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Zehn Jahre Alfred-Grosser-Schulzentrum


Als der Brüssel-Korrespondent Peter Riesbeck in der Aula des Schulzentrums Bad Bergzabern sagte: „In Brüssel und in Europa funktioniert mehr, als wir gemeinhin glauben“, da hatten seine Vorredner bereits vieles aufgezählt, was in Europa zu kritisieren sei. Der Pariser Politologe Alfred Grosser, nach dem das Bergzaberner Schulzentrum seit zehn Jahren benannt ist, begann bei Angela Merkel, die er dafür kritisierte, ihre gelungene Flüchtlingspolitik vom türkischen Präsidenten gefährden zu lassen. Dann kritisierte er rechte Bewegungen in Europa, die teilweise sogar schon an der Macht seien wie in Ungarn. „Das transnationale Europa wird immer schwächer“, bedauerte der 91-Jährige überzeugte Europäer. Aber es gebe auch positive Entwicklungen, zum Beispiel die deutlichen Worte gegen Fremdenfeindlichkeit, die hochrangige deutsche Bischöfe wie Reinhard Marx oder Kardinal Lehmann gefunden hätten.

10 Jahre Namensgebung Podium 1

Der zweite Redner an diesem Dienstag vor Fronleichnam, Albrecht Müller, unter den SPD-Kanzlern Willy Brandt und Helmut Schmidt Planungschef im Bundeskanzleramt, ehemaliger SPD-Bundestagsabgeordneter und zur Zeit Mitherausgeber der „Nachdenkseiten“ im Internet, war in mehreren Punkte nicht einverstanden mit Alfred Grosser; so zweifelte er dessen Behauptung, der russische Präsident Wladimir Putin finanziere rechtsextreme Parteien in Europa, an. Es stimme auch nicht, dass es uns in Europa doch gut gehe. „Sagen Sie das mal der alleinerziehenden Mutter oder den Jugendlichen ohne Perspektive“. Europa sollte sich darauf besinnen, dass es mal stark war, weil es eine sozialstaatliche Tradition hat. Außerdem mahnte er: „Wenn ein Land ständig Überschüsse erwirtschaftet, dann sind das die Defizite der anderen“.

Darauf entgegnete wiederum Alfred Grosser, ob man dem deutschen Mittelständler verbieten solle, seine erfolgreichen Produkte zu exportieren. Grosser blieb dennoch optimistisch und erinnerte am Ende seines Eröffnungsstatements an Robert Schuman, der gesagt habe: „Wir sind für das Europa der Freiheit, auch für die, die nach Freiheit streben“.

Daran knüpfte der Journalist Peter Riesbeck an, der für große deutsche Tageszeitungen wie die Berliner Zeitung oder die Frankfurter Rundschau aus Brüssel über Europa berichtet. Er kritisierte aber auch, dass Geschichten über Europa häufig nur dann unterzubringen sind, wenn es um Streit und Konflikte gehe. Außerdem sei ein Problem, dass sich deutsche Medien nur mit deutschen Europapolitikern beschäftigten. Dabei gebe es erfolgreiche Projekte, zum Beispiel Erasmus, das Austauschprogramm für Studierende. Peter Riesbeck, der aus der Südpfalz stammt, empfahl allerdings, Europa von einem Projekt der Eliten zu einem Projekt der Massen zu machen, zum Beispiel, indem man Erasmus zu einem Programm auch für Auszubildende ausweite.
Auch Lukas Wessa, Schüler am Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum, stimmte Peter Riesbeck zu, dass es für Jugendliche wichtig sei, die Welt kennenzulernen. „Wir haben Europa in Straßburg erlebt, wo wir am Sitz des Europäischen Parlaments Jugendliche getroffen haben“, berichtete er.

10 Jahre Namensgebung Podium 4
Judit Hercegfalvi, die an diesem Tag der Schule den Titel „Botschafterschule des Europäischen Parlaments verlieh“, bekräftigte, dass Europa trotz aller Konflikte für Austausch und Begegnung stehe. „Es geht uns trotzdem gut, es gibt Zusammenhalt und Solidarität“, so Hercegfalvi, die im Informationsbüro des Europäischen Parlaments arbeitet.

Der Mitarbeiter des grünen Europaparlamentariers Sven Giegold, Michael Leibeck, betonte, es sei die Aufgabe von Menschen, die in Brüssel arbeiten, Europa so zu erklären, dass es bei den Menschen ankommt, zum Beispiel, dass Europa die Nahrungsmittelspekulation eingedämmt habe oder das Bankkonto für alle durchgesetzt habe. „Vor zwei Jahren gab es bei uns noch eine Million Menschen ohne Konto“, so Leibeck. Allerdings würden in Brüssel leider immer noch zu viele Entscheidungen in Hinterzimmern getroffen, stattdessen sollten die Mitgliedsstaaten offenlegen, wofür sie in Brüssel stimmen wollen.

Moderator Berthold Blaes, Deutsch-, Sozialkundelehrer und Leiter der Theater-AG am Gymnasium, betonte, dass die Flüchtlinge integriert werden müssten; „sie kommen wegen des Hungers, den nicht zuletzt unsere Wirtschaftsform auslöst.“
Zum Schluss rief Professor Grosser dazu auf, Europa weiter die Treue zu halten, denn es habe für vieles gesorgt, was uns nur nicht mehr auffalle, weil es selbstverständlich sei, zum Beispiel für Frieden. Er lobte auch das deutsch-französische Jugendwerk, bedauerte aber zugleich, dass über Positives zu wenig berichtet werde. „Ich war zu Gast bei einer Veranstaltung, da haben Jugendliche aus den banlieues, aus den Vorstädten, etwas auf deutsch vorgetragen; leider waren kaum Medien da“, so Alfred Grosser. Es interessiere halt immer nur die Krise, dabei sei eines wichtig, so Schülerin Noah Rodrian: „Gemeinsamkeit; das ist die beste Lösung.“

10 Jahre Namensgebung Podium 3
Im Rahmen des Aulagesprächs wurde dem Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum auch der Titel
„Botschafterschule des Europäischen Parlaments“ verliehen. Rechts vorne Prof. Alfred-Grosser, umgeben von Schülern und Schülerinnen
sowie links hinter ihm Judit Hercegfalvi vom Europäischen Parlament und Sozialkundelehrer Andreas Wiemer hinten rechts.

Fotos: BI; VOL, 5/16


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European Youth Event – EYE

Vor Ort kamen wir in einer angenehmen Herberge in der Nähe des Parlaments unter. Unsere Gruppe (Team Germany), die mit uns gemeinsam dieses Event bestreiten sollte, bestand aus vielen weiteren Schülern von Botschafterschulen aus ganz Deutschland. Der erste Abend war zum Kennenlernen gedacht und endete in einem typisch elsässischen Flammkuchenrestaurant. Bereits hier wurden schon erste Kontakte geknüpft und Freundschaften geschlossen.

Am nächsten Tag startete das Event direkt vor dem Parlament mit einer großen Eröffnungsfeier mit Reden von führenden Abgeordneten des Europäischen Parlaments und künstlerischen Darbietungen. Anschließend begann das eigentliche Programm: Das gesamte „Team Germany“ fand sich im vollen Plenarsaal ein und bekam von vier der insgesamt vierzehn Vize-Präsidenten/Vize-Präsidentinnen erläutert, inwiefern die Themen „Menschenrechte“, „Krieg und Frieden“, „Demokratie“, „Arbeitslosigkeit“ und „Nachhaltigkeit“ im Fokus des Eventsstehen werden. Anschließend verfolgte jeder Teilnehmer andere Aktivitäten, bei denen man sich im Parlament oder auch davor, im so genannten YO!Village bewegen konnte. Hierbei wurde zum Beispiel mit Hilfe eines Videospiels zum Thema Umweltschutz, Ideen zur nachhaltigen Lebensweise von den teilnehmenden Jugendlichen erfragt.
EYE 16

Es kamen aber auch erfahrungsgeprägte Persönlichkeiten zu den Veranstaltungen, die uns und allen Teilnehmern von Geschehnissen aus ihrem Leben berichteten. Besonders einprägsam war hierbei der Bericht eines Mannes aus der DR-Kongo, der uns von misshandelten Frauen, Gewalt und Unterdrückung erzählte, welche er unter Einsatz seines Lebens zu bekämpfen versuchte.
Auch mitreißend waren die Geschichten zweier Flüchtlinge, die von ihrer Flucht, ihrer Ankunft in der EU und den Anpassungsschwierigkeiten erzählten. Als die junge Frau dabei zu weinen begann, erntete sie Applaus und damit Unterstützung und Verständnis von den Teilnehmern dieser Veranstaltung.
Unsere Gruppe erhielt neben den geplanten Veranstaltungen zusätzlich die Möglichkeit, sich mit dem deutschen Abgeordneten Herrn Jens Gieseke zu unterhalten. Mit ihm konnten wir über Themen wie den möglichen Brexit, den Alltag eines EU-Politikers und viele weitere Dinge diskutieren.

Die zwei Tage im Parlament vergingen wie im Flug und waren auch ein wenig anstrengend, da nicht bei jedem Programmpunkt Dolmetscher vorhanden waren, die uns französische oder englische Reden übersetzten und somit immer vollste Konzentration erforderlich war. Allgemein waren die Eindrücke die auf einen einprasselten beinahe erschlagend, doch trotz allem sehr interessant und informativ.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das EYE (Europaen Youth Event) eine sehr gewinnbringende Veranstaltung war, bei der man lernen, mitmachen, seine Stimme einbringen und Kontakte knüpfen konnte und dabei trotz Anstrengung großen Spaß hatte. Wir alle werden die zwei Tage im Parlament in positiver Erinnerung behalten und als Grundlage für die Arbeit als Juniorbotschafter an unserer Schule nutzen.
WIE, 6/16


Schüleraustausch mit dem Collège Jean Giono in Saint-Genis-Laval

Wir erwarteten unsere Austauschpartner am Bahnhof in Weißenburg und waren gespannt, diejenigen nun endlich zu sehen, mit denen wir Wochen zuvor nur per Email oder Facebook kommuniziert hatten. Nach einem herzlichen Willkommen, nicht zuletzt durch unseren Schulleiter Herrn Allmann oder den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern Herrn Bohrer, begann eine aufregende Zeit mit unseren „correspondants“, die in den folgenden Tagen nicht nur das deutsche Schulsystem und die Pfälzer Lebensweise, sondern vor allem auch unsere Region kennenlernten. Exkursionen zur Burg Berwartstein, nach Karlsruhe und Mannheim, in den Kletterpark nach Kandel wie auch die Unterrichtsbesuche und gemeinsamen Aktivitäten nach der Schule oder am Wochenende sorgten für viele schöne Erlebnisse. Den Höhepunkt des ersten Teils des Austauschs bildete der deutsch-französische Abend, der am 02. Mai in der Schulkantine stattfand und für dessen Ausgestaltung wir unseren Eltern noch einmal herzlich danken möchten.

Am Mittwoch, den 18. Mai begann der zweite Teil des Austauschs. Wir besuchten unsere französischen Partner in Saint-Genis-Laval. Morgens um 6.00 Uhr begann unsere Fahrt am Bahnhof in Weißenburg. Nach gut sieben Stunden kamen wir dann in Lyon an, wo wir von unseren „corres“ und den Gastfamilien sehnsüchtig erwartet wurden. Am nächsten Tag wurden auch wir von der Schulleitung begrüßt. Wir bekamen das Schulhaus gezeigt und fuhren anschließend zum Rathaus, wo wir von einem Vertreter des Bürgermeisters herzlich empfangen wurden. Am Nachmittag besuchten wir das Musée des Confluences, ein neues Museum mit interessanten Ausstellungen, nahe der Stelle, wo die beiden Flüsse Rhone und Saône zusammenfließen.

Am Freitag drängten sich die Programmpunkte: Morgens begleiteten wir unsere Austauschpartner zunächst in den Unterricht. Dann brachte uns eine Führung durch die Lyoner Altstadt und die faszinierende Kathedrale Saint Jean zu den Überresten der alten Römerstadt Lugdunum und quer durch die berühmten Traboules. Am Nachmittag besuchten wir das Musée des miniatures, wo originale Filmrequisiten und Kulissen verschiedener französischer Filme, aber auch von Hollywood-Blockbustern ausgestellt sind. Und am Abend schließlich zogen wir mit unseren Austauschpartnern, deren Geschwistern und Freunden noch einmal durch die Stadt. Das Wochenende verbrachten wir in den Gastfamilien, die unterschiedliche Ausflüge und andere Highlights geplant hatten.

Am Montagmorgen berichteten wir zunächst von unseren Wochenenderlebnissen, bevor wir nach Lyon fuhren, um endlich auch einmal die Einkaufsstraßen und Ladengeschäfte zu erkunden. Schnell wurden wir fündig und kauften das eine oder andere Mitbringsel für unsere Eltern. Am Nachmittag besuchten wir die Lyoner Oper – ein moderner und eigenwilliger Bau, der sich aber hinter einer schönen Fassade aus dem 19. Jahrhundert versteckt. Wir sahen die Proberäume für Sänger und Orchester, die Kulissenlager, die Bühne, den Konzertsaal und das hoch über den Dächern von Lyon gelegene, gläserne Ballettstudio. Von hier aus hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Stadt. Abends fand, wie auch schon bei uns, der deutsch-französische Abend statt, für den die Gasteltern ein leckeres Büffet vorbereitet hatten.

An unserem letzten Tag fuhren wir gemeinsam mit unseren Austauschpartnern in die Grotte de la Balme. Die Höhle mit ihren Tropfsteinen und Fledermäusen war wirklich beeindruckend. Anschließend besichtigten wir Pérouges, eine mittelalterliche Siedlung, wo wir den Nachmittag verbrachten.

An unserem letzten Morgen in Frankreich gingen wir noch einmal mit in den Unterricht. Nachdem wir dann in unseren Gastfamilien ein letztes Mal Mittag gegessen hatten, brachen wir zum Bahnhof auf – traurig, weil eine wunderbare Zeit in Saint-Genis-Laval zu Ende ging, aber auch glücklich und voll schöner Eindrücke, die wir mit unseren Eltern so schnell wie möglich teilen wollten. Am Bahngleis verabschiedeten wir uns von unseren „corres“ und den Gasteltern mit einem ernstgemeinten „À bientôt!“.

Lyon 16

Zu guter Letzt aber möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei allen Lehrern bedanken, die in Frankreich und Deutschland den Schüleraustausch organisiert und begleitet haben: Merci Madame Plateau et Madame Harderlé. Merci Madame Morgenstern-Henkel et Monsieur Rosenkranz.

Johanna-Marie Haacke und Lena Funk, RKR, 6/16


Über 1700 Brücken musst du geh´n


Zum zehnjährigen Jubiläum der Namensgebung des Alfred-Grosser-Schulzentrums, das mit der  Amtseinführung des neuen Schulleiters des Gymnasiums im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern, Pete Allmann, zusammenfiel, versammelten sich am Mittwoch, dem 25. Mai alle 1700 Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer auf dem Sportplatz. Alle bildeten eine Brücke; für jede Klasse war ein Platz auf den Rasen gezeichnet worden und jeder hielt schließlich ein Blatt nach oben, so dass jeder ein Stein in der Brücke war. Die Jazzcombo des Gymnasiums spielte und der Namensgeber des Schulzentrums, der 91-jährige Professor Alfred Grosser aus Paris lobte den Zusammenhalt im Schulzentrum. Der Schulleiter der Realschule plus im Schulzentrum, Ludwin Michels, hieß den neuen Kollegen willkommen. Beide kennen sich bereits vom Pamina-Schulzentrum Herxheim. Schließlich begrüßte auch der neue Schulleiter Pete Allmann seine neue Schulgemeinschaft.

Amtseinführung Allmann 01

Anschließend fand in der Aula die feierliche Amtseinführung statt. „Jetzt bin ich wieder zuhause“ war einer der ersten Sätze des neuen Schulleiters. „Diese Aula hat eine besondere Bedeutung für Pete Allmann“, sagte der stellvertretende Schulleiter Jörg Engel. Hier hatte der neue Schulleiter 1989 nicht nur sein Abitur abgelegt, hier hatte er auch häufig auf der Bühne gestanden. Jörg Engel erinnerte mit einem Originalfoto an den ersten Auftritt, bei dem Pete Allmann ein selbst komponiertes Lied über den Alltag eines Fünftklässlers vorgetragen hatte. „Dieser Auftritt hat mein Leben geprägt, denn ich habe die Musik als Kommunikationsmittel entdeckt“, erzählte der neue Schulleiter später. Auch an die Hauptrolle in „Jesus Christ Superstar“ 1989 erinnerten sich viele.

Amtseinführung Allmann 02

Landrätin Theresia Riedmaier sagte, Pete Allmann bringe das Wesentliche mit: „Leidenschaftlichkeit, Lebensfreude“; das sei sehr wichtig neben den fachlichen Inhalten. Sie verwies auf den in der ersten Reihe anwesenden stellvertretenden Ministerpräsidenten und Minister für Verkehr, Wirtschaft, Landwirtschaft und Weinbau, Volker Wissing. Auch der habe an dieser Schule Abitur gemacht. „Da kann man sehen, was hier wächst“, lobte die Landrätin.
Der Vertreter der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Neustadt, Bernhard Gilles, empfahl dem neuen Schulleiter als besondere Tugend „Geistesgegenwart“. Peter Kretschmer vom Schulelternbeirat des Gymnasiums bot eine vertrauensvolle Zusammenarbeit an und lobte Pete Allmann dafür, dass er in der kurzen Zeit schon bewiesen habe, dass er ein guter Zuhörer sei.
Jasmina von Fragstein von der Schülervertretung des Gymnasiums lobte, dass Pete Allmann bereits bei ihren ersten Begegnungen großes Interesse an der SV-Arbeit gezeigt habe. Er sei „nah bei den Menschen“. Beeindruckt habe sie auch sein Büro. „Hinter jedem der vielen persönlichen Gegenstände dort verberge sich eine Geschichte“, erzählte sie.
Der Schulleiter der Realschule plus, Ludwin Michels, dankte den beiden Stellvertretungen des Schulleiters, Jörg Engel und Anne Schwamm. Sie hätten in der Zeit, in der der Posten des Schulleiter noch unbesetzt war, tolle Arbeit geleistet. Er bot Pete Allmann eine Zusammenarbeit, bei der man aufeinander zugehe, an.

Amtseinführung Allmann 04 1

Der Namensgeber des Schulzentrums, Professor Alfred Grosser empfahl: „Du bist, wo du bist. Lass den Moment nicht mit Kleinigkeiten vergehen.“ Er erinnerte daran, wie gut die Gemeinschaft unter den Lehrerinnen und Lehrern aber auch zwischen Lehrern und Schülern hier in Bad Bergzabern sei.

Amtseinführung Allmann 03

Pete Allmann ergriff als letzter das Wort. Er erinnerte an ein Wort seines Vorbildes, des Pädagogen Otto Herz: „Begegne deinem Gegenüber immer so, als ob es von deinem Verhalten in diesem Moment abhängt, wie sich dein Gegenüber weiterentwickelt.“ In diesem Sinne bot Pete Allmann an: „Lasst mich hier der gute Geist sein!“
Während der feierlichen Amtseinführung spielte ein Streichorchester, der Chor des Gymnasiums, eine Ad-hoc-Kapelle, ein Ad-hoc-Lehrerchor, die Jazz-Combo, zuletzt mit Lehrerin Andrea Weber am Gesang. Der Personalrat bot noch einen Ausschnitt aus Goethes Faust.
VOL, 6/16

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Jeder hat seine eigene Geschichte

,,Hallo, ich bin 28 Jahre alt und komme aus Aleppo in Syrien. Seit 7 Monaten bin ich jetzt schon in Deutschland. Ich habe 5 Brüder, die wie ich aus Syrien geflüchtet sind. Doch da wir getrennt nach Deutschland gekommen sind, leben wir an verschiedenen Orten über das ganze Land verteilt. Einige von ihnen kann ich aber manchmal treffen; zurzeit spare ich für einen Besuch bei einem von ihnen. Zu meinen Eltern, die in Syrien geblieben sind, habe ich jedoch keinen Kontakt mehr.
Wie viele andere auch, bin ich über die Balkanroute nach Deutschland gekommen.
In Syrien hatte man mich nach meiner Ausbildung zum Lehrer vor die Wahl gestellt: ,,Entweder du gehst zur Armee oder du bekommst kein Geld“.
Daraufhin habe ich mich mit zwei Freunden zur Flucht entschieden.
Zunächst flohen wir in die Türkei, von wo aus wir nach drei Monaten zusammen mit 65 anderen das Ägäische Meer überquerten. In Griechenland angekommen, konnten einige mit einem Bus weiterreisen, doch es war nicht genug Platz für alle und der Busfahrer brach sein Versprechen wiederzukommen, sodass wir die 65 km bis nach Athen zu Fuß zurücklegen mussten. Geschlafen haben wir dabei im Freien. Nach einem eintägigem Aufenthalt in Athen, wo wir endlich mal wieder in einem Hotel übernachten konnten, fuhren wir mit einem Bus an die mazedonische Grenze. Dort wurden immer nur Gruppen von 10 Personen ins Land gelassen.
Die Angst vor der Polizei und den Soldaten war immer präsent, denn wer registriert wird, kann seine Flucht nicht fortsetzen und muss in dem Land bleiben, in dem er sich befindet.
Mit dem Zug gelangten wir an die Grenze zu Ungarn. Beim Überwinden des Grenzzauns verletzte ich mich am Arm. Die Narben kann man heute noch sehen.
3000 Euro habe ich insgesamt bezahlt, bis ich letztendlich in München landete, wo ich zwei Monate verbrachte, bevor ich nach Bad Bergzabern kam.
Es gefällt mir sehr gut hier. Ich mag Deutschland, auch wenn ich die Sprache etwas schwierig finde und mit vier anderen in nur drei Zimmern wohne.
Hier kann ich meinen Hobbys wie Fußball spielen und Musik hören (Ich liebe Linkin Park (:! ) nachgehen. Auch einige wenige deutsche Freunde habe ich durch meine Sportverrücktheit schon gefunden.
Ich würde gerne für immer in Deutschland bleiben. Mein Wunsch ist es, hier als Sportlehrer arbeiten zu können.“


KLI, 5/16

Französische Geschichtenerzählerin begeistert alle Altersstufen

Am 19. Mai 2016 besuchte Catherine Bouin, eine französische Geschichtenerzählerin aus Nizza, unsere Schule. Madame Bouin war bereits 2009 und 2011 am Alfred-Grosser-Schulzentrum zu Besuch, um sowohl Schüler der Unter- und Mittelstufe als auch der Oberstufe mit ihren Geschichten und Rätseln zu begeistern. Auch dieses Jahr verführte sie Schüler der 6. – 10. Klasse in ihren sechs Vorstellungen, die vom Niveau jeweils an die Klassenstufe angepasst waren, in andere Welten und brachte sie mit ihren Rätseln und Kurzgeschichten zum Nachdenken, Mitfiebern und Lachen.

Catherine Bouin

Wir würden uns freuen, wenn Mme Bouin uns vielleicht sogar schon in näherer Zukunft mit neuen, bereichernden Geschichten und Rätseln und ihrer mitreißenden Art besuchen kommen würde.

Shila Teichmann und Mailin Thomas (10c), HOR, 5/16

 

Zusammenleben mit Flüchtlingen in Bad Bergzabern: eine Podiumsdiskussion

Diese fand in der Aula des Alfred-Grosser-Schulzentrums in Anwesenheit einer neunten Klasse, aller zehnten Klassen und eines 12er-Kurses statt und handelte von dem Zusammenleben mit Flüchtlingen in Bad Bergzabern. Auf der Bühne anwesend waren verschiedene Menschen, die sich ehrenamtlich oder hauptamtlich für Flüchtlinge einsetzen. Als Sozialarbeiterin war Ulrike Brunck die einzige Hauptamtliche, ehrenamtlich aktiv sind die Integrationshelferin Susan Hardies, der Deutschlehrer für die Orientierungskurse im „Haus der Familie“ Michael Blum und die Patin Ulla Pradel. Selbstverständlich waren auch drei Vertreter unserer Flüchtlings-AG, Lena Wensch, Charlotte Meszar und Janine Kuroczik, und die Leiterin Fr. Kliewer auf der Bühne sowie Faiza Janbin, die aus Syrien geflohen ist.

Europa-Tag Podiumsdiskussion

Begonnen hat die Diskussion damit, dass sich die Anwesenden vorstellten und erläuterten, wie lange und warum sie aktiv sind und danach wurden Fragen aus dem Publikum gestellt, die im Sozialkunde-Unterricht vorbereitet worden waren. Die erste Frage betraf den Deutschunterricht und wie er ablaufe. Herr Blum erklärte, dass es anfangs sehr schwer war, da es keine Klassen gibt und man erst mal die Flüchtlinge in Gruppen einteilen musste. Hierbei wurde vor allem das aktuelle Problem betont, dass Flüchtlinge, die noch nicht anerkannt sind, auch keinen Integrationskurs besuchen dürfen, sondern nur an den Orientierungskursen teilnehmen können, die von Ehrenamtlichen gehalten werden. Das BAMF hatte aber noch Sondermittel für Flüchtlinge aus dem Iran, dem Irak, Eritrea und Syrien bis zum Juni bereitgestellt, deshalb konnte bei uns in der Schule in Kooperation mit der Volkshochschule ein Sprachkurs stattfinden. Die nächste Frage war, ob Flüchtlinge in Deutschland arbeiten können und wie ihre Möglichkeiten sind. In der Tat haben Flüchtlinge die Möglichkeit nach drei Monaten zu arbeiten, sie werden aber oft benachteiligt, da sie kein Deutsch sprechen. Außerdem werden alle Deutschen und auch Menschen aus anderen EU-Ländern bevorzugt, wenn sie sich auf eine Stelle bewerben. Hierbei wurde auch ganz klar das Argument gegen Flüchtlinge widerlegt, dass sie einem Deutschen „den Arbeitsplatz weg nehmen“.

Ein anderes Thema betraf danach die Unterbringung der Flüchtlinge. In Bad Bergzabern gibt es – so führte der Beigeordnete der Verbandsgemeinde Martin Engelhard aus – aktuell 252 Flüchtlinge in Gemeinschaftsunterkünften, wobei die meisten in Wohnungen oder Häusern untergebracht sind. Meistens müssen die Flüchtlinge sich ein Zimmer zu zweit teilen, haben jedoch in Bad Bergzabern den Vorteil, dass es keine Container oder Zelte für Flüchtlinge wie in anderen Städten gibt. Außerdem wurde daraufhin Frau Janbin selbst gefragt, wie sie sich denn fühle und was sie über die Deutschen denke. Sie meinte, dass sie sich mittlerweile sehr wohl fühle und freundlich aufgenommen wurde, jedoch ab und zu noch gewisse Vorurteile gegenüber Moslems zu spüren bekäme. Sie wies auf die noch bestehenden Schwierigkeiten hin, Deutsch zu lernen und eine Wohnung zu finden.
 
Zusammenfassend kann man jedoch nach dieser Diskussion sagen, dass das Zusammenleben der Flüchtlinge, die Integration und die Lebensqualität in Bad Bergzabern verglichen zu den anderen Regionen Deutschlands sehr gut ist. Alle Flüchtlinge haben eine Unterkunft und die Möglichkeit Deutsch zu lernen, wobei das Problem hierbei noch besteht, wie der Unterricht ab Ende Juni in der VHS weitergeführt werden kann. Außerdem sollten die Berufsmöglichkeiten sowie die Möglichkeit eine eigene Wohnung zu finden sich noch bessern und die Vorurteile mancher Menschen gegenüber den Flüchtlingen sollten beseitigt werden. Insgesamt sind die Flüchtlinge in Bad Bergzabern jedoch gut integriert, was nicht zuletzt auch der Arbeit unserer AG zu verdanken ist, die monatlich Treffen angeboten hat – vom gemeinsamen Backen und Kochen, über einen Erste-Hilfe-Kurs, eine Wanderung auf die Burg Landeck bis hin zu einem Grill- und Spiel-Fest am 20. Mai. Sechs SchülerInnen betreuen im Tandem Schüler in der Ganztagsschule der Realschule Plus und einmal im Monat spielen zwei Schülerinnen mit den Kindern von Flüchtlingen, während die Erwachsenen zum Café Grenzenlos gehen.

Jana Mattes (MSS 12), KLI, 5/16

Asylopoly

Am 4.5.2016, am Studientag zum Thema „Zusammenleben mit Flüchtlingen“, haben die Klasse 10c und die Flüchtlings-AG von Frau Kliewer und Frau Beinghaus das Planspiel Asylopoly gespielt. Bei dem Spiel haben wir versucht, uns in die Lage der Flüchtlinge hineinzuversetzen. Jeder zieht bei der „Einreise“ eine Karte, auf der sein Fluchtweg beschrieben wird (Mittelmeer, Landweg, Luftweg). Aber schon hier trennen sich bereits die Wege wie im echten Leben, denn nicht jeder Spieler hat einen „guten“ Fluchtweg hinter sich, einige müssen direkt zu der Station „Erledigt“. Dorthin kommen alle, denen die Flucht nach Deutschland nicht gelingt. Die Spieler, die weiter gekommen sind, dürfen zur nächsten Station. Diese nennt sich „Transit“.

Europatag Asylopoly

Bei dieser Station müssen die Spieler durch die drei Ausgänge A,B und C gehen, schon hier kann das BAMF (das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) entscheiden, dass der Antrag „offensichtlich unbegründet“ ist und dann geht’s zur Station „Erledigt“. Die 3. Station nennt sich „Erstaufnahme“. Hier müssen die Spieler ein Protokoll ausfüllen, einen Fingerabdruck hinterlassen und sich frontal und von der Seite fotografieren lassen. Das dauert etwas. Anschließend geht es zur Station 4, der „Anhörung“. Hier müssen die Flüchtlinge deutlich machen, dass sie wirklich in Not sind und das ist gar nicht so einfach. Danach geht es zur Station 5, der „Gemeinschaftsunterkunft“. Hierbei zieht jeder Spieler wieder eine Karte, auf der steht, ob man Asyl nach dem Grundgesetz bekommt oder nur „Flüchtlingsschutz“ oder ob der Antrag einfach abgelehnt wird. Auch das heißt noch nicht, dass man „erledigt“ ist, es gibt noch die Möglichkeit, beim „Verwaltungsgericht“ an der Station 6 zu klagen. Hier erhält man wieder Karten, auf denen steht ob man endgültig aufgenommen wird oder nicht. An dieser Station trennen sich die Wege wieder, denn die, die einen Zettel mit einem positiven Ergebnis kriegen, haben gewonnen. Die übriggebliebenen Spieler gehen zur 7. Station, der „Illegalität“. Hierbei würfeln die Teilnehmer der Reihe nach ihr weiteres Schicksal aus. Viele scheiden bei dieser Würfelrunde aus, aber manche gewinnen hierbei auch. Man sieht, dass bei diesem Flüchtlings-Spiel die Hälfte verliert und so ist das auch im echten Leben. Mithilfe des Spiels konnten wir Schüler uns in die Lage der Flüchtlinge versetzen und wir können nun auch verstehen, was für eine schwere Zeit sie hinter sich haben. Wir finden, dass das Spiel sich sehr gut eignet, um sich ein bisschen in der Haut der Flüchtlinge zu fühlen und empfehlen es für Schüler ab der 9.Klasse. Man braucht zwei Schulstunden (inklusive Besprechung) und es gibt in unserer AG einige Schüler, die bereit wären, in die Klassen zu kommen, um mit ihnen dieses Spiel durchzuführen. Meldet euch einfach bei Frau Kliewer oder Frau Beinghaus, dann kommen diese „Spezialisten“ zu euch in die Klassen, z.B. im Sozialkunde- oder im Religionsunterricht.
Samira Schneider und Lucia Engel (8b), KLI, 5/16

„Wer ist denn das Volk, wenn nicht wir?“

Die Autorin und Bildungsreferentin aus Berlin war im Rahmen des Europatages der Schule nach Bad Bergzabern gekommen.
 

Der Roman „Nachts ist es leise in Teheran“ folgt fünf Mitgliedern einer iranischen Familie über den Zeitraum von 30 Jahren und spielt in Iran sowie in Deutschland. Jedes der Familienmitglieder bekommt in einem eigenen Kapitel eine Stimme verliehen. Die Kapitel, die jeweils zehn Jahre auseinanderliegen, sind nur Momentaufnahmen und versuchen nicht die vergangene Zeit zusammenzufassen.

Shida Bazyar las aus ihrem im Februar erschienen Erstlingswerk drei Textpassagen, die in den Jahren 1979, 1989 und 1999 spielen, vor und erklärte die politischen Geschehnisse im Iran zu den jeweiligen Zeiten. Das waren einerseits die Vertreibung des letzten Schahs 1979 durch die Islamische Revolution sowie die anschließende Rückkehr des führenden Regierungskritikers Ruhollah Khomeinis, der den Iran zu einer präsidentiellen Theokratie machte und unter dem es zahlreiche Verletzungen der Menschenrechte gab.

Das Kapitel 1989 spielt in Deutschland, nachdem die Familie mit zwei kleinen Kindern aus dem Iran geflohen ist, da Behsad und seine Frau Nahid weiter politisch aktiv sein wollten. Nahid beschreibt die Schwierigkeiten bei der Integration und denkt „Alle Deutsche sollten mit persischem Akzent reden“, das Publikum lachte herzlich bei diesem Satz.

Im Anschluss an die Lesung beantwortete Shida Bazyar Fragen zu ihrem Buch und dazu, wie sie zum Schreiben gekommen ist.

Europa-Tag Lesung

Eine naheliegende Frage, die man Shida Bazyar stellte, war die nach autobiographischen Elementen in ihrem Roman. Darauf antwortete sie, dass sie versucht habe, die Geschichte so weit wie möglich von sich selbst wegzuhalten, sich aber durchaus der Realität und Geschehnissen aus ihrem Umfeld bedient habe.

Shida Bazyar, die sich das Schreiben und Lesen noch vor der Einschulung beigebracht hat, da sie nicht von ihren großen Schwestern, die ihr vorlasen, abhängig sein wollte, hatte ursprünglich Journalistin als Berufswunsch. Sie dachte, wenn man gerne schreibt, sei die Konsequenz daraus Journalist zu werden. Jedoch war ihr diese Art des Schreiben immer zuwider,„Ich mag die Sachlichkeit und dass man so an Fakten gebunden ist nicht“, so Bazyar.

Amüsiert erzählte sie auch davon, wie Menschen, die ihr Buch gelesen haben, mehr davon wissen als sie als Autorin. So habe sie zu Beispiel gelesen, eine der Romanfiguren sei ihr Alter Ego, „Schön dachte ich mir da, was die alles über mich wissen“, sagte Shida Bazyar mit einem Lächeln auf den Lippen.

VOL, Xenia Y. Zimmermann, 5/16


Sprachen und interkulturelle Kompetenz als Schlüssel

Schaeffler ist nur eines von vielen Unternehmen in Deutschland und Frankreich, die an diesem Entdeckungstag teilnehmen, welcher das Ziel hat, den Schülern zu zeigen, dass gute Französischkenntnisse so wie interkulturelle Erfahrungen ein großes Plus für die beruflichen Chancen darstellen, aber auch um das Interesse an Berufsmobilität zu fördern.

Nach einer zweisprachigen Begrüßung unserer Klasse stellvertretend durch Lisa Scheier und Myriam Dollerschell stellte uns Herr Becker, Leiter von Schaeffler France, den weltweit agierenden Konzern vor. Schaeffler ist ein integrierter Automobil- und Industriezulieferer mit rund 84 000 Mitarbeitern in über 50 Ländern. Es ist ein Familienunternehmen, welches ursprünglich in Deutschland gegründet wurde; doch seit 1953 gibt es das Unternehmen auch in Haguenau. Zu den Schwerpunkten zählen umweltfreundliche Antriebe, urbane wie interurbane Mobilität, sowie Energieketten. Ihre Prinzipien sind dabei vor allem Vertrauen, Teamarbeit und Transparenz.

Journee Découverte Schaeffler 1
Einige Mitarbeiter stellten sich vor und erzählten gekonnt auf Deutsch oder Französisch aus ihrem Leben. Dabei wurde immer wieder die Bedeutung der Sprachen als Integrationsschlüssel deutlich. Auch wenn die Geschäftssprache Englisch ist, so wird von den Mitarbeitern verlangt, die jeweilige andere Sprache, Französisch und Deutsch, zu beherrschen.
Interkulturelle Erfahrungen wurden besonders veranschaulicht durch Herrn Malzbourg, der im Alter von 9 Jahren als Franzose nach Kanada emigrierte und von dort zum Studium in die USA, bevor er vor einigen Jahren nach Frankreich zurückkehrte. Cela grandit l’esprit! (Der Horizont erweitert sich!) So erklärte er uns auch die Selbstverständlichkeit für Handfeuerwaffen in den USA, die sich historisch durch die ersten Siedler erklären lasse, und für uns hier vollkommen unverständlich sei. Aufgrund der fehlenden Polizei griffen die Siedler auf Selbstverteidigung zurück. Für die Amerikaner in Frankreich sei es hingegen unverständlich, dass es in Frankreich häufig Schwierigkeiten zwischen Chef und Mitarbeitern gebe, was sich wiederum historisch erklären lasse.
Eine gemeinsame Sprache sei die Brücke, aber auch die kulturelle Offenheit jedes Einzelnen spiele eine Rolle, wenn ein Konzern weltweit tätig ist. Alle Vertreter ermutigten uns, mindestens zwei Sprachen weiter zu lernen, egal für welche Berufszweige wir uns entscheiden. Weiterhin wurde darauf hingewiesen, dass der bilinguale Bildungsgang und das AbiBac auf jeden Fall ein Plus für Bewerbungen seien.

Journee Découverte Schaeffler 2

Herr Drouard, Vertreter der Académie de Strasbourg, machte auf grenzüberschreitende Austauschprogramme, wie das Brigitte Sauzay- und das Voltaire Programm sowie Praktika aufmerksam. Besonders Jungen sind hier willkommen!

Im Anschluss teilte sich die Klasse für eine Führung über das Werksgelände und die Produktionshallen in zwei Gruppen. In Haguenau beschäftigt sich das Unternehmen hauptsächlich mit der Herstellung von Gangschaltungen und Kugellagern für Autohersteller. Uns wurde bewusst, wie viele kleine Schritte nötig sind, um aus einem dünnen Metall ein fertiges Kugellager herzustellen.
Nach dem Rundgang wurden wir alle in die Kantine eingeladen, wo uns ein ausgiebiges Mittagessen erwartete.

Insgesamt war es ein interessanter und keineswegs langweiliger Ausflug, bei dem wir einiges gelernt haben. Außerdem gab es uns einen kleinen Einblick in einen möglichen Berufsweg.
Wir danken dem Unternehmen Schaeffler für die Durchführung des Entdeckungstages und dem Deutsch-Französischen Jugendwerk für die Organisation und Zuschüsse.
Ann-Christin Lutz, 10a, CHE, 5/2016


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