Exkursion Eifel/Mittelrhein der Erdkunde-LKs

Am 14. August 2019 machten sich die drei Erdkunde-Leistungskurse der MSS12 auf den Weg  zur geologischen Exkursion “Mittelrhein, Hunsrück und Vulkaneifel”. Neben dem Niederwalddenkmal und Rheindurchbruch besuchten wir die Burg Pfalzgrafenstein und das Benediktinerkloster Maria Laach, bevor wir von Mehren aus den Vulkanismus in Rheinland-Pfalz näher kennenlernten. Dabei konnten wir nicht nur Maare, sondern auch viele weitere Zeugen der vulkanischen Aktivität in der Eifel erkunden.

Im Folgenden ein detaillierterer Exkursionsbericht von Andreas Wacker, Fotos und weitere Informationen sind auch auf der Stellwand im Foyer zu sehen.

Mittwoch 14.08.: Anreise
Die Reise begann, mit drei Lehrern und circa 60 Schülern der Erdkunde Leistungskurse, um 8:00 Uhr morgens mit dem Doppeldeckerbus in der Busstraße unserer Schule. Bevor wir an unsere Pension ankamen machten wir während unserer Busfahrt ein paar Stopps.
Unser erster Halt war in Rüdesheim wo wir das Niederwalderdenkmal besichtigt haben. Um dort hinzugelangen liefen wir vom Busparkplatz durch die Drosselgasse zur Gondelbahn. Nach kurzem Warten stiegen wir in die zweisitzige Blechbüchse ein und schwebten über dem Rüdesheimer Berg „Roseneck“ mit Panoramablick ins Rheintal. Auf dem Rüdesheimer Berg angekommen, mussten wir nur wenige Meter aus der Gondelstation schreiten und schon erblickten wir das 38,15 Meter Hohe und 75 Tonnen schwere Denkmal. Das Niederwalderdenkmal wurde mit zahlreichen detaillierten Reliefs verziert und soll an den Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) und die Einigung des Reichs erinnern. Nach einer kurzen Pause, bei der wir uns frei bewegen durften, liefen wir weiter zu einem Aussichtspunkt, bei dem wir einen perfekten Blick in das Binger Loch hatten. Das Binger Loch ist eine Engstelle am südlichen Ende des Rhein-Durchbruchtals und ist bis heute eine Passage für Schifffahrten.

Um wieder den Berg hinunter zu gelangen, fuhren wir mit der 1953 erbauten Ein-Seil-Doppelsessel-Umlaufbahn 2-CLF auf der Westseite des Bergs hinunter. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 1m/s konnten wir die hügelreiche Weinanbaulandschaft Rüdesheims bewundern. Nach 15 Minuten erreichten wir die Talstation und kehrten zum Bus zurück. Flußaufwärts besichtigten wir die Burg Pfalzgrafenstein, eine ehemalige Zollstation, die mitten im Rhein erbaut wurde. Um auf die Burg zu gelangen fuhren wir mit einem Boot auf die kleine Insel.
Zurück im Bus fuhren wir weiter zum Laacher See und Benediktinerkloster Maria Laach. Der Laacher See ist eine mit wassergefüllte Caldera (vulkanbedingter kesselartiger Vulkankrater) und ist der größte in Rheinland-Pfalz. Der letzte Ausbruch des Vulkans liegt ungefähr 13.000 Jahre zurück und ist der gewaltigste Vulkanausbruch dieser Zeit in Mitteleuropa gewesen. Das Benediktinerkloster Maria Laach wurde zwischen 1093 und 1216 erbaut und ist eine hochmittelalterliche Klosteranlage. Leider fehlte die Zeit, diese zu besichtigen.
Nach einem kurzen Aufenthalt fuhren wir schließlich weiter zu unserer Pension in Mehren und bezogen unser Zimmer/Wohnungen.

Donnerstag 15.08.2019: Vulkantour
Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus zum Meerfelder Maar direkt bei Meerfeld gelegen. Dort bekamen wir von zwei Experten mehrere Informationen über die Entstehung sowie allgemeines über das Maar. Das Meerfelder Maar ist vor 40.000 Jahren durch eine unterirdische phreatomagmatische Explosion entstanden. Hierzu kam es, weil heißes Magma beim Aufsteigen auf eine wasserreiche Gesteinsschicht traf. Dadurch verdampfte das Wasser explosionsartig und zerstörte das Gestein wodurch dieses durch die Luft geschleudert wurde. Der leere Kessel füllte sich nach und nach mit Regen- und Bachwasser. Das Meerfelder Maar hat eine Tiefe von 18 m und eine Fläche von 24 Hektar das etwa 34 Fußballfeldern entspricht.
Ein weiteres Ziel war der Windsborner Kratersee an dessen Weg wir direkt am trockengelegten Hinkel Maar vorbei kamen. Das darin gebildete Torfmoor wurde über die Jahre abgebaut.
Nun liefen wir zum Windsborner Kratersee an dem wir erfuhren, dass dieser etwa 29.000 Jahre alt und ein mit wassergefüllter Vulkankrater ist. Ein Vulkankrater entsteht, wenn die darunter liegende Magmakammer einstürzt. Im Gegensatz zum Meerfelder Maar füllte sich der Windsborner Kratersee nur durch Regenwasser und ist bis heute eine beliebte Anlaufstelle für Studenten, um geologische Messungen durchführen zu können. Hierfür schwimmt eine Messstation (Plattform) auf dem See, die über Satelliten ihre Daten an Universitäten weiterleitet.
Nach dem Rundlauf bestiegen wir den daneben liegenden Gipfel und nutzten die Gelegenheit um ein Gruppenfoto zu machen.
Danach liefen wir zum Vulkanerlebnispark Mosenberg Bettenfeld und bekamen noch mehr Informationen über die verschiedenen Gesteine und der Entstehung dieser Vulkanlandschaft.
Weiter ging es zur Wolfsschlucht Manderscheid. Schließlich liefen wir zum Bus zurück und fuhren zum Maarmuseum Manderscheid.
Im Museum konnten wir noch mehr über die Vulkaneifel herausfinden und Jahrtausende alte Fossilien betrachten. Nach dem wissensreichen Besuch hatten wir die Möglichkeit im nahegelegenen Supermarkt unsere Essensvorräte wieder aufzufüllen.

Unser vorletzter Programmpunkt war der Wallende Born in Wallenborn, auch „Brubbel“ genannt: ein Kaltwassergeysir bei dem Wasser turbulent hochgeworfen wird. Hierzu kommt es ziemlich genau alle 35 Minuten. Da er allerdings sehr launisch ist, kann er uns auch die kalte CO2-Schulter zeigen — und es passiert nichts — was aber glücklicherweise nicht geschah. Zum Schluss besichtigten wir nach einer kurzen Busfahrt das Weinfelder Maar, das auch Totenmaar genannt wird, sowie das gegenüberliegende Schalkenmehrener Maar.

Freitag 29.08.2019: Rückreise
Nach dem Frühstück fuhren wir nach Plaidt, um das Vulkanmuseum Rauschermühle zu besichtigen. Hier konnten wir unser Wissen auf zwei Etagen vertiefen und sahen ein Film über die Entstehung der Osteifel an. Im zweiten Stock konnten wir alles über den damaligen Basalt- und Tuffsteinabbau in der Vulkaneifel erfahren. In zwei Gruppen aufgeteilt, erhielten wir von dem Experten Andreas Braun vertiefende Einblicke in den soeben gesehenen Film. Im Steinerlebnisgarten hinter dem Museum, konnten wir eine Basaltbombe betrachten, die bei einem Vulkanausbruch in die Höhe geschleudert wurde. Aufgrund der schnellen Drehung wurde der gigantische Stein abgerundet. Danach ging es weiter in den Vulkanpark, in dem noch aktiv Stein abgebaut wird. Dort betrachteten wird die Wingertsbergwand, die 60 Meter hoch und über 100 Meter lang ist und aus Bims- und Tuffstein besteht. Die Wingertsbergwand ist ein Querschnitt der verschiedenen Schichten aus Lava, Asche und Vulkangestein die sich beim Ausbruch des Laacher-See-Vulkans über Monate auf dem Boden ablagerten haben. Als der circa zwei Kilometer weit entfernte Laacher-See-Vulkan vor 13.000 Jahren ausbrach, wurden ungefähr 6,5 km³ vulkanisches Material herausgeschleudert. Die Wingertsbergwand wurde nur freigelegt da Gestein abgetragen wurde.
Mit einem informationsreichen Gedankengut über den Vulkanismus der Eifel, kehrten wir von der wunderschönen Eifel in die noch schönere Heimat zurück.

Übernachtung:
Übernachtet haben wir in der Pension Michels-Roden am Dorfrand von Mehren. Mehren ist ein kleines Örtchen in der Eifel mit 1500 Einwohnern und einem kleinem Tante-Emma-Laden. Die Zimmer der Pension waren alle sehr sauber, hier und da gab es ein paar Beschwerden, da manche Zimmer größer als andere waren. Aber das war nicht weiter schlimm, weil man fast den kompletten Tag unterwegs und Abends im Hof der Pension war. Der Hof und der daneben liegende See luden zum Zusammenkommen der Mitschüler ein. Hier konnte man sich miteinander austauschen und im Hof viele Runden Tischtennis spielen.
Ab 22:00 Uhr musste man sich draußen bis zur Nachtruhe um 24:00 Uhr ruhiger verhalten. Pünktlich um 24:00 Uhr trennten wir uns alle voneinander und kamen zum reichhaltigen Frühstück wieder zusammen. Beim Frühstück hatten wir die Möglichkeit ein Lunchpaket für das Tagesprogramm zu richten. Abends gab es ein drei Gänge Menü, was uns allen sehr gemundet hat.