Japanische Nachlese des Besuchs des Generalkonsulats

Die deutsche Übersetzung finden Sie hier:

Das Alfred-Grosser-Gymnasium liegt im Südwesten von Frankfurt, in der Stadt Bad Bergzabern im Bundesland Rheinland-Pfalz. Die Ursprünge der Schule liegen in einer 1525 gegründeten Lateinschule. Es ist eine koedukative, staatliche Schule. Aktuell sind von der 5. Klasse (entspricht 5. Klasse Grundschule in Japan) bis zur 13. Klasse (entspricht Oberschul-Abschlussklasse in Japan) 1152 SchülerInnen eingeschrieben, die von 88 LehrerInnen unterrichtet werden. In einer Klasse sind 18 bis 30 Schüler.

Die Schule liegt im Südwesten Deutschlands, der besonders für seinen Weinanbau berühmt ist, und ist nur 8 Kilometer von der Grenze zu Frankreich entfernt. Deshalb gibt es auch SchülerInnen, die in Frankreich wohnen, aber hier zur Schule gehen. Unterricht ist montags bis freitags von 7:55 Uhr bis 13:05 Uhr. In der Oberstufe gibt es auch Nachmittagsunterricht. Spätestens um 17 Uhr ist die letzte Unterrichtsstunde zu Ende. 

Unterrichtet werden u.a. die Fächer Deutsch, Mathematik, Geschichte, Geografie, Physik, Chemie, Kunst und Musik. Besonders auf den Fremdsprachenunterricht wird viel Wert gelegt. Ab der 5. Klasse lernt man als erste Fremdsprache bzw. ab der 7. Klasse als zweite Fremdsprache Englisch und Französisch. Außerdem kann man in der 9. Klasse (entspricht 3. Klasse Mittelschule in Japan) Spanisch oder Latein dazuwählen.

Die Schule trägt den Namen des Politologen Alfred Grosser, der nach dem 2. Weltkrieg einen großen Beitrag für die deutsch-französische Freundschaft geleistet hat. Dementsprechend liegt ein besonderes Merkmal der Schule darin, dass man intensiv Französisch lernen kann. Neben Sprachunterricht gibt es dabei auch die Möglichkeit, Geografie und Geschichte auf Französisch zu lernen. In der 8. und 11. Klasse gibt es außerdem einen 1-2-wöchigen Schulaustausch mit einer Schule in Frankreich. Bei den Elftklässlern ist dabei auch ein einwöchiges Betriebspraktikum vorgesehen, bei dem die Schüler z.B. im Rathaus, einer Bäckerei oder einem Radiosender Erfahrungen sammeln und gleichzeitig mit einer anderen Kultur in Kontakt kommen. Die SchülerInnen, die den Französischzweig abschließen, erhalten mit ihrem Abitur nicht nur die deutsche, sondern auch die französische Hochschulreife.

In Deutschland gehen nur wenige SchülerInnen nach der Schule noch zu einer Nachhilfeschule. Nach dem Unterricht hat man deshalb grundsätzlich frei. Die SchülerInnen hier jobben nach der Schule z.B. in einem Café oder Supermarkt oder sind in Schul-AGs aktiv. Dort betreiben sie z.B. naturwissenschaftliche Forschung, bauen und programmieren einen Lego-Roboter oder sind als Schulsanitäter im Einsatz. Es gibt auch Bläser-, Tanz- und Theatergruppen, die zusammen schon ein großes Musical aufgeführt haben.

Als Sport ist Fußball beliebt, besonders auch bei den Mädchen. Eine Schülerin hat es bereits in eine deutschlandweite Liga geschafft. Sport wird hauptsächlich in städtischen Sportvereinen und nicht in schulischen Sportclubs getrieben.

Da der Ort mitten in der Natur liegt, gibt es auch viele SchülerInnen, die in der Freizeit im Wald joggen oder Pilze sammeln oder auch mit der Familie wandern gehen. Es gibt jeweils zweiwöchige Oster-, Herbst- und Weihnachtsferien und sechswöchige Sommerferien zwischen Juli und September. Einige SchülerInnen verreisen mit ihren Familien z.B. nach Südfrankfreich, Griechenland oder Kroatien, andere gehen mit ihren Freunden campen.

Nicht wenige SchülerInnen machen sich zwar um ihre zukünftige Arbeitssituation Sorgen, aber insgesamt vermittelt die Schule einen sehr entspannten Eindruck. Beeindruckend war auch das kameradschaftliche Verhältnis zwischen SchülerInnen und Lehrkräften und der große Einsatz für den interkulturellen Austausch mit Frankreich und anderen europäischen Ländern.

Nach ihren Eindrücken zu Japan gefragt, nannten die SchülerInnen einerseits Traditionelles wie Fächer, Geisha und Teezeremonie, andererseits aber auch Bilder von verrückter japanischer Mode, die ihnen in den Social Media aufgefallen waren.

Bildunterschriften:

  •  Helles, frisch renoviertes Schulgebäude
  •  Besprechung zu einem internationalen Austauschprojekt
  • Besuch in Strasbourg
  • Bibliothek zum freien Lernen
  • Solarpanel auf dem Schuldach
Text: Isabelle Mathes, Japanisches Generalkonsulat, Frankfurt; WE, 1/15