Auf nach Frankreich! Teils müde, teils aufgeregt, stehen wir, die Schüler der Klasse 10b zusammen mit Frau Kliewer und Frau Roloff am Bahnhof in Wissembourg. Für uns geht es nun nämlich auf den kleinen zweitägigen Schüleraustausch nach Hagenau. Pünktlich fahren wir am Bahnhof ab und kommen ungefähr um 8 Uhr in Hagenau an. Was wir nicht erwartet haben, ist, dass die Schüler des Robert Schuhmann Lycées Willkommens-Schilder für uns gemacht haben, auf denen wir unsere Namen finden können. Herzlich werden wir von allen begrüßt. Auf dem Weg zur Schule schüttet es wie aus Eimern und wir kommen alle durchnässt dort an. Im Schulgebäude stellen wir fest, dass die Schule um einiges größer als unsere ist und auch einiges hat, was es bei uns nicht gibt. Zum Beispiel das Fahrrad, an dem man sein Handy durch Treten in die Pedale aufladen kann. Wir bekommen eine kleine Tour von unseren Austauschpartnern, mit denen wir uns gut verständigen können. Dann beginnt das geplante Programm, das sich die Lehrerinnen unserer Schule und die der französischen Schule für uns überlegt haben. Darunter auch eine Runde „Obstsalat“ oder auch „salade des fruits“. So langsam tauen alle miteinander auf und nach weiteren lustigen Aktivitäten gibt es dann auch die erste Pause. Anschließend ist das Bauen einer Brücke aus Papier und Klebeband dran, auf der am Ende mehrere Bücher halten sollen. Diese sollen die Deutsch-französische Freundschaft darstellen. Einige verzweifeln, während andere mit ihrer Gruppe motiviert an die Sache rangehen. Am Ende halten viele Brücken den Büchern stand, doch es gibt auch einige, die sofort einstürzen. Der nächste Punkt auf unserem Zeitplan ist der Besuch der Kantine, den wir so von unserer Schule nicht kennen. Die große Auswahl an Vorspeisen, Hauptgericht und Dessert finden wir toll, aber auch, dass so viele Schüler Platz an den Tischen finden. Hier trennen sich die meisten Wege und jeder sitzt wieder bei seinen Freunden, um sich über die Ereignisse und Aktivitäten zu unterhalten, während alle sich das Essen schmecken lassen. Später verlassen wir die Schule mit den Franzosen und begeben uns zu getrennten Bussen. Unser Ziel: Strasbourg, wo wir Schüler aus Bad Bergzabern auch in einem Hostel übernachten werden. Ein kurzer Abstecher dorthin, dann treffen wir uns wieder mit den französischen Schülern am Europaparlament in Strasbourg, wo wir getrennte Touren erhalten. Wir bekommen alles darüber erklärt und gezeigt, wobei wir auch häufig unseren Austauschpartnern über den Weg laufen. Wir lassen unseren restlichen Tag in Strasbourg ausklingen, der von viel Regen und Wind geprägt war. Am Abend werden dann noch ein paar lustige Runden Werwolf gespielt. Den nächsten Tag starten wir erst mal ohne unsere französischen Austauschschüler und machen eine große Tour durch Strasbourg. Dort halten wir unsere Präsentationen über bekannte Sehenswürdigkeiten! Das Straßburger Münster, das Viertel „La Petite France“ oder auch die Place Gutenberg. Der heutige Tag schenkt uns viel Sonne und tolle Temperaturen. Schon ist die Kälte und das dunkle Wetter des letzten Tages vergessen. Gegen Mittag fahren wir in Richtung „Schirmeck“ einem Museum, das wir mit den Austauschpartnern besuchen werden. Vorher picknicken wir noch alle zusammen und verbringen unsere Mittagszeit. Angekommen, sollen wir einen Fragebogen über das Museum ausfüllen. Dabei erfahren wir viel über die Geschichte des Zweiten Weltkrieges, insbesondere zu den Regionen Elsass und Moselle. Wir Deutschen lösen die Fragen auf Französisch, wobei wir nochmal all unsere Französischkenntnisse herauskramen müssen, und die Franzosen auf Deutsch. Die Motivation sinkt mit jeder weiteren Frage und auch die Beine geben so langsam nach dem langen Stehen und Laufen nach. Trotz allem sind wir begeistert von dem Museum, gerade mit den vielen aufgebauten Kulissen, wie zum Beispiel einem Bahnsteig und den dazugehörigen Zugwaggons. Wir erfahren auch viele interessante Fakten, die wir davor nicht wussten. Allerdings hätten wir das Museum lieber ohne Fragebögen angeschaut. Am Parkplatz von Schirmeck heißt es dann Abschied nehmen. Es fallen viele „Tschüss“ und „Au revoir“, dann ist auch unser Austausch zu Ende. Auf dem Nachhauseweg sind wir alle erschöpft, aber zugleich auch glücklich, denn es wurden viele Nummern ausgetauscht. Also alles in allem ein wunderschöner Austausch, für den wir unseren Lehrerinnen und den Lehrern der französischen Schule danken müssen.