würde ich gerne unterrichten, bei dem nicht reine Wissensvermittlung im Vordergrund steht, sondern das Erlernen von Strategien, die für unsere Kinder im Schul- und Lebensalltag nützlich sind, ihre Fähigkeiten und ihre Persönlichkeitsbildung positiv fördern”, schildert die erfahrene Pädagogin ihre Motivation.
In Schulleiter Ludwin Michels und ihren drei Kolleginnen Luci Libenzi, Anna Schulz und Jessica Zepp fand sie schnell engagierte Mitstreiter. Im neuen Schuljahr wurde das Wahlpflichtfach „Glück” in den Stundenplan aufgenommen. „Es ist eine spannende und große Herausforderung für unsere Schüler genauso wie für uns”, versichern die vier Pädagoginnen, die einen Großteil der Sommerferien opferten, um sich in die Thematik für diesen neuen Unterricht einzuarbeiten.
„Dank einiger Sponsoren und Stiftungsgelder können sogar zwei junge Lehrkräfte an einer Fortbildung in Heidelberg teilnehmen”, freut sich Rektor Michels. Mit der Einführung des Wahlpflichtfaches nimmt seine Schule zudem eine Vorreiter-Rolle unter den Realschulen plus in Rheinland-Pfalz ein. Sichtlich erstaunt waren Michels und seine Kolleginnen über das große Interesse bei den Jugendlichen der siebten Klassen: Spontan interessierten sich 28 Mädchen und zehn Jungen für das neue Wahlpflichtfach.
In zwei Gruppen werden sie mit ihren Lehrerinnen in den beiden nächsten Jahren alles, was Glück ausmacht, erkunden. Was hat die Zwölfjährigen dazu bewogen, sich für diese Fach zu interessieren? „Es hat sich spannend angehört; wir sind neugierig, was Glück alles bedeuten kann”, sagen Carolin, Lena, Michael und all die anderen.
Zensuren wird es allerdings auch in dem Glücksfach geben, wie Anna Schulz erklärt: „Auf dem Lehrplan stehen Handlungs- und projektorientierte Themenbearbeitungen mit Einbindung praktischer Theaterarbeit und experimenteller Übungen.” Die Lehr- und Lerninhalte von „Glück” basieren auf dem Konzept von Ernst Fritz-Schubert, einem Heidelberger Schuldirektor, der mit einem Experten-Team wichtige Erkenntnisse aus der Glücksforschung in diesem Fach gebündelt und in einem Lehrplan zusammengefasst hat.
Themenfelder sind beispielsweise „Freude am Leben”, „Freude an der eigenen Leistung”, „Körper als Ausdrucksmittel” oder „Glück des Augenblicks”. Je nach Themenbereich werden auch Experten, etwa Theater-Pädagogen, eingeladen, die mit den Kindern arbeiten. „Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleituntersuchungen der pädagogischen Hochschule Heidelberg haben ergeben, dass im Vergleich zur Kontrollgruppe die ,Glücksschüler‘ besser wussten, was sie wollten, sich seelischer wohler fühlten und angaben, eine Stärkung ihrer Persönlichkeit erfahren zu haben. Wir hoffen, dass dies auch unsere Schüler aus den beiden Schuljahren in ihr weiteres Leben mitnehmen können”, wünschen sich die engagierten Lehrerinnen. Ein Zitat besagt: Glück ist eine Zustand, für den man bereit sein muss – die Jugendlichen in Bad Bergzabern sind es. (chf)
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt – Ausgabe Weinstraße
Ausgabe: Nr.202
Datum: Mittwoch, den 31. August 2011
Seite: Nr.2