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Mittagessen mit den Revolutionären


Zum Thema „Sechziger Jahre“ war am 16.07.2014 als Zeitzeuge der Universitätsprofessor Hans Hattenhauer zu Besuch im Geschichtsunterricht der Klasse 10d des Gymnasiums am Alfred-Grosser-Schulzentrum.  Die Schüler der Klasse hatten sich zuvor zwei Geschichtsstunden lang unter Anleitung ihres Geschichtslehrers Christian Irsfeld in Expertengruppen auf das Zeitzeugengespräch vorbereitet.

Ein Thema, das wohl jedem in den Kopf kommt, wenn er an diese Zeit denkt, ist der Mauerbau. Professor Hattenhauer erzählte, dass er davon auf einer Englandreise erfahren hatte. Auch wenn er selbst keine Verwandten im Ostteil Deutschlands hatte, kam er später als Professor an der Universität Kiel doch mit Studenten in Kontakt, die aus der DDR geflohen waren. Er sah den Mauerbau sehr kritisch, und bezeichnete sich selbst als Antikommunisten, denn er möchte sich nicht vorschreiben lassen welche Bücher er zu lesen hat, welchen Radiosender er hören darf und welchen nicht.

Vor allem zum Thema 68er-Bewegung stellten die Schüler sehr viele Fragen. Sie waren besonders daran interessiert, ob und wie er als Professor mit Studenten, die dieser Bewegung angehörten, umging. Er erzählte zuerst, dass er die Zeit davor nicht als verstaubt angesehen hatte, und sogar fand, dass sich die Welt für ihn in den Fünfziger-Jahren geöffnet hatte. Obwohl sie aus grundverschiedenen politischen Lagern kamen, hatte der Professor eine recht freundschaftliche Bindung zu einem seiner Studenten, der einer der Anführer der 1968er-Bewegung war. Dieser stürmte oft in das Auditorium und störte die Vorlesungen des Professors. Um dem ein Ende zu setzen lud Professor Hattenhauer ihn zum Mittagessen ein, im festen Glauben, dass dieser nicht kommen würde. Dies war nicht der Fall und die beiden hatten letztendlich sehr oft miteinander zu tun. Allerdings gab der Student dann keine Doktorarbeit bei ihm ab, um sich in seinem politischen Lager nicht selbst zu ruinieren.

Das Zeitzeugengespräch war eine besondere Erfahrung, insbesondere weil das Thema viel Interesse geweckt hatte. Diese Abwechslung im Unterricht wurde von den Schülern sehr positiv aufgenommen, da das Gespräch ein beeindruckendes Beispiel dafür war, dass Geschichte lebendig ist.

Xenia Y. Zimmermann (10d), VOL, 7/14
Anmerkung:

Prof. em. Dr. iur. Hans Hattenhauer (*1931) lehrte Bürgerliches Recht und Europäische Rechtsgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität Kiel, deren Rektor er in den 1970er Jahren war. Er wurde unter anderem mit dem Deutschen Sprachpreis und der Ernennung zum Ritter der Ehrenlegion ausgezeichnet.


Aufenthalt der 8. Klassen in Whitstable/England vom 18.-23.05.2014


Am nächsten Morgen ging es früh los, da auch viele der Gasteltern zu ihrer Arbeit mussten. Um 8 Uhr fuhr unser Bus auf dem Busparkplatz ab und erreichte circa zweieinhalb Stunden später London. Nachdem wir die riesigen Gebäude der Hauptstadt Englands bewundert hatten, hatten wir die Möglichkeit dazu, uns die „Tate Gallery of Modern Art“ anzusehen, um uns danach vor dem Gebäude  an der „Bankside“ aufzuhalten. Danach ging es weiter zum „Camden Lock Market“, auf dem wir in Kleingruppen shoppen gehen durften oder uns in ein gemütliches Café setzen konnten. Als wir genug Souvenirs und Kleidung gekauft hatten, fuhren wir mit dem Bus zurück nach Whitstable und kamen gegen 20.30 bei unseren Gastfamilien an.

London Love
 Auch am Dienstagmorgen ging es bereits um 8 Uhr los und gegen 10 Uhr konnten wir schon die prachtvollen Gärten des “Leeds Castle“ bewundern. Nachdem wir auch das königliche Herrenhaus in Augenschein genommen hatten, schauten wir im „Falconry Display“ bei einer beeindruckenden Vogel-Show zu, bei der man viel über Greifvögel aber auch über Eulen erfuhr – und das alles auf Englisch. Gegen Nachmittag gingen wir alle zusammen an den naheliegenden Strand in Whitstable und wurden gegen halb sieben ziemlich nass aber gut gelaunt vom Busfahrer zum Busparkplatz gefahren, wo unsere Gasteltern schon auf uns warteten. Den Abend verbrachten wir wieder mit unseren Gastfamilien.

Am Mittwoch trafen wir gegen 10:30 Uhr im „Greenwich Park“ in London ein und konnten uns dort eine halbe Stunde um die Sternwarte herum aufhalten. Kurze Zeit später unternahmen wir eine Bootsfahrt auf der Themse nach Westminster und machten dort eine „Royal Tour“ zu Fuß, auf der wir unter anderem die „Westminster Abbey“ und den „Buckingham Palace“ besichtigten, wo die Queen zufälligerweise gerade eine Gartenparty mit einer großen Anzahl von Gästen veranstaltete, die alle besonders chic auf ihrem Weg zum Palace waren. Gegen Nachmittag hatten wir die Wahl zwischen dem „Hyde Park“ und der „Oxford Street“, wo wir uns in Kleingruppen aufhalten konnten. Gegen halb 9 kamen wir in Whitstable an und mussten auch schon leider wieder unsere Koffer packen, da wir am Donnerstagmorgen schon unser ganzes Gepäck in den Bus luden und mit einem typisch englischen Doppeldecker Bus nach Canterbury fuhren, wo wir eine Stadtführung bekamen und die „Canterbury Cathedral“ besichtigten. Um halb 6 abends machten wir uns auf den Weg nach Deutschland. Nach der Fährüberfahrt um 20:30 erreichten wir circa zehn Stunden später die Schule.

Der Trip nach England war sehr interessant, da man endlich Land und Leute, die wir täglich im Englischunterricht behandeln, kennenlernen konnte und wir jeden Tag etwas anderes unternahmen.

Steffi Acker, Antonia Pappalardo (8b), SCE 7/14


Musicalproduktion 2014

Dazu kommen noch die Souffleuse (Klara Lentz), die Maske (Lena  Breitsch, Lilli Hausstein und Jana Lorenz) und das Lichtdesign (Sebastian Glaser). So ein Projekt benötigt auch Kulissen, angefertigt von Kunstlehrer Franz Leschinger, Kostüme müssen geschneidert werden, was Maya Michel und Kunstlehrerin Annet Waßmer übernahmen. Dafür, dass es auf der Bühne nicht dunkel bleibt und man die Sänger auch in der letzten Reihe hört, sorgte die AG Licht- und Tontechnik unter Leitung von Lehrer Sven Scheidner. Damit jeder wusste, wann und wo das Musical über die Bühne geht, gestaltete Kunstlehrerin Stefanie Tuschner die Plakate.

„Die Aufführung war in Manchem besser als eine professionelle, die ich mal gesehen habe“, meinte in der Pause der Freitagsshow eine Zuschauerin. Kein Wunder bei den stimmgewaltigen Schülern und dem gigantischen Aufwand. Alle Hauptdarsteller überzeugten mit Stimmen, die die Zuschauer dazu brachten, Zugabe um Zugabe zu fordern. Angefangen bei Mutter und Tochter gespielt von Malina  Hauck und Katharina Wicke über die beiden Freundinnen der Mutter –  Cleofe Rodrian und Priscilla Walther – bis zu den Jungs: Robinson Michel spielte und sang den Bräutigam und Philipp Rodrian, Luca Liebholz und Philipp Brandenburger gaben die drei potenziellen Väter. Die beiden Freundinnen der Tochter sangen Tabea Eck und Marie-Florence Tuschner.

Musical 14 1

Im Chor sangen Michele Acker, Leon Bach, Clarissa Söllner, Catalin Beer, Marlene Bernhart, Franziska Böttcher, Fabienne Bohlender, Philipp Brandenburger, Raphaela  Breuhauer, Marla Brunck, Robin Buttner, Asya Capar, Tabea Eck, Celina Engel, Clara Focks, Sophie Focks, Cecile Forstner, Dana Frank, Selina Frey, Anna Fribiczer, Sarah Grütze, Benedikt Gubisch, Malina Hauck, Sophie Heinz, Sarah Heiß, Sophie Krämer, Dorothee  Krumholz, Marlene Leiser, Luca Liebholz, Julia Litvinenko, Jonas Lorenz, Ann-Cristin  Martin, Susen Meyer, Robinson Michel, Fabienne Möhlig, Marie Pfaffmann, Malwina  Polanin, Noelle Reichenbacher, Cleofe Rodrian, Philipp Rodrian, Amelie Rouviere, Miriam Schäfer und Ann-Kathrin Schneider.
Die Tänzerinnen, die nicht nur auf der Bühne, sondern auch an den beiden Seiten des Zuschauerraums tanzten, waren Franziska Braun, Lukas Felix, Luisa Frech, Natalia Gaak, Juliane Henrich, Maurice Hirt, Valentin Jordan, Teresa Kern, Katrin Kerth, Madlen Kolb, Alexander Port, Amelie Rouviere, Annalena Schwarz, Zarina Sembina und Ophelia Stengel.

Last but not least gilt der Dank den Hausmeistern sowie den Eltern, die ebenfalls jederzeit tatkräftige Unterstützung leisteten. Die Schulgemeinschaft dankt allen Beteiligten für ihr großes Engagement und dafür, dass an unserer Schule solch ein kulturelles Highlight möglich war.

Musical 14 2

VOL, 7/14

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“Pour un autre monde” – “Für eine andere Welt”

Ihre Ausführungen in französischer Sprache (mit einigen Einsprengseln in Deutsch) zeigten, was dies besonders für ihre Arbeit in Burkina Faso bedeutet: Sie meint, dass sie ein bisschen von dem wieder gut machen möchte, was durch unsere Lebensweise in Afrika zerstört werde. Sie beschreibt eindrücklich die Folgen der Klimaveränderung und die Trockenheit, die ein Überleben kaum möglich machen und bei vielen den Wunsch aufkommen lassen, doch auch nach Europa zu fliehen. Pehi-Verny sieht als Pädagogin die beste Möglichkeit zur Veränderung bei den Jugendlichen. Ihnen zeigt sie, wie man mit Abfall Kompost herstellen kann, der den Boden verbessert, wie man mit Sonnenenergie kochen kann, um Holz zu sparen, wie man mit Plastikmüll Kunsthandwerk erstellen kann. Besonderes Augenmerk hat sie auf die Erziehung von Mädchen, deshalb wurde z.B. eine Getreidemühle angeschafft, um ihnen das mühselige Mahlen per Hand zu ersparen, damit sie stattdessen in der Schule lernen können. Geld bekommt keiner in die Hand gedrückt, auch keine Bonbons, wie es die Kinder von den Weißen sonst kennen.

Stattdessen gilt der Grundsatz “Aide-toi même et le ciel t’aidera”.

Spenden für Solaranlagen, mit der die Schulen stundenweise Elektrizität erstellen können, um Computer laufen zu lassen, können bei “Pour un autre monde” eingezahlt werden, weitere Informationen finden sich auf der Homepage:  http://www.pourunautremonde.org/ oder bei Frau Kliewer.

Gerne werden auch gut erhaltene gebrauchte Computer genommen, diese können bei Frau Kliewer abgegeben werden.

KLI, 7/14


Erfolg im Wettbewerb “Leben mit Chemie”

Dazu mussten verschiedene Versuche zum Thema “Malerei – Tempera und Tinte” eigenständig – ohne Hilfe von Lehrerseite – durchdacht, durchgeführt, dokumentiert und ausgewertet werden, was Marcel in besonderem Maße mit Auszeichnung gelang. Die Schulgemeinschaft gratuliert herzlich zu diesem außergewöhnlichen Erfolg, der durch die Tatsache verstärkt wird, dass Marcel sich in seinem ersten Lernjahr Chemie befindet.

Marcel Chemie

SCE/SCU, 7/14


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Indien, französische Spezialitäten und ein Krimi

Sie konnten Buch- und Geldpreise mit nach Hause nehmen. Die Teilnehmer des Einzelwettbewerbs erhielten außerdem einen Gutschein für das Ablegen eines internationalen Sprachzertifikats, die Teilnehmer des Teamwettbewerbs eine Reise nach London. Insgesamt hatten 204 Einzelteilnehmer und 63 Teams teilgenommen.

In Französisch waren landestypische Spezialitäten Thema. Die Schüler erhielten vor dem Wettbewerb Internetadressen mit Spezialitäten aus ganz Frankreich. „Die haben die alle gelernt, obwohl da teilweise exotische Gerichte dabei waren“, sagt die betreuende Lehrerin des Gymnasiums im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern, Catherine Schejok. Der Einzelwettbewerb fand am 23. Januar statt. Dort kamen dann unter anderem einige der Spezialitäten dran. „Das war selbst für uns Lehrer sehr anspruchsvoll“, sagt Frau Schejok. Aber die Bergzaberner Gymnasiasten hatten in der fünfstündigen Prüfung Erfolg: Jonathan Baral (Klasse 9b) und Juliane Henrich (9a) gewannen einen 3. Preis in Französisch (Buchpreise und je 50 Euro), Héloïse Meyer (9b) gewann einen 1. Preis in Französisch (Buchpreise und 70 Euro), Annalena Schwarz (9a) erhielt einen Preis für herausragende Leistungen im Fach Französisch (Buchpreise und 250 Euro) und Noëlle Reichenbacher (9a) war Landessiegerein und erhielt für herausragende Leistungen im Fach Französisch Buchpreise, 250 Euro und einen Gutschein für das Ablegen des Delf-Zertifikats (internationales Sprachenzertifikat). Annalena Schwarz und Noëlle Reichenbacher sind beide auch für den Wettbewerb auf Bundesebene im September qualifiziert. Lehrerin Catherine Schejok ist von allen Schülern begeistert: „Die Sprache als Schulfach tritt in den Hintergrund und die Schüler erleben sie als Kommunikationsmedium, mit dem man einen Erfolg erzielt.“

In Englisch war das Thema Indien und auch hier mussten die Schüler Texte verstehen, die sie hören beziehungsweise lesen konnten. Außerdem mussten sie kleine Texte verfassen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich mit ihrer betreuenden Lehrerin jeden Freitag zusätzlich zum Unterricht.
 
Im Teamwettbewerb mussten die Schüler bis 15. Februar sogar einen eigenen Krimi filmen. Das Drehbuch schrieben sie selbst. Mit dem Film „Attention au lapin“ haben Annalena Schwarz, Juliane Henrich, Katrin Kerth, Teresa Kern, Madlen Kolb, Fabienne Bohlender und Luisa Frech einen ersten Landespreis gewonnen und waren auf Bundesebene qualifiziert. Auf Landesebene haben sie am besten abgeschnitten und Buchpreise, 250 Euro und eine Reise nach London gewonnen.

Preistraeger Bundesfremdsprachenwettbewerb

Annalena Schwarz, Fabienne Bohlender, Teresa Kern, Luisa Frech, Katrin Kerth, Juliane Henrich, Madlen Kolb
Außerdem wurden am Mittwoch in der Aula des Gymnasiums Bad Bergzabern Preisträger des Gymnasiums Weiherhof (Donnersbergkreis) und des Johannes-Gymnasiums Lahnstein geehrt. Die Preise wurden von Barbara Challe vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur sowie von Anke Follmann-Heck (Landesbeauftrage für den Bundeswettbewerb Fremdsprachen) und Martina Groß (Regionalbeauftragte) vergeben.

Die Schüler führten folgende selbst verfasste fremdsprachige Stücke (bzw. Filme) auf: 

  Caméra Casier, Klasse 9, Séverine Lenoir, Gymnasium Weiherhof

  Macbeth in the News, Klassen 8 und 9, Paul Dennis, Privates Johannes-Gymnasium

  Attention au lapin, Klasse 9, Catherine Schejok, Alfred-Grosser-Schulzentrum  

Beim Festakt spielte die Jazz-Combo unter Leitung von Theodor Schmidt und der Musical-Chor unter Leitung von Christoph Bornschein.

VOL, 7/14

Erfolgreich im Landeswettbewerb Physik in allen 3 Runden

In der ersten Runde (für Klasse 8) haben folgende Schülerinnen und Schüler Urkunden erhalten und sind damit für die zweite Runde qualifiziert:  Luis Kempf, Max Kauff , Janne Treviranus, Marcel Klein (3. Preis),  Marius Bernhard, Ricky Koch, Jan Bodenseh (2. Preis).


Physik Gruppe

In der zweiten Runde (für Klasse 9) haben folgende Schülerinnen und Schüler den 1. Preis erhalten und sind damit für die Endrunde in Kaiserslautern qualifiziert: Annalena Schwarz,  Julia Hromada und Maurice Hirt.

Physik erste Plätze

Damit nehmen in der Endrunde des Wettbewerbs von Rheinland-Pfalz drei von insgesamt zwölf Schülern von unserer Schule teil.

In der Endrunde werden die Schülerinnen und Schüler ein dreitägiges Physikseminar an der Universität in Kaiserslautern besuchen, bei dem sie u.a. durch Vorträge  von Universitätsprofessoren und Laborführungen durch das physikalische Institut Einblicke in das Universitätsleben erhalten.

2. Platz in der Endrunde  des “Landeswettbewerb Physik”

In der Endrunde des Landeswettbewerb Physik, bei dem von 150 Schülern, die in der ersten Runde gestartet sind, 6 Schüler in der 3. Runde übrig geblieben sind, hat Michel Semar einen hervorragenden zweiten Platz belegt.

Dazu musste er neben einer umfangreichen Hausarbeit zu 3 physikalischen Aufgabenstellungen in der Vorbereitung während eines Physikseminars an der Universität Kaiserslautern ein unbekanntes Experiment durchführen und auswerten und sich einem Kolloquium unterziehen.

Physik erster Platz 2

Im Rahmen eines Festaktes zum zehnjährigen Bestehen des Landeswettbewerbs, bei dem u.a. der Universitätsdekan und ein Staatsekretär anwesend waren, wurde Michel mit dem zweiten Platz ausgezeichnet.

HUP, 7/14

Comenius-Gruppe besucht die Oper „Die Passagierin“

Unsere Arbeit im Projekt ist derzeit von Zeitzeugeninterviews geprägt, wir befragen Menschen, die z.B. einen Umbruch wie 1945 selbst erlebt haben. Ihre Erinnerung lassen wir uns erzählen, um daran in verschiedenen Formen weiter zu arbeiten.

Aber in unserem Fall war das Stichwort Erinnerung genau das Thema der Oper und so besuchte die Comenius-Gruppe am 13.05.14 eine Opernaufführung des Badischen Staatstheaters Karlsruhe. Das Stück trägt den Namen „Die Passagierin“ und beschäftigt sich mit dem Leben einer Gefangenen im Konzentrationslager Auschwitz sowie mit einer Aufseherin in eben jenem Lager. Es basiert dabei auf einem autobiographischen Roman von Zofia Posmysz und wurde von Mieczysław Weinberg dann als Oper adaptiert. Das Stück spielt zunächst auf einem Schiff, wo sich beide Frauen während einer Schiffspassage nach Brasilien wieder begegnen. Dann – als Erinnerung – wird die Handlung in Auschwitz, also in einem Konzentrationslager, eingeblendet. Das Bühnenbild war aber sehr minimalistisch und so wurden die Schauplätze nur durch ein, zwei Bühnenelemente und durch Lichteffekte angedeutet. Dies war angesichts des Themas aber angemessen, da man so nicht von der Handlung abgelenkt wurde. Außerdem hätte das Stück durch ein spektakuläres Bühnenbild ja auch einen allgemein spektakulären Charakter bekommen, was die Absicht des Stückes, eine dramatische Beziehung der beiden Frauen zueinander darzustellen, nicht nur verfälscht, sondern gar verfehlt hätte. Auch die Musik war wie das Bühnenbild etwas anders als zum Beispiel bei einer Oper von Puccini. Während bei „Tosca“ zum Beispiel die Orchestermusik von der Lautstärke gleichrangig mit der des Opernsängers ist, ist die Orchestrierung dieser Komposition meistens etwas leiser, hält sich im Hintergrund. Die Musik ist mitunter auch weniger harmonisch und melodisch komponiert, obwohl es auch einige lyrische Passagen gibt. Sie wurde dem Thema der Oper angepasst und spiegelt es so wider. Das Sängerensemble beeindruckte uns durch seine Stimmkraft und Vielfältigkeit, interessant war dabei auch, dass die Sänger in den jeweiligen Sprachen der Häftlinge (Polnisch, Jiddisch, Französisch und Russisch) sangen, die Aufseher und KZ-Schergen dagegen auf Deutsch.

Für viele der Schüler war dies ihr erster Opernbesuch, was zunächst die Befürchtung bei den Lehrern weckte, dass die Schüler wegen des schweren Themas eher abgeschreckt werden und die Oper in Zukunft  meiden könnten. Wie sich aber herausstellte, waren die Schüler ergriffen und sehr angetan von der Oper. Einige können sich vorstellen, nun auch mal privat in die Oper zu gehen. Das Projekt bietet somit die Möglichkeit, neue Bereiche zu entdecken, die vielleicht nicht der typischen Freizeitgestaltung eines Jugendlichen entsprechen. Eine große Ehre war aber, dass wir nicht nur die Oper für uns entdecken konnten, sondern es uns ermöglicht wurde, mit dem Dramaturg Bernd Feuchtner und dem Regisseur Holger Müller-Brandes des Stücks zu sprechen. Auf Einladung von Frau Beinghaus kamen die beiden zwei Tage nach dem Beuch der Aufführung, am 15.05., an unsere Schule und haben mit uns über das Stück und die Inszenierung gesprochen. Die Schüler und Lehrer konnten in erster Linie Fragen zum Stück stellen. So konnten Eindrücke, aber auch Unklarheiten direkt mit dem Dramaturgen und dem Regisseur besprochen werden. Diese Chance ergibt  sich wohl nicht oft und so war es umso interessanter, nicht nur in die Oper zu gehen und das Stück für sich zu verarbeiten, sondern die Absichten hinter den einzelnen Elementen zu erfragen und so das Stück besser nachzuvollziehen. Der Regisseur hat uns auch Vieles über die Komposition erklärt, über wiederkehrende Motive (Leitmotive) und die ihnen zugeordneten Akkorde, die die jeweiligen Figuren entsprechend charakterisieren. Das hatten wir alle nicht so wirklich erkannt, aber jetzt wurde uns aufgezeigt, welche Aspekte einem noch geöffnet werden können, wenn man sich intensiv mit einer Oper auseinandersetzt.
Operngespräch1 Bi
Regisseur Holger Müller-Brandes und Dramaturg Bernd Feuchtner zum Operngespräch in der Schule

Oper Schüler Bi

Schüler im Operngespräch

Das Comenius-Projekt bot den Teilnehmern somit die Möglichkeit, Auseinandersetzung mit Erinnerung und Geschichte auf eine ganz ungewöhnliche Weise zu erfahren. Und jetzt geht es hoffentlich noch weiter. Weil nämlich die heute bald 90-Jährige Zofia Posmysz in polen lebt, möchten wir sie unterstützt durch unsere polnischen Partner in Wadowice interviewen. Das wird bestimmt ein ganz besonderes Zeitzeugeninterview.

Steffi Müller, BEI 7/14


Besuch der Ausstellung „Fastnacht der Hölle“

Im schlicht gehaltenen Ausstellungsraum läuft an den Wänden eine Tafel entlang, die eine Auflistung von chronologisch geordneten, kriegsrelevanten Ereignissen darstellt. Im vorderen Teil der Räumlichkeit gibt es 5 Stationen, die den Besucher so nahe wie möglich an die damalige Realität heranführen, indem sie seine Sinne ansprechen. Während rekonstruierte Bombengeräusche für die Besucher eher fern wirken bringt ein auf 16°C abgekühlter Raum doch jeden zum Nachdenken – Aufgrund der Rohstoffmittelknappheit durfte nicht geheizt werden.

Bei einer anderen Station kann „Militärzwieback“ probiert werden. Dieser hat mit dem Gebäck, das wir uns heutzutage unter Zwieback vorstellen, jedoch wenig zu tun, denn aufgrund der bereits erwähnten Rohstoffmittelknappheit während des Ersten Weltkriegs, wurden beim Zwieback zuerst Zutaten wie Zucker und Milch weggelassen, andere wurden ersetzt, und so waren die beiden Hauptbestandteile des Zwiebacks letztendlich Wasser und Futtergetreide, was nicht sonderlich schmackhaft war. 

An einer anderen Station, wobei man eher in einer anderen Station sagen sollte, da sie Stationen von jeweils drei Wänden umgeben sind, kann man sich historische Bilder, die nachträglich mit einem 3D-Effekt versehen wurden, ansehen. Diese scheinen so real, dass man dazu verleitet ist, zu vergessen, dass man sie durch eine Art Brille betrachtet – sie wirken so real, dass man versucht, über den Bildrand hinwegzuschauen.

Ein bleibender Eindruck wird von der Geruchsstation hinterlassen. Hier gibt es zwei Behälter, denen man besser nicht zu nahe kommt. Der eine enthält ein „Parfüm“ das sich „Grabduft“ nennt. Es riecht etwas staubig und nach vergorenem Blut. Man könnte sich vorstellen nach mehreren heißen Sommertagen in der Nähe von aufgetürmten Leichen zu stehen.
Im anderen Gefäß befindet sich ein „Parfüm“, das den Duft von Chlorgas nachahmt. Dieses kam in Gasbomben zum Einsatz und konnte  zum Tod führen.

Für den Besucher gibt es nach dieser Einführung vier große Ausstellungsflächen, die er sich ansehen kann. Die drei, die er zu diesem Zeitpunkt sehen kann, heißen „Front“, „Etappe“ und „Heimat“. Anhand  von zahlreichen Ausstellungsstücken bekommt der Besucher einen einmaligen Zugang zu den damaligen Geschehnissen. An einigen Stellen kann man sich Hörmuscheln ans Ohr halten, aus denen Ausschnitte aus Zeitzeugenbefragungen erklingen.
Zu den Ausstellungsstücke in der Front-Vitrine zählen Gasmasken für Menschen und Pferde, notdürftig gefütterte Soldatenmäntel, Cologne-Flaschen, da die Frontsoldaten versuchten, den Gestank zu vergessen, aber auch Waffen.

Die Situation in den Basislagern der Truppen wird von einer mit „Etappe“ betitelten Ausstellungsfläche eindrucksvoll dargestellt. Nicht nur ein Kasten mit umfangreichem chirurgischen Besteck macht dem Besucher klar, dass der Erste Weltkrieg, der immerhin vor 100 Jahren begann, recht modern war. Die Telekommunikation schloss in der Etappe auch Telefonie, eine damals brandneue Technik, mit ein.     
Selbstverständlich ging all dieses Geschehen nicht an den Familien in der Heimat vorbei. Kontakt wurde mit den Verwanden an der Front über Feldpost-Briefe gehalten. Doch, wie ein Ausstellungsstück klar macht, konnte man so auf schmerzvolle Weise vom Tod eines geliebten Menschen erfahren, indem man einen Brief abschickte, der nicht mehr zugestellt werden konnte. In diesem Fall bekam man sein Schriftstück abgestempelt zurückgesendet.

In einigen Gegenden konnte man auch das Unglück haben, zum Beispiel eine Bombardierung am eigenen Leib mitzuerleben. Um für solche Situationen so gut vorbereitet wie nur irgendwie möglich zu sein, wurde die Bevölkerung mit Schaubildern, die auch zu den Ausstellungsstücken gehören, über Gefahren bei bestimmten Verhaltensweisen gewarnt. So wurden die Menschen aufgerufen, ihre Neugierde zu unterdrücken, und somit in ihre Häuser zu gehen, und dort von den Fenstern fernzubleiben.

Der Krieg veränderte alle Lebensbereiche: Kunst aus Gegenständen von der Front stand im ein oder anderen Wohnzimmer und Fahrräder hatten keine Gummireifen mehr. Kurzum, irgendwie war ein jeder betroffen, direkt oder indirekt.

An der Wand endet nun die Tafel, auf der die Kriegsgeschehnisse aufgelistet sind, und die vierte Vitrine beginnt. Denn am 11. November 1918 war der Krieg zwar offiziell beendet, doch seine langwierigen Folgen, die einem in der vierten Vitrine näher gebracht werden, begannen erst zu diesem Zeitpunkt.

Kurze Spots stellen Prothesen so dar, als ob sie einen kompletten Ersatz für einen im Krieg verlorenen Arm darstellen könnten, die Realität sah jedoch oft weniger schön aus, der Krieg hatte Millionen Soldaten zu Invaliden gemacht.

Bevor man den Raum verlässt, sieht man eine Projektion an der Wand – Luftaufnahmen von einer Graslandschaft. Man möchte sich fast in dem beruhigenden Grün verlieren, doch Vorsicht sollte geboten sein. Die Grausamkeiten, über die die Ausstellung so eindrucksvoll berichtet, sind geschehen, denn ohne den Ersten Weltkrieg wäre die Landschaft nur irgendeine unbedeutende. In Wirklichkeit jedoch zeigen die Aufnahmen ein ehemaliges Schlachtfeld. Natürlich ist im wahrsten Sinne des Wortes Gras über das Geschehene gewachsen, doch wenn man genau schaut, kann man noch einige Bombentrichter erkennen.
Xenia Y. Zimmermann, BEI 5/14



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Comenius-Gruppe beim Besuch der Kunstaustellung „Mythos Welt“ in der Mannheimer Kunsthalle.

Wir konnten Werke betrachten, die durch die verschiedensten Techniken entstanden waren und auch die verschiedensten Motive zeigten: Von Selbstportraits über Landschaftsansichten, bis hin zu Stillleben. Dabei war die Ausstellung so aufgebaut, dass immer ein Werk von Dix einem ähnlichen von Beckmann gegenüberstand, sodass es für den Besucher ein Leichtes war, die beiden zu vergleichen und Ähnlichkeiten und Unterschiede zu erkennen.

MA Bei

Unser besonders Augenmerk galt einem Zyklus von Drucken, der sich mit dem Thema Krieg beschäftigte. Verschiedene Werke zeigten Opfer, sowie Täter, aber auch die Zerstörung von Grund und Boden, Gebäuden und Natur. Mal standen Waffen im Mittelpunkt, mal Verwesung, mal die Blessuren der Opfer. Teilweise waren die Motive bis zur Unkenntlichkeit verändert, teilweise konnte man genau erkennen, auf welchen Aspekt es dem Künstler ankam.

Da auch wir als Comenius-Gruppe uns mit dem Thema Krieg sowie Auswirkungen und Folgen beschäftigen, bot uns der Besuch der Ausstellung einige neue Perspektiven. Wir konnten beobachten, wie Kunst als Art der Verarbeitung für den einzelnen Künstler fungiert und gleichzeitig eine Aussage an den Beobachter übermittelt. Eine weitere Art der Verarbeitung lernten wir in unseren Gesprächen mit Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs kennen, die wir zuvor geführt hatten. Auch hier galt es zu erkennen, was die eigentliche Botschaft ist, was nun der Wahrheit entspricht und was als eigene Interpretation durch die Person zu verstehen ist.
Insgesamt war der Besuch in Mannheim eine kulturelle Bereicherung für unsere Gruppe und hat uns allen viele neue Erfahrungen gebracht.

Romy Hoffart, BEI 5/14


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