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„Das Brunnenbohren und Mädchenschulenbauen ist eine Legende“


„Meine Generation hat nie Bombeneinschläge gesehen; Krieg ist für uns keine Realität, aber Berichte aus modernen Kriegen, so wie der hier, sind das, was zu uns durchdringt, nicht Berichte aus dem Geschichtsbuch“, sagt die angehende Abiturientin Romy Hoffart. Damit macht sie dem Afghanistan-Veteranen Johannes Clair an diesem Freitagabend, den 14.11.2014, in der Aula des Alfred-Grosser-Schulzentrums eine Freude. Er hat das Buch „Vier Tage im November: Mein Kampfeinsatz in Afghanistan“ geschrieben, nachdem er von seinem Einsatz zurückkam. Er will, dass in Deutschland über die Einsätze der Bundeswehr gesprochen wird. „Ich bin nach Afghanistan gegangen, weil ich verstehen wollte, was da passiert, denn hier wurde nie darüber gesprochen. Das ist gefährlich für eine Demokratie“, sagt Johannes Clair. Er sitzt gemeinsam mit Romy Hoffart und drei weiteren Gästen auf der Bühne der Aula, wo er im SWR1-„Leute spezial“unter der Leitung von Moderatorin Claudia Deeg über das Thema „Nie wieder Krieg? Wird der Ausnahmezustand zum Normalfall?“ diskutiert.

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Podium von links: Roland Blach, Deutsche Friedensgesellschaft, Johannes Clair, Afghanistan-Veteran, SWR1-Moderatorin Claudia Deeg, angehende Abiturientin Romy Hoffart, Fotograf und Gründer der Hilfsorganisation Feed the hungry Jean-Pierre Rummens und der Jugendoffizier der Bundeswehr, Christoph Lammel.

„Wir züchten da die nächste Generation von Terroristen“

Roland Blach von der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG), der neben Johannes Clair sitzt, kritisiert den Afghanistankrieg. „Warum gab es 2001 einen Automatismus, mit dem die Bundeswehr den USA in den Krieg gefolgt ist?“, fragt er. Er kritisiert auch, dass der Einsatz nicht nachhaltig sei: „Wir züchten da die nächste Generation von Terroristen.“

Schützenhilfe bekommt Blach später aus dem Publikum von Albrecht Müller, Betreiber der Nachdenkseiten, früherer Wahlkampfmanager von Willy Brandt (SPD) und Leiter des Planungsbüros des Kanzleramts unter Helmut Schmidt (SPD): „Macht es Sinn, den Schutz vor dem Krieg im Militäreinsatz zu suchen? Ich finde, dass das ganze Podium einem klarmacht, dass der Afghanistan-Einsatz ein Schuss in den Ofen war. Die frühere deutsche Politik des Versuchs der Verständigung sollte wiederholt werden.“ Dem entgegnet der Jugendoffizier der Bundeswehr, Christoph Lammel, was passiere, wenn alle friedlichem Mittel nicht mehr helfen. „Der Militäreinsatz ist dann das letzte Mittel, die ultima ratio.“ Und er fügt hinzu, er finde es verlogen, zu sagen: Ab einem bestimmten Punkt muss man Militär einsetzen, aber nicht unseres.

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Publikum mit (2. v. links): Albrecht Müller, Betreiber der Nachdenkseiten und früherer Wahlkampfmanager Willy Brandts (SPD) sowie Leiter des Planungsbüros des Kanzleramtes unter Helmut Schmidt (SPD)

Roland Blach von der Deutschen Friedensgesellschaft kann Krieg als ultima ratio auch als Pazifist zumindest nachvollziehen; „aber es sind halt im Moment nicht alle Mittel zur friedlichen Lösung ausgeschöpft worden“, wirft er der Politik vor. Er fordert, dass die UNO gestärkt werden müsse.“

Dabei ist es an diesem Abend nicht so, dass zwei Seiten unversöhnlich aufeinandertreffen. Auch Christoph Lammel, der 2012/13 selbst für ein gutes halbes Jahr in Kundus war, sagt, dass im Afghanistan Einsatz ab 2009 nur noch Schadensbegrenzung und Gesichtswahrung betrieben worden sei, um das zu retten, was vorher schiefgegangen sei. Auf die Frage von Abiturientin Steffi Müller, ob es überhaupt einen erfolgreichen Bundeswehreinsatz gegeben habe, antwortet er, dass es z.B. in Afghanistan oder in Bosnien-Herzegowina heute zumindest etwas besser sei, als vor den Einsätzen unter anderem der Bundeswehr.

Allerdings könnten Soldaten keinen Frieden schaffen, sagt Johannes Clair, der Afghanistan-Rückkehrer. „Soldaten können nur Zeit verschaffen für Verhandlungen“, erklärt er, kritisiert aber, dass genau das in Afghanistan nicht erfolgt sei. Allerdings könne er den Beruf des Soldaten grundsätzlich empfehlen. Soldaten seien nötig, um Konfliktparteien zu trennen – „wie eine Pausenaufsicht“, erklärt er. Er habe seine Berufswahl nie bereut, obwohl er bis heute mit den psychischen Folgen des Einsatzes zu kämpfen habe. Die deutsche Öffentlichkeit müsse sich aber stärker mit dem Einsatz der Bundeswehr im Ausland beschäftigen und eine bewusste Entscheidung für oder gegen das Eingreifen treffen. Außerdem müsse man immer fragen, wessen Interessen in einem Krieg verfolgt werden, so Johannes Clair. Auftraggeber der Bundeswehr sei in einer Demokratie letztlich das Volk. „Im Prinzip tun wir alle hier doch alles, damit die Verhältnisse erhalten bleiben, zum Beispiel, wenn wir Kleidung kaufen, die mit Sklavenarbeit hergestellt wurde“, mahnt der Afghanistan-Veteran.

Keine Strategie? Das ist typisch deutsch

Romy Hoffart aus der Jahrgangsstufe 13 hat nicht das Gefühl, dass der sogenannte „Stabilisierungseinsatz“ in Afghanistan irgendetwas stabilisiert habe. Entsprechend bemängeln mehrere Teilnehmer auf dem Podium, es habe in Afghanistan keine Strategie gegeben. Jean-Pierre Rummens, Kriegsfotograf und Gründer der Hilfsorganisation „feed the hungry“ mahnt daraufhin, dass die Forderung nach einer Strategie typisch deutsch sei. „Aber ein Einsatz ist Afghanistan ist nicht wie eine Fahrt von Rheinland-Pfalz nach Hessen. Man sei mit Herausforderungen konfrontiert, die man daheim nicht planen kann. Ich empfehle Barmherzigkeit mit den Soldaten. „Die Männer da halten ihren Kopf hin“, mahnt er. Dabei sei er gegen Krieg, sei auch nie bei der Bundeswehr gewesen, aber er sei bei seiner Hilfsarbeit doch oft dankbar für den Einsatz der Soldaten gewesen, sagt Jean-Pierre Rummens.

Johannes Clair macht der Politik den Vorwurf, es sei über den Einsatz gelogen worden. Christoph Lammel gesteht zu: Die Bundeswehr ist nicht das THW in Uniform. Das Brunnenbohren und Mädchenschulenbauen ist eine Legende. Das habe die Bundeswehr zwar auch gemacht, das sei aber nie ihre Hauptaufgabe gewesen.

Roland Blach bleibt die ganze Veranstaltung über bei seiner Meinung, dass Kampfeinsätze möglichst vermieden werden sollten. Man müsse in den Schulen mit der Friedenserziehung anfangen, z.B. mit Streitschlichterseminaren, dann wachse von unten hoch, dass man Krieg nicht mehr brauche. Dem entgegnet Jugendoffizier Lammel: „Ich bin absolut bei Ihnen, aber was tun wir, wenn der andere da nicht mitmachen will?“ Auch Soldat Johannes Clair zweifelt: „Ich glaube, dass der Mensch so nicht funktioniert. Wer von uns ist wirklich bereit, im Alltag friedlich auf die anderen zuzugehen?“

Jean-Pierre Rummens meint: „Erst muss der Mensch sich ändern, bevor es Frieden geben wird.“ Dazu passten die Beiträge der Theater-AG des Gymnasiums im Alfred-Grosser-Schulzentrum, mit denen die Veranstaltung eingeleitet wurde: „Alle Straßen münden in Verwesung“ zitieren sie Grodek von Georg Trakl. Ein Leichnam wird von Mutter Courage über die Bühne gezogen. Dann ruft ein Darsteller: „Ihr seht nur diese Rache und denkt nicht daran, dass ihr sie dszu angetrieben habt.“ Es gebe keinen schönen individuellen Tod mehr, nur noch anonymes, kaltes Sterben. Diese und andere Sätze zum Thema Krieg zitieren die Darsteller aus Bertolt Brechts „Mutter Courage“ und aus Peter Weiss „Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade“. Die Darsteller unter Leitung von Berthold Blaes waren Larissa Rohde, Roman Schulte, Sarah Forbat, Lara Abele, Jan Kuroczik und Jorit Hopp.

Am Ende gibt Romy Hoffart, die im kommenden Frühjahr ihr Abitur macht, zu bedenken, dass die Frage, ob Krieg sinnvoll ist auch nach Jahrhunderten der Erfahrung mit Gewalt immer wieder eine individuelle sei. 

Auf den Seiten von SWR1 Leute spezial finden Sie weitere Informationen und Bilder!


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Theater-AG des Gymnasiums: Lara Abele, Sarah Forbat, Jorit Hopp

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Theater-AG des Gymnasiums: Roman Schule, Janine Kuroczik

 
VOL 11/14, Fotos: BI


Informationsabend zu Freiwilligendiensten

Viele waren überrascht, dass der Bundesfreiwilligendienst (BFD) eine gute Überbrückung zwischen Abitur und Studium darstellen kann: Wer am 1.April anfängt, kann sechs Monate später schon mit dem Studium anfangen. In der Zwischenzeit hat sie/er viele Erfahrungen gesammelt, eventuell den Abiturschnitt um bis zu 0,3 Punkten verbessert und dafür gesorgt, dass das Kindergeld an die Eltern weiterbezahlt wird.

Ganz wichtig: Die Realschule Plus sucht für das Schuljahr 2015/2016 neue FSJ ler! Wer sich dafür interessiert, sollte sich dort an Herrn Teichmann wenden!

Eine Liste mit Links zu diesem Thema findet sich auch in der Sparte Berufsorientierung  hier auf unserer Website. 


Uhbulobo Projekt 2014


Uhbulobo 14 1
Während des dreiwöchigen Aufenthaltes in Port Elizabeth bestand die Arbeit der Gruppe in erster Linie darin, Erste Hilfe und AIDS Prävention zu unterrichten und die Kinder im selbst gegründeten Kindergarten zu betreuen. Unter anderem wurden dort Studenten an der Universität unterrichtet und Eltern bzw. Mitarbeiter in einem Heim für behinderte Kinder. Neu in diesem Jahr waren extra zugeschnittene Erste Hilfe Kurse für Menschen in ländlicher Umgebung, die ihrerseits selbst zu Erste Hilfe Ausbildern ausgebildet wurden. Hier wurde schnell deutlich, wie wenig die Menschen dort von Erster Hilfe wissen bzw. es für sie kaum Möglichkeiten einer Aus- und Weiterbildung gibt. Auch deshalb wurde der Unterricht dort sehr gut angenommen und viele Fragen seitens der Teilnehmer gestellt.

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Die Kirchengemeinde im Township, die vom Ubuhlobo Projekt unterstützt wird, erhielt in diesem Jahr eine Art Gewächshaus zum Anbau von Gemüse, welches unter anderem dazu verwendet werden soll, den Kindern im Kindergarten ein warme und gesunde Mahlzeit am Tag zuzubereiten.

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Die Gruppe besuchte  unter anderem den dort ansässigen Rotary Club, das VW Werk und wurde von der Landrätin des neu benannten Landkreises (Sarah Baartman District)  zum Essen eingeladen. Außerdem hatte die Gruppe die Chance, dem neuen Generalkonsul aus Kapstadt, Dr. Bernd Rinnert, das Ubuhlobo Projekt vorzustellen.

Uhbulobo 14 2

Besonders im Gedächtnis der Teilnehmer aber auch das zweite „Chor Festival“ in der United Apostolic Faith Mission Church, das von uns  im letzten Jahr ins Leben gerufen worden war und sich zu einem vollen Erfolg entwickelte. So konnten wir auch einen kulturellen Mittelpunkt im Township schaffen, wo sich alle Menschen aus dem Township treffen und darstellen können (Chöre, Tanzer, Drama Gruppen usw.).

Der Abschied von Land und Leuten fiel allen Teilnehmern  nach dieser erfolgreichen Arbeit sehr schwer und manch einer wäre wohl gerne noch länger dort geblieben, aber am 3. November landete die Gruppe wieder komplett und wohlbehalten  am Flughafen in Frankfurt. Im nächsten Jahr kommen wir wieder!

                                                                      Lena Kaufmann, Ruben Garrecht (MSS13), En 11/14

Comenius-Treffen in Dijon

Das Wochenende verbrachten wir in unseren Gastfamilien, die für uns ein Tagesprogramm am Sonntag vorbereitet hatten. Einige Franzosen mit ihren jeweiligen Gastschülern trafen sich zum Beispiel zum Radfahren am nahegelegenen See.
 
Montags sahen wir dann zum ersten Mal all die Schüler der anderen Länder und die französischen Schüler boten uns außer Croissants auch eine sehr schöne Eröffnung mit Tänzen, Musik und Videos, die die Vorurteile über die verschiedenen Länder zeigten.

Neben einer wirklich anspruchsvollen Stadtrallye mit 50 Aufgaben, die wir in international gemischten Gruppen machten, besichtigten wir unter anderem auch das Auditorium (das ist die neue Oper) von Dijon, eine Gedenkstätte zu Ehren von Charles de Gaulle in Colombey-les-Deux-Églises, ein Verkaufsgeschäft von „Maille“, dem bekannten Senf, und eines zu den typischen Lebkuchen aus Dijon, und wir stiegen auf den Turm von „Philippe le Bon“, einem der burgundischen Herzöge, von dem aus man einen tollen Blick über die ganze Stadt hatte. In dem zweitägigen Theaterworkshop, bei dem wir in zwei international gemischte Gruppen aufgeteilt waren, arbeiteten wir am schauspielerischen Darstellen von Auszügen aus den Zeitzeugen-Interviews der verschiedenen Länder, die in einem Reader für alle vorlagen. Am Ende des Workshops stellten sich die Gruppen ihre „Theaterstücke“ gegenseitig vor, und alle waren gespannt zu sehen, was die andere Gruppe denn erarbeitet hatte.

Dijon 14

Im Großen und Ganzen war es eine Woche, die wir alle nicht so schnell vergessen werden. Jeder hat Kontakte und Freundschaften mit den Schülern der verschiedenen Länder geknüpft und vielleicht sogar schon über das nächste Treffen gesprochen, das im April in Bad Bergzabern stattfinden wird. Da wir uns alle so gut miteinander verstanden hatten, fiel uns allen der Abschied nach diesen fünf Tagen sehr schwer.
Lena Himpel (MSS 11)/KLI, 11/14

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Bücher bewegen!

 
Im Wechsel mit französischen Beiträgern lasen die Schülerinnen bei der „Nuit des Musées“ in Wissembourg am 18.Mai 2014 aus deutschen Gedichten und Romanauszügen zum Thema „1. Weltkrieg“. Die Gruppe hat die Jury überzeugt und für ihre Klasse den 6. Preis errungen: So erhielten nun alle das Buch zum Film im Klassensatz für alle.

KLI, 10/14

Ab in unsere Hauptstadt! Berlin Wir kommen!! – Schwimmerinnen im Bundesfinale

Um 9.45 Uhr trafen wir uns alle am Hauptbahnhof in Karlsruhe, um endlich in das Bundesfinale in unsere Hauptstadt Berlin aufbrechen zu können. Nach einer langen Reise mit dem Hauptsponsor der Deutschen Bahn kamen wir am  Berliner Hauptbahnhof an. Nachdem der organisatorische Teil erledigt war und alle ihre Akkreditierung erhalten hatten, ging es ab zu unserem Hostel in Berlin Mitte. Da die Zeit schon sehr weit vorangeschritten war, beschlossen wir mit der noch verbliebenen  Zeit ein bisschen Berlin zu erkunden. Wir besuchten den Alexanderplatz und gingen zum Brandenburger Tor, das durch seine nächtliche Beleuchtung einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Am nächsten Morgen konnten die Mädchen „ausschlafen“, da das Training in der Schwimmhalle erst am Mittag stattfand. Allerdings nutzten wir die Zeit zwischen dem Frühstück und dem Training und bestiegen einen dieser ultrapraktischen „Hop on – Hop off“ Busse, die es in Berlin gibt. Diese Busse fahren eine bestimmte Route den ganzen Tag lang. Man kann nach belieben an einer Station aussteigen und auch einsteigen; so machten wir einen kleine Stadtrundfahrt. Nach dem einstündigen ans Wasser Gewöhnen, beschlossen wir zum Tagesabschluss in das berühmte Wachsfigurenkabinett der Madame Tussaud zu gehen. Dort machten wir auch eines von vielen Mannschaftsfotos. Die Mädchen waren begeistert von den Stars, die dort aus Wachs zur schau stehen.

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An den darauffolgenden zwei Tagen fand der Wettkampf statt. Es nahmen alle Bundesländer teil und sogar viele paralympische Mannschaften waren vertreten. Eine Erfahrung wert mit behinderten Sportlern zu schwimmen. Zur großen Freude der Mädels fanden wir sogar noch ein wenig Zeit, am Dienstag Nachmittag den Kurfürstendamm unsicher zu machen.

Der Mittwoch war der erlebnisreichste Tag, denn nachdem unsere Mädels einen super 14. Platz belegt hatten, fand am Abend die große Abschlussveranstaltung  in der Max-Schmeling Halle statt. Bei dieser Veranstaltung wurden alle Plätze eins bis drei aller teilnehmenden Sportarten geehrt. Zwischen den Siegerehrungsblöcken, die von Topsportlern durchgeführt wurden, gab es sehr schöne Beiträge, zum Beispiel traten Artisten aus der Artistenschule in Berlin auf; auch der Komödiant Sascha Grammel und einige Künstlern aus dem Europapark  in Rust. Abgeschlossen wurde die Veranstaltung mit der Disco, für die der Gewinner der letzten The Voice of Germany Staffel zusammen mit seiner Band spielte.
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Raphaela Breuhauer (MSS 12), PZ, 10/14


Busschule 2014 – „Clever Bus fahren“


Für die meisten Kinder bedeutet der Wechsel von der Grundschule zu den weiterführenden Schulen, dass sie den Schulweg mit dem Bus zurücklegen müssen. Um abenteuerliche Fahrten mit dem Bus zu vermeiden, bietet das Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit dem regionalen Busunternehmen Glaser das Projekt “Busschule” an. Juniorchefin Eva Glaser, der das Projekt eine Herzensangelegenheit ist, stellt dafür jeweils eine Woche lang Bus und Personal für die Schule zur Verfügung. Das Gesamtprojekt wird finanziell maßgeblich vom VRN unterstützt.

Die praktische Unterweisung im und am Bus diente dem Kennenlernen der Busausstattung und der Sicherheitseinrichtungen, wie z.B. Haltestangen, Türöffner, Nothammer und Bedeutung der Piktogramme. Das richtige Ein- und Aussteigen und wichtige Verhaltensregeln im Bus und an der Haltestelle wurden angesprochen und  eingeübt. Ebenso lernten die Kinder zusammen mit der Puppe „Lisa“, die als Demonstrationsobjekt herhalten musste, einiges über den richtigen Sicherheitsabstand von der Bordsteinkante. Angesprochen wurde auch das höfliche Verhalten gegenüber den Busfahrern, die sie sicher zur Schule und wieder nach Hause bringen wollen. Die Schüler und Schülerinnen waren beeindruckt davon, wie ein wenig mehr Aufmerksamkeit, Rücksichtnahme und Höflichkeit zu viel mehr Sicherheit führt.

Busschule2014

Die GOS-Leiter Matthias Böckel und Christoph Mohr zeigten sich dankbar für die langjährige Zusammenarbeit mit Bus-Glaser. Die fachkundige, kompetente und schülergerechte Beratung und Unterweisung habe sich in jahrelanger Zusammenarbeit bewährt und so weiterentwickelt, dass Schwierigkeiten oder gar bedauerliche Vorfälle am Schulzentrum Bad Bergzabern absolute Ausnahmefälle seien. Beide hoffen, dass Bus-Glaser und VRN auch im nächsten Jahr wieder Station in Bad Bergzabern machen.

BOE, 10/2014

„Erst ab minus 31 Grad mussten wir nicht mehr raus“

218 Seiten stark ist der Interviewband mit 36 Zeitzeugen, die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums im Alfred-Grosser-Schulzentrum seit 2013 zum Ende des Zweiten Weltkriegs und zur Wende 1989 befragten. Außerdem stellten sie am Dienstag, dem 24.9., im Schloss Bad Bergzabern Kunstprojekte zu diesen Themen vor. Die Arbeit ist Teil eines europäischen Comeniusprojekts, an dem auch Schüler aus Litauen, Polen (Umbruch 1989), Frankreich (1945 und Algerienkrieg) sowie Norwegen (Immigrationsgeschichte und Attentat von 2011) teilnehmen. 

„Erst bei unter minus 30 Grad mussten wir nicht mehr draußen arbeiten”, sagt der heute 91-jährige Gustav Eck aus Dierbach. Er war nach drei Jahren an der Ostfront von 1945 bis 1949 in russischer Kriegsgefangenschaft. Die sei schlimmer als der Krieg selbst gewesen: „Hunger, Kälte, Misshandlungen, Gefängnis, Verhöre” habe er dort erlebt. Gustav Eck ist einer der 36 Zeitzeugen, die von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums im Alfred-Grosser-Schulzentrum im Rahmen eines europäischen Comenius-Projekts befragt wurden. An diesem Dienstagnachmittag präsentieren sie das Ergebnis: Einen 218 Seiten starken Reader mit den Interviews sowie Kunstwerke, die in der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit entstanden sind.

Professor Alfred Grosser,  Namensgeber des Schulzentrums Bad Bergzabern, hat sich sein Leben lang für die europäische Verständigung eingesetzt. „Können nicht zuerst die Schüler was sagen?” ist seine erste Äußerung; „ich spreche in einem von Frankreich zerstörten Gebäude”, sagt der 89-Jährige dann über das Bergzaberner Schloss. Er selbst floh mit seiner Familie 1933 aus Frankfurt und ist seitdem auch Franzose. Anschließend erzählt er sowohl vom französischen Algerienkrieg als auch davon, dass junge Deutsche oft „unwissend zur Hitlerjugend” kamen. So wirbt er für europäische Verständigung. Dazu passe auch der Reader der Schüler. „Sie müssen es lesen, um zu sehen, wie heute Jugendliche sehen, was Jugendliche damals erlebt haben”, fordert Alfred Grosser die zahlreichen Zuhörer im Bürgerbüro des Schlosses Bad Bergzabern auf.

„Jedes Trauma, das man nicht in Worte fasst, kommt eines Tages wieder zurück und kann verheerende Folgen haben”, habe einer der Zeitzeugen gesagt, erzählt eine der betreuenden Lehrerinnen, Annette Kliewer vom Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum. Deshalb hätten die Schülerinnen und Schüler aus Bad Bergzabern gemeinsam mit Norwegern, Litauern, Polen und Franzosen erforscht, wie die Nationen mit ihrer Vergangenheit umgehen. In jedem Land haben eigene Themen im Mittelpunkt gestanden. In Litauen und Polen die Wende 1989, in Frankreich 1945 und der Algerienkrieg, in Norwegen die Immigrationsgeschichte und das Attentat von 2011 und in Deutschland die Wende 1989. Bei der Veranstaltung im Schloss teilten die Schülerinnen und Schüler „ihren“ Zeitzeugen den Reader mit den Interviews aus. Verbandsgemeindebürgermeister Hermann Bohrer (SPD) begrüßte als Gastgeber die Schüler, Zeitzeugen aus dem Elsass und der Südpfalz und die Lehrer sowie Professor Grosser. Er freue sich, dass die Schülerinnen und Schüler sich mit zwei einschneidenden Ereignissen im vergangenen Jahrhundert beschäftigt haben, indem sie Menschen befragten, die dabei waren, so Hermann Bohrer. Seit 2013 haben alle Beteiligten lange Gespräche mit den Zeitzeugen geführt und in mühseliger Kleinarbeit aufgeschrieben. Danach erstellten sie aus Kernszenen und -themen der Interviews künstlerische Umsetzungen. Hier waren sie einfühlsam und kreativ, etwa, wenn eine Decke über die traumatisierenden Erinnerungen eines Zeitzeugen gehängt wurde, wenn für eine 93-jährige Zeitzeugin eine Facebook-Seite geöffnet wird, wenn eine Collage von Familienfotos für das bewegte Leben einer Elsässerin steht. Auf künstlerischem Weg wurde so das Gespräch zwischen den Generationen fortgeführt.

Die Erkenntnis, dass das Schweigen zwischen den Generationen überwunden werden kann, war für Projektleiterin Dr. Annette Kliewer der wichtigste Ausgangspunkt dafür, das Projekt zu initiieren: „Das Schweigen über das Vergangene verletzt. Es verletzt einzelne Menschen, die nicht wahrgenommen werden, deren Schicksal vergessen wird. Und es verletzt die anderen, die die Vergangenheit übergehen und nicht aus ihr lernen können.“

„Ich bin froh, dass sich die jungen Leute dafür interessieren“, so Gustav Eck, der ehemalige russische Kriegsgefangene. Seine Enkelin Julia Steegmüller aus Landau kennt die Geschichten auch und sagt, ihr Großvater sei damals im gleichen Alter gewesen wie die Schüler heute. „Gegen seine Erlebnisse haben wir heute nur Luxusprobleme“, sagt die Lehramtsstudentin aus Landau. Ihr Großvater schmunzelt. „Wenn ich an unseren Hunger denke, das kann man kaum vermitteln, wie das war“, sagt er. An medizinischer Ausrüstung für die unterernährten, von Wanzen malträtierten, durchgefrorenen Gefangenen habe es nur ein Fieberthermometer gegeben. „Viele sind verstorben“, sagt Gustav Eck. Ihn habe sein Glauben am Leben erhalten. Seit er wieder nach Hause kam, gebe es keine Beschwerden mehr: „Wenn Sie keinen Stacheldraht mehr um sich haben, wenn sie frei laufen können, ohne an andere Gefangene angekettet zu sein, ist jeder Tag ein Geschenk“. Nur auf einer Sache bestehe er, sagt Gustav Ecks Enkelin: „Beim Opa wird nix weggeschmissen – selbst abgelaufene Lebensmittel.“ 

Bei anderen hat der Krieg sogar für eine Versöhnung mit dem ehemaligen „Feind“ gesorgt: Anna Bingler aus Bad Bergzabern, eine der Schülerinnen, die bei dem Projekt mitgemacht haben, erzählt, dass „ihr“ Zeitzeuge  – der Franzose  Josef Ehrmann (geboren 1937 im Elsass) – sich seit Kriegsende für die deutsch-französische Freundschaft einsetzt. „Er ist nach dem Abitur durch Deutschland getrampt und habe gemerkt, dass es auch vernünftige Deutsche gebe“, erzählt Anna Bingler fasziniert. Er habe sogar eine Deutsche geheiratet. Josef Ehrmann steht daneben und schmunzelt. Er habe dann unter anderem Deutsch studiert, um zu unterrichten. „Beim Studium in Marburg habe ich dann meine deutsche Frau kennengelernt – das fand mein französischer Vater allerdings gar nicht gut“, erzählt Josef Ehrmann weiter. Seine Frau, die lange Lehrerin am Gymnasium in Bad Bergzabern war, lächelt. 

COMENIUS 1

(Fotograf Lars Oberhofer, Schüler der Foto-AG): von links: Stefanie Müller (Schüler), Max Berger (Schüler), Alfred Grosser, Larissa Rohde (Schüler), Jana Hitziger (Schüler), Benedikt Gubisch (Schüler), Johanna Ginzer (Schüler), Josef Ehrmann und Gattin (Zeitzeugen)

COMENIUS 2

(Fotograf Stefan Bingler, Lehrer Gymnasium): Von links: Verbandsgemeindebürgermeister Hermann Bohrer, Alfred Grosser, Mme Grosser, Schulleiter des Gymnasium Philipp Gerlach, Annette Kliewer, eine der Leiterinnen des Projekts

COMENIUS 3

(Foto Stefan Bingler): Eleonore Beinghaus, eine der Lehrerinnen, die das Projekt betreut, mit Zeitzeuge Gustav Eck, Jahrgang 1925, der den Schülern von seiner Kriegsgefangenschaft in Russland erzählte

COMENIUS 4
(Foto: Stefan Bingler): von links: Stefanie Müller, Max Berger, Alfred Grosser, Jana Hitziger, Johanna Ginzer sowie das Ehepaar Ehrmann (Zeitzeugen für die deutsch-französische Verständigung)

COMENIUS 5
(Stefan Bingler): von links: Frau Ehrmann und Josef Ehrmann (Jahrgang 1937, Elsässer, heiratete eine Deutsche und setzte sich als Franzose für die dt.-frz. Verständigung ein

Das Comenius-Projekt

Im Comenius-Projekt „Europäische Erinnerungskulturen. Umbrüche und Aufbrüche in Gesellschaften und Biographien“ beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler aus Wadowice (Polen), Vilnius (Litauen), Lillesand (Norwegen), Dijon (Frankreich) und Bad Bergzabern damit, wie eine Gesellschaft mit den für sie wichtigen Erfahrungen umgeht. Die Bergzaberner Schüler haben zum  Beispiel Zeitzeugen zu den Umbrüchen 1945 und 1989 interviewt und die Ergebnisse in einem Buch zusammengestellt. In Frankreich geht es um 1945 und um den Algerienkrieg, in Norwegen um Immigrationsgeschichte und das Attentat von 2011 und in Litauen und Polen um den Umbruch 1989. Die Schüler setzen sich nun schreibend, theaterspielend, filmend und künstlerisch damit auseinander, wo in der Geschichte ihres Landes Brüche waren und wie ihre jeweiligen Kulturen sich daran erinnern. Das Projekt läuft seit 2013 und endet mit einer Abschlusswoche mit allen Partnern ab 13. April 2015. Es wird von der Europäischen Union bezahlt. Folgende Lehrer und Lehrerinnen des Gymnasiums Bad Bergzabern sind beteiligt: Annette Kliewer, Eleonore Beinghaus, Stefan Bingler, Sascha Müller, Elke Neumann, Verena Rolfes, Annett Waßmer und Ralf Weiser. Sie treffen sich einmal im Monat in einer Arbeitsgemeinschaft mit 23 Schülerinnen und Schülern.

VOL/KLI, 9/14

Leichtathletiknachwuchs des Alfred Grosser Schulzentrums in Top – Form!

Hierbei waren insbesondere die 800m Zeiten von Alexander Stolz (2:31´) und Elias Albrecht (2:37´) die besten Leistungen.

Das Ende hätte sich Alfred Hitchcock als Meister des Thrillers nicht besser ausdenken können. Vor der abschließenden 4 x 50m Staffel lag das Alfred Grosser Schulzentrum knapp in Führung. Doch durch
Fehler beim 2. Wechsel wurde die Staffel abgeschlagen Letzter. Somit gingen alle davon aus, dass der Sieg dahin sei.

Den vollständigen Artikel und Bilder finden Sie hier auf der Website der Realschule Plus.



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