Kriegsberichterstatter trifft auf Schule. Carsten Stormer im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern

Am Dienstag, den 22 März 2022 fand am Gymnasium des Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern ein Interview mit dem Kriegsjournalisten Carsten Stormer statt. Hierbei haben alle Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10, 11 und 12 teilgenommen. Vorab war jeder dazu eingeladen, sich Fragen an Carsten Stormer zu überlegen. Stellvertretend für Schülerinnen und Schüler leitete der Schülersprecher Benjamin Wichmann das Interview und stellte die Fragen an Herrn Stormer. Da Carsten Stormer in Manila auf den Philippinen lebt, konnte das Interview leider nicht live stattfinden, weshalb es eine Onlinekonferenz gab. Der 49- jährige Journalist erklärte den Schülerinnen und Schülern, dass er anfangs gelernter Speditionskaufmann war. Doch im Jahr 1997 in Kambodscha begegnete er zwei jungen Frauen, die von einer Landmine verletzt wurden. Dies bewegte ihn dazu, Kriegsberichterstatter zu werden. „Es muss Leute geben, die darüber berichten, auch wenn es im ersten Blick niemanden interessiert.“, sagte Stormer im Interview. Die schlimmen Ereignisse auf der Welt sind eben Dinge, bei denen jeder von uns gerne schnell weghört. Zum einen, weil man sich viel lieber mit schönen Dingen beschäftigt und zum anderen, weil man immer wieder von den gleichen Themen hört und sich davon gelangweilt fühlt. Doch niemand kann sich wirklich vorstellen, wie schlimm es in den Kriegsgebieten wirklich ist. Niemand kann sich ausmalen, wie jeden Tag aufs Neue so viele Menschen im Krieg leben müssen und keine Aussicht auf Besserung sehen. Herr Stormer informierte die Schüler über seine persönlichen Eindrücke, und erklärte, dass sich durch seine Erfahrungen viele Ansichten und Lebensgewohnheiten verändert haben. „Man macht Erfahrungen, die normale Menschen nicht machen“sagte er. In dem Interview wurde deutlich, wie ein Mensch im Beruf des Kriegsjournalisten geprägt wird. Carsten Stromer liebt und lebt seine Arbeit voll und ganz. Dennoch führt dieser Beruf natürlich auch große Gefahren und schwerwiegende Folgen mit sich. Die Bilder gehen ihm nahe und begleiten ihn ein Leben lang, sagt er. Er meide öffentliche Plätze auf Grund von Platzangst, doch diese Schwierigkeiten nimmt er an und versucht die Dinge zu verarbeiten. Für die Schüler war dieses Interview ein einmaliges Erlebnis.

Mit großem Interesse verfolgten sie das Interview von ihren Klassensälen aus und waren begeistert von Carsten Stormer. Sie waren beeindruckt und gerührt von seinen Erzählungen über sein Leben und seinen Beruf. Dank der engagierten Schülervertretung, die dieses Interview organisiert und in die Wege geleitet hat, war die Konferenz letztlich ein voller Erfolg für das Alfred-Grosser-Gymnasium.

(Tabéa Kleppel, MSS 12)