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„Robo-Alfis“ beim Lego-Wettbewerb in Rheinzabern

LEGO 15

Die diesjährigen „Robo-Alfis“ (von links nach rechts): Nicolaus Jacobsen, Kevin Burg, Hr. Rosenkranz,
Nils Friedmann, Sascha Michel und Elias Albrecht
Seit einigen Jahren schon treffen sich Schüler der 6. und 7. Jahrgangsstufe unseres Schulzentrums regelmäßig zur Lego-AG. Hier entwickeln sie einen Roboter, der einen vorgegebenen Parcours abfahren, Hindernisse überwinden und Aufgaben lösen muss.

Dass Konstruktion und Programmierung des Roboters anspruchsvoll und nicht immer leicht zu bewerkstelligen sind, bekamen die „Robo-Alfis“ beim diesjährigen Regionalwettwerb der First Lego League am vergangenen Samstag in Rheinzabern zu spüren. Nach drei Wettbewerbsläufen kamen sie mit ihrem Roboter nicht über den 16. Platz hinaus. Dafür aber punkteten sie mit ihrer Forschungspräsentation zum Thema „World class – Klassenzimmer der Zukunft“. Im Wettstreit mit 19 weiteren Teams belegten die „Robo-Alfis“ hier, zum zweiten Mal und in Folge, den 3. Platz – ein hoch erfreuliches und anerkennenswertes Ergebnis, zu dem das Alfred-Grosser-Schulzentrum herzlich gratuliert.

Erschöpft, aber zufrieden, mit ihren Medaillen um den Hals und ihrer Platzierungsurkunde in der Hand fuhren Teammitglieder und Coach schließlich nach einem langen Wettkampftag nach Hause – motiviert, auch im kommenden Jahr an AG und Regionalausscheid teilzunehmen.

Urkunde LEGO 15

 


RKR, 1/15

Unser Gymnasium wird CertiLingua-Schule


CertiLingua Akkreditierungsurkunde

Um den Herausforderungen einer globalisierten Welt sowie eines weiter zusammenwachsenden Europas gerecht zu werden, gewinnt vielfältiges Fremdsprachenlernen in den Schulen, insbesondere der bilinguale Sachfachunterricht, zunehmend an Bedeutung.

Das Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum trägt dieser Entwicklung bereits mit seinen Französisch- und Englischklassen Rechnung. Zudem ist das deutsch-französische Abitur AbiBac seit langer Zeit ein zentrales Qualifizierungsangebot in der Oberstufe.

Mit der Akkreditierung als CertiLingua-Schule des Landes Rheinland-Pfalz erhält das Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum nun eine weitere Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler mit außerordentlicher fremdsprachlicher und interkultureller Kompetenz auszuzeichnen. Das europaweit anerkannte und einheitliche Qualitätslabel CertiLingua bestätigt den Absolventinnen und Absolventen als Zusatzzeugnis zum Abitur eine besondere Eignung für internationale Studiengänge sowie Ausbildungen in Wirtschaftsunternehmen.

CertiLingua kann von allen Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II (MSS) erworben werden, die bis zum Abitur …
  • zwei moderne Fremdsprachen (Englisch, Französisch und / oder Spanisch) fortführen und das durch den Europäischen Referenzrahmen ausgewiesene Sprachniveau B2 erreichen,
  • bilingualen Sachfachunterricht in Geschichte / histoire bzw. Erdkunde / géographie belegen und
  • erfolgreich an einem internationalen Kooperationsprojekt im Rahmen des Fremdsprachen- bzw. bilingualen Sachfachunterrichts teilnehmen.

Als CertiLingua-Schule ermöglicht das Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum seinen MSS-Jahrgängen nun zunächst bis 2018 den Erwerb dieses europäischen Zusatzzeugnisses für moderne Fremdsprachen.

RKR, 1/15

Japanische Nachlese des Besuchs des Generalkonsulats

Die deutsche Übersetzung finden Sie hier:

Das Alfred-Grosser-Gymnasium liegt im Südwesten von Frankfurt, in der Stadt Bad Bergzabern im Bundesland Rheinland-Pfalz. Die Ursprünge der Schule liegen in einer 1525 gegründeten Lateinschule. Es ist eine koedukative, staatliche Schule. Aktuell sind von der 5. Klasse (entspricht 5. Klasse Grundschule in Japan) bis zur 13. Klasse (entspricht Oberschul-Abschlussklasse in Japan) 1152 SchülerInnen eingeschrieben, die von 88 LehrerInnen unterrichtet werden. In einer Klasse sind 18 bis 30 Schüler.

Die Schule liegt im Südwesten Deutschlands, der besonders für seinen Weinanbau berühmt ist, und ist nur 8 Kilometer von der Grenze zu Frankreich entfernt. Deshalb gibt es auch SchülerInnen, die in Frankreich wohnen, aber hier zur Schule gehen. Unterricht ist montags bis freitags von 7:55 Uhr bis 13:05 Uhr. In der Oberstufe gibt es auch Nachmittagsunterricht. Spätestens um 17 Uhr ist die letzte Unterrichtsstunde zu Ende. 

Unterrichtet werden u.a. die Fächer Deutsch, Mathematik, Geschichte, Geografie, Physik, Chemie, Kunst und Musik. Besonders auf den Fremdsprachenunterricht wird viel Wert gelegt. Ab der 5. Klasse lernt man als erste Fremdsprache bzw. ab der 7. Klasse als zweite Fremdsprache Englisch und Französisch. Außerdem kann man in der 9. Klasse (entspricht 3. Klasse Mittelschule in Japan) Spanisch oder Latein dazuwählen.

Die Schule trägt den Namen des Politologen Alfred Grosser, der nach dem 2. Weltkrieg einen großen Beitrag für die deutsch-französische Freundschaft geleistet hat. Dementsprechend liegt ein besonderes Merkmal der Schule darin, dass man intensiv Französisch lernen kann. Neben Sprachunterricht gibt es dabei auch die Möglichkeit, Geografie und Geschichte auf Französisch zu lernen. In der 8. und 11. Klasse gibt es außerdem einen 1-2-wöchigen Schulaustausch mit einer Schule in Frankreich. Bei den Elftklässlern ist dabei auch ein einwöchiges Betriebspraktikum vorgesehen, bei dem die Schüler z.B. im Rathaus, einer Bäckerei oder einem Radiosender Erfahrungen sammeln und gleichzeitig mit einer anderen Kultur in Kontakt kommen. Die SchülerInnen, die den Französischzweig abschließen, erhalten mit ihrem Abitur nicht nur die deutsche, sondern auch die französische Hochschulreife.

In Deutschland gehen nur wenige SchülerInnen nach der Schule noch zu einer Nachhilfeschule. Nach dem Unterricht hat man deshalb grundsätzlich frei. Die SchülerInnen hier jobben nach der Schule z.B. in einem Café oder Supermarkt oder sind in Schul-AGs aktiv. Dort betreiben sie z.B. naturwissenschaftliche Forschung, bauen und programmieren einen Lego-Roboter oder sind als Schulsanitäter im Einsatz. Es gibt auch Bläser-, Tanz- und Theatergruppen, die zusammen schon ein großes Musical aufgeführt haben.

Als Sport ist Fußball beliebt, besonders auch bei den Mädchen. Eine Schülerin hat es bereits in eine deutschlandweite Liga geschafft. Sport wird hauptsächlich in städtischen Sportvereinen und nicht in schulischen Sportclubs getrieben.

Da der Ort mitten in der Natur liegt, gibt es auch viele SchülerInnen, die in der Freizeit im Wald joggen oder Pilze sammeln oder auch mit der Familie wandern gehen. Es gibt jeweils zweiwöchige Oster-, Herbst- und Weihnachtsferien und sechswöchige Sommerferien zwischen Juli und September. Einige SchülerInnen verreisen mit ihren Familien z.B. nach Südfrankfreich, Griechenland oder Kroatien, andere gehen mit ihren Freunden campen.

Nicht wenige SchülerInnen machen sich zwar um ihre zukünftige Arbeitssituation Sorgen, aber insgesamt vermittelt die Schule einen sehr entspannten Eindruck. Beeindruckend war auch das kameradschaftliche Verhältnis zwischen SchülerInnen und Lehrkräften und der große Einsatz für den interkulturellen Austausch mit Frankreich und anderen europäischen Ländern.

Nach ihren Eindrücken zu Japan gefragt, nannten die SchülerInnen einerseits Traditionelles wie Fächer, Geisha und Teezeremonie, andererseits aber auch Bilder von verrückter japanischer Mode, die ihnen in den Social Media aufgefallen waren.

Bildunterschriften:

  •  Helles, frisch renoviertes Schulgebäude
  •  Besprechung zu einem internationalen Austauschprojekt
  • Besuch in Strasbourg
  • Bibliothek zum freien Lernen
  • Solarpanel auf dem Schuldach
Text: Isabelle Mathes, Japanisches Generalkonsulat, Frankfurt; WE, 1/15


Gewinner des Bundesfremdsprachenwettbewerbs fahren nach London

Zusammen mit den Preisträgern aus anderen Bundesländern haben wir uns am Donnerstagmorgen auf den Weg nach London gemacht. Nach einer 12-stündigen Busfahrt konnten wir bei einer nächtlichen Sightseeing-Tour erste Eindrücke der Stadt gewinnen. Am nächsten Morgen ging es schon früh achn Bankside zu Shakespeare’s Globe Theatre, wo wir an dem Workshop „Education“ teilnahmen. Anschließend sind wir entlang der Themse spazieren gegangen und überquerten dabei unter anderem die Tower Bridge. Für den Rest des Tages standen eine Stadtführung und eine Bootsfahrt auf der Themse auf dem Programm. Mit einem Besuch auf dem berühmten Londoner Weihnachtsmarkt „Winter Wonderland“ ließen wir den Tag ausklingen. Der nächste Tag stand uns bis zur Abfahrt zur freien Verfügung. Das nutzten wir für weitere Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten und für eine ausgiebige Shoppingtour aus. Alles in allem war die Zeit in London wunderschön für uns und wir können den Wettbewerb allen sprachbegeisterten Schülern sehr empfehlen!

Schülerinnen und Schüler der Klassen 10a und b/SJK, 12/14

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Die Klasse 8d des Gymnasiums wünscht der Bergzaberner Tafel „Frohe Weihnachten“

Am Dienstag, dem 09.12.2014, haben wir in der Küche der Realschule Plus des Alfred-Grosser-Schulzentrums gemeinsam Plätzchen gebacken. Liebevoll verteilten wir die selbst gebackenen Plätzchen in 100 Tüten, die wir am Donnerstag, dem 11.12.2014, der Bergzaberner Tafel überreicht haben.

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei Frau Seidenspinner von der Realschule Plus bedanken, die uns zum Plätzchenbacken die Küche überlassen hat. Außerdem herzlichen Dank an unsere Eltern, die uns bei der Auswahl vielfältiger Plätzchenrezepte geholfen haben sowie an unsere Klassenlehrerin, Frau Dr. Schilling, die uns bei der Vorbereitung und Umsetzung unseres Projekts unterstützt hat.

8d Tafel
8d/SCU, 12/14
Foto: Vera Allmann-Stübinger
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Anne Schwamm neue zweite Stellvertreterin des Schulleiters

Frau Schwamm, die schon seit einigen Jahren verantwortlich ist für die gesamte Organisation im Alfred-Grosser-Gymnasium, wird neben zusätzlichen Aufgaben in der Schulleitung weiterhin zuständig sein für den Stunden- und Vertretungsplan. Die neue “zweite Stellvertreterin“ gehört seit 2000 dem Kollegium an und hat in den vergangen Jahren an ganz verschiedenen Stellen in der Leitung des Gymnasiums mitgearbeitet und wertvolle Erfahrungen gesammelt. 

SWM GER 14
SL, 12/14

 

Spannendes Finale beim Vorlesewettbewerb im Alfred-Grosser-Schulzentrum

 
Madita Ebert aus der 6 v der Gemeinsamen Orientierungsstufe des Alfred-Grosser-Schulzentrums Bad Bergzabern ist die Siegerin im Vorlesewettbewerb 2014. Sie nahm zusammen mit 8 anderen Klassensiegern aus den 6. Klassen am Vorlesewettbewerb des deutschen Buchhandels teil, der in diesem Jahr zum 56. Mal an allen deutschen Schulen stattfindet.
Er steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und zählt mit rund 600.000 Schülerinnen und Schüler aus 8000 Schulen zu den größten bundesweiten Schülerwettbewerben.
Die traditionsreiche Leseförderung ermuntert seit über 50 Jahren Schülerinnen und Schüler dazu, sich mit erzählender Kinder- und Jugendliteratur zu beschäftigen und Passagen aus ihren Lieblingsbüchern vorzulesen. Leselust und Lesespaß stehen dabei im Mittelpunkt.
Sophie Zeiss, Alison Meffert, Julian Maisch, Finn Singer, Sabine Gomer, Madita Ebert, Nelly Norkute, Lea-Sophie Martin und Finn Rodrian erwiesen sich in ihren Klassen als Sieger im Lesewettstreit. Unabhängig von der Ermittlung des Schulsiegers bezeichneten sie Matthias Böckel und Christoph Mohr, die Leiter der Gemeinsamen Orientierungsstufe, als die eigentlichen Gewinner des Wettbewerbs, hätten sie sich doch in einem sicher nicht leichten Lesewettstreit in ihren Klassen durchgesetzt und mit ihrem Engagement für das von ihnen ausgewählte Buch auch für ihre Mitschüler interessante Leseanreize gesetzt. Deshalb gab es für den Klassensieg aktuellen Lesestoff als Belohnung.
Für die Jury, zusammengesetzt aus Lehrern, Schülern und der Bibliothekarin im Hause, war es keine leichte Aufgabe, die Vortragenden nach Lesetechnik und Textverständnis zu beurteilen. Verlangt wurde zur eindeutigen Urteilsfindung in der Endrunde auch das Vorlesen eines unbekannten Textes, der schwierige Wörter nicht aussparte.
Intensiv hatten sich die Bewerber um den Schulsieg mit ihren Lieblingsbüchern auseinandergesetzt und entsprechende Passagen daraus zum Vorlesen ausgewählt. Überzeugt hat schließlich in einem „Fotofinish“ Madita Ebert aus der 6 v mit einer spannenden Textpassage aus Jenny Valentines „Meine kleine Schwester Kiki und ich“. Sie wird beim Wettbewerb auf Kreisebene im Februar in der Kreisverwaltung in Landau das Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern vertreten.
Die GOS-Leiter Matthias Böckel und Christoph Mohr zeigten sich erfreut über die hervorragenden Leistungen aller teilnehmenden Schülerinnen und Schüler und gaben der Schulsiegerin bei der Siegerehrung die guten Wünsche der Schulgemeinschaft für den weiteren Wettbewerb mit auf den Weg. Besonders imponiert haben beiden in diesem Jahr die engagierten und aufmerksamen Zuhörer aus den Reihen der GOS, die sowohl mit spontanem Beifall als auch mit konzentriertem Zuhören die Akteure zu Höchstleistungen anspornten.
Die Leseförderung am Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern genießt seit jeher einen hohen Stellenwert. Matthias Böckel und Christoph Mohr, die dies auch bei den Informationsveranstaltungen der GOS für die Grundschuleltern in der vergangenen Woche als besonderes Merkmal des Alfred-Grosser-Schulzentrums dargestellt haben, weisen auf das attraktive Angebot der Schulbibliothek hin: „Unsere Schulbibliothek mit ihren über 25 000 Büchern verfügt über die aktuellsten Lesehits für unsere Jugendlichen. Die hauptamtliche Bibliothekarin steht jederzeit nicht nur unseren Schülerinnen und Schülern, sondern auch den Eltern zur fachgerechten Beratung zur Verfügung und kann für den Gabentisch zu Weihnachten sinnvolle Vorschläge unterbreiten und unterstützt darüber hinaus jederzeit das individuelle Lesen mit interessanten Vorschlägen.“

Vorlesewettbewerb 14
Gruppenbild mit Siegerin – Madita Ebert im „Lesestrandkorb“ der Schulbibliothek inmitten ihrer Mitkonkurrenten und Zuhörer

MOH/BOE, 12/14


„Das Brunnenbohren und Mädchenschulenbauen ist eine Legende“


„Meine Generation hat nie Bombeneinschläge gesehen; Krieg ist für uns keine Realität, aber Berichte aus modernen Kriegen, so wie der hier, sind das, was zu uns durchdringt, nicht Berichte aus dem Geschichtsbuch“, sagt die angehende Abiturientin Romy Hoffart. Damit macht sie dem Afghanistan-Veteranen Johannes Clair an diesem Freitagabend, den 14.11.2014, in der Aula des Alfred-Grosser-Schulzentrums eine Freude. Er hat das Buch „Vier Tage im November: Mein Kampfeinsatz in Afghanistan“ geschrieben, nachdem er von seinem Einsatz zurückkam. Er will, dass in Deutschland über die Einsätze der Bundeswehr gesprochen wird. „Ich bin nach Afghanistan gegangen, weil ich verstehen wollte, was da passiert, denn hier wurde nie darüber gesprochen. Das ist gefährlich für eine Demokratie“, sagt Johannes Clair. Er sitzt gemeinsam mit Romy Hoffart und drei weiteren Gästen auf der Bühne der Aula, wo er im SWR1-„Leute spezial“unter der Leitung von Moderatorin Claudia Deeg über das Thema „Nie wieder Krieg? Wird der Ausnahmezustand zum Normalfall?“ diskutiert.

SWR1 Leute spezial 20141114 25

Podium von links: Roland Blach, Deutsche Friedensgesellschaft, Johannes Clair, Afghanistan-Veteran, SWR1-Moderatorin Claudia Deeg, angehende Abiturientin Romy Hoffart, Fotograf und Gründer der Hilfsorganisation Feed the hungry Jean-Pierre Rummens und der Jugendoffizier der Bundeswehr, Christoph Lammel.

„Wir züchten da die nächste Generation von Terroristen“

Roland Blach von der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG), der neben Johannes Clair sitzt, kritisiert den Afghanistankrieg. „Warum gab es 2001 einen Automatismus, mit dem die Bundeswehr den USA in den Krieg gefolgt ist?“, fragt er. Er kritisiert auch, dass der Einsatz nicht nachhaltig sei: „Wir züchten da die nächste Generation von Terroristen.“

Schützenhilfe bekommt Blach später aus dem Publikum von Albrecht Müller, Betreiber der Nachdenkseiten, früherer Wahlkampfmanager von Willy Brandt (SPD) und Leiter des Planungsbüros des Kanzleramts unter Helmut Schmidt (SPD): „Macht es Sinn, den Schutz vor dem Krieg im Militäreinsatz zu suchen? Ich finde, dass das ganze Podium einem klarmacht, dass der Afghanistan-Einsatz ein Schuss in den Ofen war. Die frühere deutsche Politik des Versuchs der Verständigung sollte wiederholt werden.“ Dem entgegnet der Jugendoffizier der Bundeswehr, Christoph Lammel, was passiere, wenn alle friedlichem Mittel nicht mehr helfen. „Der Militäreinsatz ist dann das letzte Mittel, die ultima ratio.“ Und er fügt hinzu, er finde es verlogen, zu sagen: Ab einem bestimmten Punkt muss man Militär einsetzen, aber nicht unseres.

SWR1 Leute spezial 20141114 13
Publikum mit (2. v. links): Albrecht Müller, Betreiber der Nachdenkseiten und früherer Wahlkampfmanager Willy Brandts (SPD) sowie Leiter des Planungsbüros des Kanzleramtes unter Helmut Schmidt (SPD)

Roland Blach von der Deutschen Friedensgesellschaft kann Krieg als ultima ratio auch als Pazifist zumindest nachvollziehen; „aber es sind halt im Moment nicht alle Mittel zur friedlichen Lösung ausgeschöpft worden“, wirft er der Politik vor. Er fordert, dass die UNO gestärkt werden müsse.“

Dabei ist es an diesem Abend nicht so, dass zwei Seiten unversöhnlich aufeinandertreffen. Auch Christoph Lammel, der 2012/13 selbst für ein gutes halbes Jahr in Kundus war, sagt, dass im Afghanistan Einsatz ab 2009 nur noch Schadensbegrenzung und Gesichtswahrung betrieben worden sei, um das zu retten, was vorher schiefgegangen sei. Auf die Frage von Abiturientin Steffi Müller, ob es überhaupt einen erfolgreichen Bundeswehreinsatz gegeben habe, antwortet er, dass es z.B. in Afghanistan oder in Bosnien-Herzegowina heute zumindest etwas besser sei, als vor den Einsätzen unter anderem der Bundeswehr.

Allerdings könnten Soldaten keinen Frieden schaffen, sagt Johannes Clair, der Afghanistan-Rückkehrer. „Soldaten können nur Zeit verschaffen für Verhandlungen“, erklärt er, kritisiert aber, dass genau das in Afghanistan nicht erfolgt sei. Allerdings könne er den Beruf des Soldaten grundsätzlich empfehlen. Soldaten seien nötig, um Konfliktparteien zu trennen – „wie eine Pausenaufsicht“, erklärt er. Er habe seine Berufswahl nie bereut, obwohl er bis heute mit den psychischen Folgen des Einsatzes zu kämpfen habe. Die deutsche Öffentlichkeit müsse sich aber stärker mit dem Einsatz der Bundeswehr im Ausland beschäftigen und eine bewusste Entscheidung für oder gegen das Eingreifen treffen. Außerdem müsse man immer fragen, wessen Interessen in einem Krieg verfolgt werden, so Johannes Clair. Auftraggeber der Bundeswehr sei in einer Demokratie letztlich das Volk. „Im Prinzip tun wir alle hier doch alles, damit die Verhältnisse erhalten bleiben, zum Beispiel, wenn wir Kleidung kaufen, die mit Sklavenarbeit hergestellt wurde“, mahnt der Afghanistan-Veteran.

Keine Strategie? Das ist typisch deutsch

Romy Hoffart aus der Jahrgangsstufe 13 hat nicht das Gefühl, dass der sogenannte „Stabilisierungseinsatz“ in Afghanistan irgendetwas stabilisiert habe. Entsprechend bemängeln mehrere Teilnehmer auf dem Podium, es habe in Afghanistan keine Strategie gegeben. Jean-Pierre Rummens, Kriegsfotograf und Gründer der Hilfsorganisation „feed the hungry“ mahnt daraufhin, dass die Forderung nach einer Strategie typisch deutsch sei. „Aber ein Einsatz ist Afghanistan ist nicht wie eine Fahrt von Rheinland-Pfalz nach Hessen. Man sei mit Herausforderungen konfrontiert, die man daheim nicht planen kann. Ich empfehle Barmherzigkeit mit den Soldaten. „Die Männer da halten ihren Kopf hin“, mahnt er. Dabei sei er gegen Krieg, sei auch nie bei der Bundeswehr gewesen, aber er sei bei seiner Hilfsarbeit doch oft dankbar für den Einsatz der Soldaten gewesen, sagt Jean-Pierre Rummens.

Johannes Clair macht der Politik den Vorwurf, es sei über den Einsatz gelogen worden. Christoph Lammel gesteht zu: Die Bundeswehr ist nicht das THW in Uniform. Das Brunnenbohren und Mädchenschulenbauen ist eine Legende. Das habe die Bundeswehr zwar auch gemacht, das sei aber nie ihre Hauptaufgabe gewesen.

Roland Blach bleibt die ganze Veranstaltung über bei seiner Meinung, dass Kampfeinsätze möglichst vermieden werden sollten. Man müsse in den Schulen mit der Friedenserziehung anfangen, z.B. mit Streitschlichterseminaren, dann wachse von unten hoch, dass man Krieg nicht mehr brauche. Dem entgegnet Jugendoffizier Lammel: „Ich bin absolut bei Ihnen, aber was tun wir, wenn der andere da nicht mitmachen will?“ Auch Soldat Johannes Clair zweifelt: „Ich glaube, dass der Mensch so nicht funktioniert. Wer von uns ist wirklich bereit, im Alltag friedlich auf die anderen zuzugehen?“

Jean-Pierre Rummens meint: „Erst muss der Mensch sich ändern, bevor es Frieden geben wird.“ Dazu passten die Beiträge der Theater-AG des Gymnasiums im Alfred-Grosser-Schulzentrum, mit denen die Veranstaltung eingeleitet wurde: „Alle Straßen münden in Verwesung“ zitieren sie Grodek von Georg Trakl. Ein Leichnam wird von Mutter Courage über die Bühne gezogen. Dann ruft ein Darsteller: „Ihr seht nur diese Rache und denkt nicht daran, dass ihr sie dszu angetrieben habt.“ Es gebe keinen schönen individuellen Tod mehr, nur noch anonymes, kaltes Sterben. Diese und andere Sätze zum Thema Krieg zitieren die Darsteller aus Bertolt Brechts „Mutter Courage“ und aus Peter Weiss „Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade“. Die Darsteller unter Leitung von Berthold Blaes waren Larissa Rohde, Roman Schulte, Sarah Forbat, Lara Abele, Jan Kuroczik und Jorit Hopp.

Am Ende gibt Romy Hoffart, die im kommenden Frühjahr ihr Abitur macht, zu bedenken, dass die Frage, ob Krieg sinnvoll ist auch nach Jahrhunderten der Erfahrung mit Gewalt immer wieder eine individuelle sei. 

Auf den Seiten von SWR1 Leute spezial finden Sie weitere Informationen und Bilder!


SWR1 Leute spezial 20141114 02
Theater-AG des Gymnasiums: Lara Abele, Sarah Forbat, Jorit Hopp

SWR1 Leute spezial 20141114 06
Theater-AG des Gymnasiums: Roman Schule, Janine Kuroczik

 
VOL 11/14, Fotos: BI


Informationsabend zu Freiwilligendiensten

Viele waren überrascht, dass der Bundesfreiwilligendienst (BFD) eine gute Überbrückung zwischen Abitur und Studium darstellen kann: Wer am 1.April anfängt, kann sechs Monate später schon mit dem Studium anfangen. In der Zwischenzeit hat sie/er viele Erfahrungen gesammelt, eventuell den Abiturschnitt um bis zu 0,3 Punkten verbessert und dafür gesorgt, dass das Kindergeld an die Eltern weiterbezahlt wird.

Ganz wichtig: Die Realschule Plus sucht für das Schuljahr 2015/2016 neue FSJ ler! Wer sich dafür interessiert, sollte sich dort an Herrn Teichmann wenden!

Eine Liste mit Links zu diesem Thema findet sich auch in der Sparte Berufsorientierung  hier auf unserer Website. 


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