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„Ein Mensch ist keine Zahl und keine Note.“

„Niemand hier ist eine Zahl oder eine Note“, sagte der neue Schulleiter des Gymnasiums im Alfred-Grosser-Schulzentrum, Pete Allmann. Im Gegenteil: „Ihr seid uns wichtig!“ rief er den Schülerinnen und Schülern an diesem letzten Freitag im Januar bei der Schülervollversammlung in der Aula zu. Das zeige sich zum Beispiel in persönlichen Begegnungen. „Es gibt nichts, was mir nicht gefällt“, sagte Pete Allmann „außer, wenn wenig gelacht wird. Wenn ihr mich schon gesehen habt, wisst ihr, dass ich keinen an mir vorbeigehen lasse, ohne dass er sein Handy weglegt und mit mir redet, und zwar möglichst ohne Kaugummi und Kappe. Denn ich glaube, dass viele Probleme gelöst wären, wenn wir freundlich miteinander umgehen und mehr lachen.“ Und zum Strahlen und zum Freundlichsein gebe es genug Grund, denn dies sei eine gute Schule. „Ich habe alle Zeugnisse persönlich unterschrieben und sehr viel exzellente Leistungen gesehen“, sagte der neue Schulleiter. „Und wenn es mal bei jemandem nicht so gut läuft, dann schauen wir uns das an und dann packen wir das gemeinsam.“ Er dankte an diesem letzten Freitag im Januar bei der Vollversammlung aller Schülerinnen und Schüler in der Aula, zum Beispiel der Bläserklasse 5z. „Die haben erst seit vier Monaten ihre Instrumente und können schon so toll spielen“, rief Pete Allmann von der Bühne. Und der neue Schulleiter rief zu Respekt auf, zum Beispiel nach dem ersten Stück des Schulchors des Gymnasiums unter Leitung von Christoph Bornschein. Da lief Pete Allmann auf die Bühne und rief: „Gute Schule beginnt mit Respekt, aber je lauter der Chor singt, desto lauter habt ihr geschwätzt. Macht alle mit, denn so beginnt gute Schule – mit Respekt!“ Nach dem zweiten Chorstück mit dem Titel „Singing altogether“ klatschen dann deutlich mehr mit.

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Nach Schulchor und Bläserklasse und nach der Jazzcombo bedankte sich Pete Allmann: „Wenn man Insider auf der Bühne ist, weiß man, dass da noch viel mehr Arbeit dahintersteckt, zum Beispiel von Herrn Scheidner mit seiner AG Licht- und Tontechnik, von den Hausmeistern, die hier gemeinsam mit Schülern die Stühle aufgestellt haben.“ Er bedankte sich auch bei dem Leiter des Schulchors, Christoph Bornschein und bei dem Leiter der Jazzcombo, Theodor Schmidt, der auch für die Bläserklassen verantwortlich ist. „Die Jazzcombo ist doch schon längst eine Big Band“, betont Pete Allmann. Tatsächlich hat Theodor Schmidt eine komplette Big Band, also vier Trompeten, vier Posaunen, fünf Saxofone und vier in der Rhythmusgruppe, also Klavier, Gitarre, Bass und Schlagzeug. „17 ist die goldene Zahl bei einer Big Band“, hatte Theodor Schmidt vor dem Auftritt erläutert. Alle 17 Plätze sind außerdem doppelt besetzt. „Denn natürlich haben auch wir das Problem, dass die Schülerinnen und Schüler nach dem Abitur weggehen und es dauert bis zu drei Jahren, bis jemand an seinem Instrument alles kann“, erläuterte Theodor Schmidt. Deshalb sei jede Position doppelt besetzt, um die Schülerinnen und Schüler langsam heranzuziehen. Eine wichtige Grundlage seien auch die Bläserklassen. „Die habe ich vom ersten Ton an selbst ausgebildet und anschließend können sie in der Jazzcombo weitermachen“, erklärte er. Dort haben Schülerinnen und Schüler regelmäßig Gelegenheit, aufzutreten. „Wir machen im Schnitt 15 Auftritte pro Jahr“, erzählte Theodor Schmidt, zum Beispiel beim Neujahrsempfang in Bad Bergzabern. Drei Mal sei man auch schon im Ministerium in Mainz aufgetreten oder auf dem Bauernmarkt oder im Lavendelgarten in Maikammer.

Auch der Leiter des Schulchors, Christoph Bornschein, tritt regelmäßig auf, zum Beispiel im vergangenen Jahr auf der Landesgartenschau in Landau. Er rief am Rande der Vollversammlung dazu auf, dass alle, die gerne singen und auch auftreten wollen, in den Chor kommen. „Vor allem brauchen wir noch Jungs“, so der Musiklehrer.

Nach den Musikern dankte Pete Allmann auch der Schülervertretung (SV), die an diesem Morgen ihre zahlreichen Projekte vorstellt. Gemeinsam mit der stellvertretenden Schülersprecherin und Außenreferentin Jasmina von Fragstein, sowie mit Ella Heravi und Ricky Koch von der SV sitzt er jetzt am vorderen Bühnenrand, das Mikro in der Hand, und erzählt, wie er selbst 1989 in dieser Aula saß und Abi geschrieben habe. Dann leiteten Jasmina von Fragstein, Ella Heravi und Ricky Kock die Vorstellung der vielen Projekte der SV ein. Julian Berger, Katharina Wicke, Katja Nohr, Miriam Schäfer und Ann-Kathrin Schneider leiten den Arbeitskreis (AK) „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, der in diesem Jahr unter anderem Spenden an die Bergzaberner Tafeln, ein Kinderheim und ein Kinderhospiz verteilen konnte. „Die vielen Spenden sind der Beweis: Man kann viel erreichen, wenn man will“, rief Miriam Schäfer den Schülerinnen und Schülern in der Aula zu. Jasmina von Fragstein bedankte sich, dass auch viele aus der Jahrgangsstufe 13 sich trotz Abitur noch engagiert hätten. Lena Wensch berichtete vom AK Flüchtlingshilfe, in dem 14 Schüler gemeinsam mit den Lehrerinnen Frau Beinghaus und Frau Dr. Kliewer arbeiten. „Wir wollen ein Zeichen für Integration setzen“, sagte Lena. Sie rief alle zur Mitarbeit auf: „Wir bieten Deutschkurse in der Ganztagsschule an, Kinderbetreuung im Café Grenzenlos in Bad Bergzabern und einmal im Monat machen wie Ausflüge mit Flüchtlingen“, erläuterte Lena Wensch.

Monja Richard und Sarah Hau luden zum neuen AK Schülerhilfe ein; alle Schülerinnen und Schüler, die ein Problem haben, könnten sich vertrauensvoll an sie wenden. Viktor Schneider lud alle zum Seminar der Schülervertretung (SV-Seminar) ein. Aus dem SV-Vorstand riefen noch Madeleine Vetterhöfer, Nadine Adaci und Venice Hanß alle zur Mitarbeit in der SV auf. Finanzreferentin Celina Engel betonte: „Ohne Kohle läuft nichts!“ und Lukas Wässa bestätigte als Pressereferent, dass die Arbeit in der Schülervertretung sehr viel Spaß mache und sinnvoll sei.

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Schulleiter Pete Allmann betonte zum Schluss, dass alle Schüler die Vollversammlungen nutzen sollen, um ihre Anliegen vorzubringen. Die nächste finde vor den Osterferien statt.
VOL, 1/16

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„Kinder können nichts Schlimmes tun“

allmann

Als wir gerade am Besprechungstisch im Büro des Schulleiters Platz nehmen, springt der neue Schulleiter des Gymnasiums im Alfred-Grosser-Schulzentrum, Pete Allmann, nochmal auf und holt noch eine Kerze. „Kerze muss sein!“, sagt er und lacht. Dann beginnt das Interview der Schülerzeitung „Das Ohr“. Den vollständige Text könnt ihr in der kommenden Ausgabe lesen.

Was haben Sie über unsere Schule gehört, bevor Sie hierher kamen?
Nur Gutes: Von der aktiven Musikarbeit über das Abi Bac, Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage, Lego League, das Grenzüberschreitende, dass die Schule viel Zulauf hat und, und, und…

Was denken Sie, was wir von Ihnen gehört haben?
[Lacht, denkt nach] Das ist eine gute Frage, also wenn man z.B. im Internet Pete Allmann sucht, findet man, denke ich, dass ich ein musizierender, lebensfroher Mensch bin, nah bei den Leuten.

Was machen Sie mit Ihrer freien Zeit?
Da ich als Schulleiter einen 12-15-Stunden-Tag habe, bleibt nicht so viel freie Zeit, aber ich versuche jede freie Minute mit meinen Kindern zu verbringen. Mein Sohn ist 15, meine Tochter 9 Jahre alt. Außerdem spielt die Musik schon immer eine wichtige Rolle in meinem Leben. In der Familie musizieren wir alle. Ich singe auch im Kirchenchor. Ach so, ich mache auch Männeryoga in Herxheim. Ja, das gibt es wirklich [lacht].

Haben Sie Haustiere?
Nein. Ich hatte als Kind Hunde und Kanarienvögel, aber die starben, vielleicht habe ich da ein Trauma zurückbehalten [lacht].

Haben Sie als Schulleiter Ziele?
Natürlich! Ohne geht es nicht. Mir ist Begegnung unglaublich wichtig. Frieden kann man zum Beispiel nur so beginnen: Mit dem ersten Schritt in der persönlichen Begegnung.
Ansonsten will ich Schwerpunkte, die es hier gibt, stützen. Ich möchte das, was es gibt, in Ruhe scannen und Feedback geben. Da gibt es ja hier an der Schule schon sehr viel. Eine so hochentwickelte Schule braucht keinen Raderfinder, sondern einen Raddreher.

Wie ist es für Sie, nun als Schulleiter an der Schule zu sein, an der sie auch Schüler waren?
Meine Schulzeit ist ja nun schon fast drei Jahrzehnte her und es ist auch gut, dass da ein bisschen Zeit dazwischen ist; durch die Renovierung erkenne ich auch manches nicht, aber ich habe schon viele Déjà-Vus.

Was ist das Verrückteste, was Sie damals als Schüler hier an der Schule je erlebt haben?
[überlegt] Ich war einige Jahre Schülersprecher und was mir da wirklich in Erinnerung geblieben ist, ist ein Schulfest, bei dem wir mit den damaligen Verbindungslehrern Schlager gesungen haben. Oder unser Abigag 1989 mit dem Motto „Flower Power“. Ich erinnere mich auch an eine Begegnung im Jahre 1985 mit Alfred Grosser. Er war damals das erste Mal in der Südpfalz. Ich war fasziniert von dieser Persönlichkeit, von seiner Nähe zu den Menschen, seiner Empathie, von diesem Revoltierenden, diesem Nicht-Still-Stehenden, das er hat.

Was wollten Sie als Kind werden?
[lacht] Ihr werdet es nicht glauben, aber ich wollte als Kind schon Lehrer werden. Vielleicht auch, weil meine Mutter Grundschullehrerin ist. Ich bin dann nach dem Abi zwar zur Bundeswehr, wollte dann nach meiner Zeit in den USA Botschafter werden, später auch mal Diakon, aber alle diese Berufswünsche haben eines gemeinsam: Ich möchte bei den Menschen sein. Es gab da ein Schlüsselerlebnis: Ich habe als Sechstklässler meiner Cousine, die damals in der fünften Klasse war, etwas in Englisch erklärt und ich merkte, dass sie mir gerne zuhört. Mein Leben wurde immer hell, wenn ich Leuten etwas erklären konnte.

Was ist das Schlimmste, das Sie mit Schülerinnen oder Schülern erlebt haben?
Da gibt es nichts Schlimmes. Ich war mit Mitte 30 schon Schulleiter und habe schon so einiges mitbekommen, aber ich bleibe dabei: Ich habe nichts Schlimmes erlebt, weil Kinder nichts Schlimmes tun. Schlimmes tut ihr nicht!

Definieren Sie Schule!
Zeigt auf das Bild: Teachers plant the seeds of knowledge that last a lifetime. Lehrer säen die Samen des Wissens, die ein Leben lang tragen. Und hier in Bad Bergzabern haben wir ein Klosterparadiesgärtlein. Es geht um die Lust, die wir in den Schülerinnen und Schülern wecken, dass sie die Segel setzen. Ich denke immer in solchen Bildern. Für mich ist Schule ein gute gepflegter Garten, aber nicht getrimmt. Sie ist bunt, lebendig, voller Farben.

Infokasten: Pete Allmann

Geboren am 14.09.1968 in Landau/Pfalz

Wohnhaft in Silz, Schüler am Gymnasium Bad Bergzabern – Schülersprecher, Musikprojekte, Abitur 1989

1986/1987 ein Austauschjahr in Minnesota

1990-1995 : Studium in Trier – Katholische Theologie, Anglistik, Germanistik und Latinistik

Praktika am Gymnasium am Kaiserdom in Speyer

1996-1998 : Referendariat am Gymnasium an der Stadtmauer, Bad Kreuznach

Nach der Hochzeit 1993 Umzug nach Speyer; seit 1998 wohnhaft in Herxheim mit Frau, Sohn (*2000) und Tochter (*2006)

1998-2008 : Erste Stelle in Herxheim am dortigen Gymnasium, Aufbau der Unesco-Projektarbeit und der Oberstufe; ab 2005 2.stellv.Schulleiter; 

2005 – 2007 UN-Dekadenprojekt „Feed the Flame“

2009-2015 Schulauf- und umbau als Schulleiter in Rheinzabern – mit dem „Schulcampus RS+ und IGS Rheinzabern“ unterwegs mit Comenius-Projekten an 10 europäischen Schulen; Etablierung der Schule samt Oberstufe, Neubauten und Renovierung

In der Freizeit Familienmensch und Musikant

VOL/Redaktion „Das Ohr“, 1/16


 

Schulkantine wird erneut zum Begegnungsort zwischen SchülerInnen und Flüchtlingen

Wie viele werden wohl heute kommen?

Wir hatten einen tollen Flyer von Isabell Mattes und haben damit kräftig in allen Deutschkursen in Bad Bergzabern geworben. Als dann an die 40 Flüchtlinge zum Erste Hilfe-Kurs kamen, waren wir dennoch überrascht. Wie soll das jetzt gehen?

Rolf Meder, der seit vielen Jahren an unserer Schule (und auch an anderen) SchülerInnen zu Sanitätern ausbildet, hatte sich bereit erklärt, gemeinsam mit einigen Sanitätshelfern einen Kurs für Flüchtlinge anzubieten.  Aus seinen Erfahrungen im Ubuhlobo-Projekt (Südafrika), wo er jedes Jahr gemeinsam mit SchülerInnen Erste Hilfe-Kurse macht, weiß er, dass es dabei auch Sprachbarrieren zu überwinden gibt.
Daher gibt er seine Erklärungen auf Deutsch und Englisch ab, während Sarah Boustani diese ins Arabische übersetzt. Unter den Flüchtlingen sind jedoch auch Freunde aus Eritrea, Afghanistan und dem Iran. Sie haben zwar Schwierigkeiten, bemühen sich jedoch, mit den Gesten zurechtkommen.

Das gelingt immer besser, als die vielen Sanitätshelfer aus unserer Schule einfach Hand angelegen und die Teilnehmer auffordern, es selbst in Zweierteams auszuprobieren. Auf dem Programmstehen: die stabile Seitenlage, das Beatmen  und das Anlegen eines Druckverbandes sowie das eines Kopfverbandes.

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Für viele der Flüchtlinge war das sicherlich in mehrfacher Hinsicht neu, denn kaum jemand hatte zuvor einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht. Aber auch das ungewohnte Hand-Anlegen war wohl war eine Überraschung. Auch unsere Helfer mussten erst Gespür dafür entwickeln, dass in anderen Kulturen Männer auch in solchen Übungssituationen keine Frauen anfassen wie umgekehrt Frauen keine Männer.

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Man arrangierte sich demzufolge in gleichgeschlechtlichen Kleingruppen. Die meisten ließen sich so bereitwillig auf die praktischen Übungen ein und einige haben angefragt, ob es nicht einen Kurs für Frauen mit Kindern geben könnte oder einen in Annweiler. Der heutige Nachmittag war also nur ein Beginn, vielleicht eine Auftaktveranstaltung.

Um das gemeinsame Lernen und Üben durch Gespräche und gegenseitiges Kennenlernen zu vertiefen, bildete ein gemeinsames Essen den Abschluss. Dazu hatten die Schüler und Flüchtlinge Leckereien mitgebracht.

Der nächste Nachmittag mit Flüchtlingen ist am 18. Februar – da wollen wir gemeinsam Bad Bergzabern entdecken.

Wer gerne noch mitmachen möchte: Wir suchen vor allem noch Tandempartner, die neu angekommene SchülerInnen mit Sprachproblemen in der Ganztagsschule betreuen. Wichtig ist dazu, dass man sich verantwortlich erklärt, einmal die Woche ein bis zwei Stunden beim Deutschlernen und Hausaufgabenmachen zu helfen. InteressentInnen melden sich bitte bei Frau Kliewer oder Frau Beinghaus!
Kli/Bei, 1/16

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Darf heute Recht sein, was früher unrecht war?

M BrunsManfred Bruns erklärte, dass es im Recht immer Randbereiche gibt und nannte neben dem Paragraphen 175 auch den Schwangerschaftsabbruch und als aktuellen Bezug die mögliche Legalisierung von Haschisch. Um den Schülern eine Wissensgrundlage zu vermitteln, fasste er die geschichtliche Entwicklung zusammen. Der Paragraph 175 wurde 1871 erlassen, schloss jedoch nur Männer ein. 1935 wurde er unter den Nationalsozialisten verschärft, sogar der „lüsterne Blick“ war strafbar. In der DDR wurde Homosexualität nur als Ausläufer des Kapitalismus gesehen und somit nicht verfolgt, weil man den Glauben vertrat, dass der Kapitalismus und somit auch die Homosexualität aussterben würden. In den fünfziger Jahren wurde Homosexualität in der Bundesrepublik zwischen Erwachsenen nicht mehr strafrechtlich verfolgt, jedoch wurde erst 1994 der Paragraph 175 zusammen mit der Rechtsangleichung der Bundesreplik und der ehemaligen DDR aufgehoben. Auch wenn Manfred Bruns wenig emotionsgeladen schien, war es doch beeindruckend, sich vor Augen zu führen, dass der Referent, wie er erklärte, es in seiner Ehe mit einer Frau irgendwann nicht mehr aushielt und trotz der Vorurteile in der Gesellschaft eine Möglichkeit fand, zu sich selbst ehrlich zu sein. Im Anschluss an das geschichtliche Grundwissen, das Manfred Bruns vermittelt hatte, war es den Schülern möglich Fragen zu stellen. Die potentielle Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe sah Manfred Bruns eher als einen Schritt an, der die Verwaltung vereinfachen würde.
Dr. Anette Kliewer fragte Manfred Bruns, ob eine Revision eher einen symbolischen Charakter habe. Seltsamerweise, so erklärte Bruns, hatte es für Menschen, die nach Paragraph 175 verurteilt wurden, nach seiner Aufhebung 1994 keine Entschädigung gegeben. Auch sei es schwierig einzelne Zeitzeugen zu finden, die über das, was sie erlebt hatten, sprechen wollten, da viele das Erlebte in sich verschlossen hätten, um es zu verdrängen. Deshalb wäre auch eher eine kollektive Entschädigung denkbar.

Zum Abschluss richtete ein Schüler sich an Bruns mit der Frage, was man als Privatperson tun könne, um die Gesellschaft voranzutreiben. Dessen Devise hierzu war, niemals aufzugeben und niemals aufzuhören, für das zu kämpfen, an das man glaubt.

X. Zimmermann, MSS12/KLI, 1/16



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„Tolle Teamarbeit“

 
Der neue Schulleiter am Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum, Peter Allmann, sagte nach dem traditionellen Weihnachtskonzert von Chor, Orchester, Streicherklassen und Jazz Combo am Montag vor Weihnachten in der Marktkirche Bad Bergzabern, er danke den „wunderbaren jungen Menschen, die freudvoll gemeinsam musizieren“. Die Arrangements hätten ihn „tief berührt“.
Peter Allmann zitierte Kurt Masur, der gesagt habe: „Schenk der ganzen Menschheit zwei Stunden in einem Konzertsaal und erlebe zwei Stunden Frieden.“

Traditionelle Lieder wurden mit jugendlichem Elan gefüllt. Das Konzert, das jedes Jahr um diese Zeit stattfindet, begann das Schulorchester des Gymnasiums unter Leitung von Bärbel Rohde mit der Ouvertüre aus der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel. An der Trompete: Jonathan Sarter, an der Posaune Fabienne Möhlig.
Der Schulchor des Gymnasiums unter Leitung von Christoph Bornschein sang dann „Freuet euch all, Joy to the world“ vom selben Komponisten und „Es ist ein Ros entsprungen“ von Michael Praetorius.
Anschließend spielte das Orchester „Brich an, o schönes Morgenlicht“ aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach und „O Jesulein zart“. In der Folge bewies der Chor, dass durch individuelle Förderung auch Solisten entdeckt werden können, zum Beispiel mit „The first Nowell“, einem englischen Weihnachtslied mit Sophie Krämer und Julian Berger als Solisten sowie Anna Bingler an der Querflöte. Das Orchester spielte dann „Good Christian Men Rejoice / In Dulci Jubilo“ sowie – gemeinsam mit der Streicherklasse 6v/6y (Leitung Bärbel Rohde, Kim Hust-Korspeter und Peter Hust) – das Weihnachtlied „Masters in this Hall“.

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Anschließend sang ein Vokalquartett bestehend aus Tabea Eck, Lisa Fabian, Sophie Krämer und Ann-Kathrin Schneider „Sing a joyful song“, bevor der Chor „This little Light of Mine“ (Solistin: Sophie Krämer) anstimmte.
Dann folgte die Jazz Combo unter Leitung von Theodor Schmidt mit „Have yourself a merry little Christmas“, das an ein harmonisches Weihnachtsfest erinnerte, und „I´ll be home for Christmas“. Anschließend sang ein Vokalquartett bestehend aus Tim Kunz, Luca Liebholz, Nam Nguyen und Ujjol Teichmann „Let it snow“. Die Jazz Combo bot dann mit „The little drummer boy“ schwungvolle Klangwelten wie fallender, tänzelnder Schnee, bevor sie „Santa Claus is coming to town“ mit Katharina Wicke als Sängerin spielte.

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Das Weihnachtskonzert des Gymnasiums endete mit dem „Halleluja“ aus dem Messias von Georg Friedrich Händel, wieder mit Jonathan Sarter an der Trompete und Fabienne Möhlig an der Posaune.
Die Gruppen des Gymnasiums wurden vom ehemaligen Musiklehrer Dr. Clemens Kuhn am Klavier begleitet. Außerdem unterstützte Ann-Kathrin Brenkert von der Realschule plus im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern die Musikkollegen des Gymnasiums, insbesondere die Streicher. Der Leiter der Jazzcombo Theodor Schmidt betonte, dass die Musiklehrer als harmonisches Team und als Einheit zusammengearbeitet hätten. Dies kam offensichtlich auch beim neuen Schulleiter des Gymnasiums, Peter Allmann, gut an, der in seinem Schlusswort sagte, er freue sich „auf jede einzelne Begegnung und auf die gemeinsame Zukunft.“

Weitere Bilder finden Sie in unserer Bildergalerie.

(Anna Bingler/VOL, Fotos: BI, 12/15)


Plätzchen backen im Advent – eine deutsche Tradition wird am 4. Dezember zum gemeinsamen Erlebnis

Jetzt müssen die Vorbereitungen schnell abgeschlossen werden, denn in zehn Minuten werden besondere Gäste erwartet, eine Gruppe von Flüchtlingen, genauer gesagt ein Deutsch-Kurs, der an diesem Tag nicht nur Deutsch lernen will, sondern auch eine deutsche Tradition, nämlich das Backen von Weihnachtsplätzchen.

AG Flüchtlinge Plätzchen backen 01

Unsere Schülerinnen schauen etwas überrascht, als eine Gruppe von ungefähr 20 Teilnehmern, überwiegend junge Männer und wenig Frauen, die Cafeteria betritt. Aber schnell ergreifen einzelne Schülerinnen die Initiative, sie laden die jungen Männer ein, mit ihnen zu backen. Dazu braucht es weniger Sprache als Empathie. Wenig später treffen weitere Flüchtlinge ein, darunter auch Frauen und Kinder, die natürlich besonders viel Freude am Ausstechen der Keks haben.

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Das Ergebnis kann sich sehen lassen, neben einem spontanen Danke auf Deutsch und Arabisch aus Spritzgebäck werden auch viele Kekse fertig. Die AG hat sich überlegt, sie gemeinsam mit der Interact-Gruppe des Rotary-Clubs auf dem Karolinenmarkt zu verkaufen und den Erlös für die geplanten Aktivitäten einzusetzen. (Vgl. dazu den Bericht von Dr. Stefan Meißner)

AG Flüchtlinge Plätzchen backen 04

Zur AG „Flüchtlinge“:

Viele Schülerinnen und Schüler haben sich der AG „Flüchtlinge“, die Dr. Annette Kliewer Mitte November an unserer Schule ins Leben gerufen hat, angeschlossen. „Wir möchten einfach helfen, wissen aber nicht wie.“ oder „Einfach nur Geld sammeln ist mir zu wenig.“ So äußerten sich viele von ihnen beim ersten Treffen auf die Frage, warum sie hier mitmachen. Schnell stand fest, wir wollen diese Menschen treffen, mit ihnen gemeinsam etwas unternehmen und dabei auch etwas von uns geben.

Mittlerweile ist der Terminkalender der Gruppe gut gefüllt: Neben einigen ständigen Betreuungsangeboten, z.B. Hausaufgaben-Tandem in der Ganztagsschule der Realschule Plus und Kleinkinderbetreuung im Haus der Familie möchte die Gruppe vor allem Begegnungen zwischen den Schülern und den Flüchtlingen stiften, und zwar jeden Monat einmal an einem Freitagnachmittag. Die erste Begegnung war ein voller Erfolg.

AG Flüchtlinge Plätzchen backen 03

BEI, 12/15


 

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Luisa Scheib (Klasse 6b) gewinnt Vorlesewettbewerb am Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern

Die Schulsiegerin des Vorlesewettbewerbs am Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern heißt in diesem Jahr Luisa Scheib aus der Klasse 6b. Sie hatte eine Stelle aus „Der Clan der Wölfe, Teil IV“ vorgestellt und wird das Schulzentrum Anfang kommenden Jahres im Kreisentscheid vertreten. Anschließend werden die Landes- und die Bundessieger gekürt. Gemeinsam mit Luisa Scheib kamen Mara Banspach (Klasse 6z) und Silas Seutemann (6c) in die zweite Runde. In der ersten Runde waren die besten Vorleser aller sechsten Klassen angetreten: Leslie Konz (6a), Maximilian Selbach (6d), Salomé Becker (6v), Björn Henrich (6x) und Claudius Beer (6y). Alisha Richter aus der Klasse 6e konnte wegen einer Erkrankung nicht teilnehmen.

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Im vergangenen Jahr nahmen bundesweit rund 600 000 Kinder und Jugendliche am Vorlesewettbewerb der Stiftung Lesen teil. Jeder der Schülerinnen und Schüler las zunächst drei Minuten aus einem Buch vor, das zuhause vorbereitet werden konnte. Wer es in die zweite Runde schaffte, der musste außerdem noch aus einem fremden Text lesen. Die Jury bestand aus drei Lehrerinnen und Lehrern, zwei Schülerinnen sowie der Bibliothekarin des Alfred-Grosser-Schulzentrums. Bewertet wurden unter anderem die Lesetechnik und die angemessene Interpretation des Textes.
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„Mit wenig persönlichem Engagement viel Gutes erreicht“

Im Angebot waren 12 kg selbst gebackene Lebkuchen, daneben mehrere Kisten feinstes Weihnachtskonfekt, das die Flüchtlings-AG des Gymnasiums beisteuerte. Außerdem gab es leckere Waffeln und einen alkoholfreien Apfelpunsch mit einer Reihe von exotischen Gewürzen. Von Freitag bis Sonntag waren fast 20 Helferinnen und Helfer im Einsatz, die neben ihrer Arbeit auch den für ihre Schicht benötigten Waffelteig als Spende zur Verfügung stellten.  Am Samstagabend ließen sich auch der amtierende Präsident des Rotary-Clubs, Dr. Hatto Renn, und der Beauftrage für den Jugenddienst, Jürgen Monnerjahn, bewirten. Am Ende des anstrengenden Wochenendes wurden die jungen Helferinnen und Helfer mit einem Erlös von über 650,- € für die gute Sache belohnt. Damit sollen Projekte mit und für Flüchtlinge in unserer Region ermöglicht werden. Der Rotaract-Club Bad Bergzabern stellte nicht nur Personal, sondern übernahm auch die Unkosten für die benötigten Rohstoffe – eine Art Begrüßungsgeschenk für den sich konstituierenden Interact-Club.

Rotaract

Wer zwischen 12 und 18 Jahre ist und sich für die Arbeit der „Jungen Wilden“ in der Rotarischen Gemeinschaft interessiert, ist herzlich willkommen! Im kommenden Jahr will man gleich das nächste Projekt angehen. Die jungen Leute haben entdeckt, was man mit ein wenig persönlichem Engagement alles Gutes tun kann. Dass das auch noch eine ganze Menge Spaß macht, ist ein schöner Nebeneffekt.

MEI, 12/15

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„Es ist kein GAU, nach der 10. Klasse aufzuhören“

Es ist nicht immer leicht, den Beruf zu finden, der zu einem passt und mit dem sich der Lebensunterhalt verdienen lässt. Deshalb luden die Arbeitsagentur und das Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern zu einem Elternabend für die neunten Klassen ein. Schwerpunkt war die duale Berufsausbildung.

Die Präsentation von Berufsberaterin Ulrike Traub von der Arbeitsagentur Landau hatte zum Ziel aufzuzeigen, welche Möglichkeiten es auf dem Arbeitsmarkt außer Abitur und Studium noch gibt: Von der klassischen Lehre über die Fachhochschulreife oder das duale Studium bis zur betrieblichen Ausbildung. Die Leiterin der Berufsorientierung am Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum, Dr. Annette Kliewer betont: „Wenn die Schüler in der neunten Klasse einen ´Durchhänger´ haben, ist es manchmal besser, die Schule zu verlassen als sich bis zum Abi durchzuquälen. Ein Meistertitel ist auf dem Arbeitsmarkt anerkannter als ein Bachelor.“ Das Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum bietet allen Neuntklässlern ein Berufsorientierungsprogramm an, bestehend aus zwei Projekttagen und einer Berufserkundung in den Betrieben an einem freigewählten Tag. Dies ist aber nur der erste Baustein in einer Reihe von Veranstaltungen zur Berufsorientierung. Dass die Suche nach einem passenden Beruf ein langer Prozess ist, bei dem die Eltern eine wichtige Rolle spielen können, betonten einmütig die Leiterin der Arbeitsagentur Landau, Christine Groß-Herick, die Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz/Saarland, Heidrun Schulz und Berufsberaterin Ulrike Traub. Man sollte sich vor allem frühzeitig mit dem Thema beschäftigen und die eigenen Stärken, Talente, aber auch Schwächen analysieren, so die Berufsberater. Dabei gibt es keineswegs nur die klassische Universität, sondern auch die Fachhochschule und die duale Hochschule. Aufgabe der Arbeitsagenturen sei es dabei, Stärken und Schwächen zu analysieren. auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten oder über finanzielle Unterstützungen zu informieren.
Weitere Informationen:
www.studienwahl.de
www.planet-beruf.de
www.arbeitsagentur.de
Anmeldung zur Berufsberatung: 0800 – 4 – 5555 00

E-Mail:  

VOL/KLI, 12/15

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