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Infoveranstaltung zum Gap Year


Alle zwei Jahre findet dazu an unserer Schule eine Informationsveranstaltung statt mit Herrn Landua, der bei der Evangelischen Landeskirche zuständig ist für den Bereich “Friedensdienst – Freiwilliger Ziviler Dienst – Bundesfreiwilligendienst”. Dieses Jahr kam Landua am Donnerstag, den 6. Oktober, zusammen mit einer Freiwilligen, die gerade ihr Ökologisches Jahr ableistet und von ihren negativen Erfahrungen mit kommerziellen Anbietern von “Work und Travel” in Australien berichten konnte.

Außerdem erklärten zwei FSJler ihre Arbeit in unserer Realschule Plus. Sie wiesen darauf hin, dass auch im nächsten Schuljahr die Möglichkeit besteht, sein Freiwillges Soziales Jahr hier abzuleisten. Informationen dazu gibt es bei Herrn Hopp.

Übrigens: eine Linkliste zu dem Thema “Gap Year”
gibt es auch hier.

KLI, 10/16
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Schüler hämmern, bohren und sägen für kleine Vögel

„Unser Haus ist komplett aus Abfällen!”, sagte Jannis aus der Klasse 6x des Alfred-Grosser-Schulzentrums Bad Bergzabern. Er zeigte auf ein Vogelhaus aus Holz, das rund einen halben Meter groß ist und eine kleine runde Öffnung hat. „Die ist für Blaumeisen und Sumpfmeisen”, erklärte Mitschülerin Karolina. Währenddessen schraubten und hämmerten im Werkraum des Schulzentrums die anderen der 20 Schülerinnen und Schüler der 6x an ihrem Beitrag zum Umwelttag des Schulzentrums an diesem letzten Dienstag im September.

„Wir haben alle im Team gearbeitet. Fabian ist zum Beispiel gut im Schrauben, Laureen gut im Zusammenhalten und André kann gut Nägel reinhämmern”, sagte Karolina. „Alle sind voll bei der Sache, auch Schüler, die im Unterricht nicht so motiviert sind”, erläuterte Sport-, Biologie- und Naturwissenschaftslehrer Gerd Dietrich. Gemeinsam mit seiner Kollegin Katharina Gräf vom Gymnasium hat der Realschullehrer den Umwelttag im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. „Wir wollen den Schülern Umweltbewusstsein näherbringen. Außerdem sollen sie die einheimische Natur näher kennenlernen”, sagte Katharina Gräf. Das Nistkastenprojekt der Klasse 6x ist nur eines von insgesamt sieben Aktionen der sechsten Klassen. Die Klassen 6a, 6b, 6c und 6y besuchten den Baumwipfelpfad Fischbach und das dortige Naturerlebniszentrum. Die 6z veranstaltete in Bad Bergzabern die Aktion „Sauberer Bahnhof” und die Klasse 6d untersuchte Wetter, Natur und Jahreszeiten. „Dadurch, dass man den Schülern mehr Kenntnisse über die Natur vermittelt, hofft man, dass sie auch eher achten und schützen, was sie umgibt”, erläutert Katharina Gräf. Ihr Kollege Gerd Dietrich will mit seinen Nistkästen kleinen Vögeln helfen, die oft von den großen verdrängt werden. „Die Kästen sind Naturschutz, den die Schüler mit nach Hause nehmen können”, sagte er. „Außerdem schlagen wir damit zwei Fliegen mit einer Klappe: Wir tun was für die Natur und der Erlös aus dem Verkauf der Nistkästen kommt der Klassenkasse zugute”, so Gerd Dietrich.

Außerdem sind die Projekte des Umwelttages oft nachhaltig, erläuterte der Leiter der Realschule plus im Alfred-Grosser-Schulzentrum, Ludwin Michels. „Im vergangenen Jahr hat Herr Dietrich mit Schülern einen Lebensbaum gebaut”, sagt er und zeigt aus seinem Büro auf einen gut drei Meter hohen Holzturm, der mit Laub und Holz gefüllt ist und an dessen Fuß eine Trockenmauer Tieren Unterschlupf bietet. „In diesem Jahr deckt eine neunte Klasse den Turm mit einem richtigen Dach. Die bekommen von einer örtlichen Dachdeckerfirma sogar ein echtes Gerüst gestellt”, so Ludwin Michels.

Im Werkraum legte Fabian nochmal mit dem Akkuschrauber los. Mathe-, Sport- und Wahlpflichtfach-Glück-Lehrerin Anna Schultz unterstützte ihn beim Schrauben und bohrte die Löcher vor. „Und wenn wir heute nach gut fünf Stunden fertig sind, dann verkaufen wir unsere Vogelhäuser ´Made in Germany´”, sagte Karolina und lachte.

VOL, 10/16

Schwimmer im Wettkampf IV fahren nach Berlin


Für das Finale wurden sie traditionell von der Sparkasse Rheinland-Pfalz mit den Sieger-Trikots des Landes ausgestattet. Glücklich nahmen die Schüler ihre Jacken in Empfang. Regionaldirektor Matthias Albrecht betonte bei der Übergabe, dass sich Leistungsbereitschaft immer lohnt und wünschte den Schüler für das Finale viel Glück und Erfolg.

BZA Jugend trainiert für Olympia

Die Schulgemeinschaft ist stolz auf ihre Schüler und deren Betreuer und wünscht gutes Gelingen in Berlin.

SL 9/16


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Salvete in Colonia Augusta Treverorum


Willkommen in Trier! Die letzten Tage des Sommers 2016, die Hitze flimmert über dem Boden und erschafft an den historischen Bauten Triers eine wahrhaft römische Atmosphäre. Hier begaben sich 32 Schüler und Schülerinnen der zehnten und 13. Jahrgangsstufe drei Tage lang auf Exkursion

Die Exkursion vom 12.09. bis zum 14. 09.2016 stand unter dem Thema „Nero”. Begleitet war sie von den Lateinlehrer Stefan Bingler und Lateinlehrerin Ulrike Streicher, die sich um die Organisation kümmerten, sowie dem Schulleiter des Gymnasiums, Peter Allmann. Zu Neros Leben und Einfluss gibt es in Trier zurzeit drei Ausstellungen. Diese hinterfragen kritisch die typischen Nero-Klischees, wie z.B. „Nero, der Brandstifter” oder „Nero, der erste Christenverfolger und bieten differenzierte Informationen zu den Behauptungen, dass Nero verschwenderisch und ein Muttermörder gewesen sein soll. Auch wurden die Rezeption und Nutzung des Symbols Nero in den Medien und der Kunst bis heute beleuchtet. Was Sascha Michel (Jahrgangsstufe 10) besonders in Erinnerung blieb, war, dass Nero allem Anschein nach dazu bereit gewesen wäre seine Karriere als Kaiser des Römischen Reiches an den Nagel zu hängen um seinem Hobby, der Kunst, nachzugehen.

Auf Hin- sowie Rückfahrt wurden zwei villae rusticae, römische Landhäuser, besichtigt. Lateinlehrer Stefan Bingler verkleidete sich in Mehring mit der Hilfe von zwei aus der Schülerinnen, die die Rolle von „Sklavinnen” übernahmen, als dominus, also als Hausherr der Villa. Er erzählte den Schülern und Schülerinnen, dass sich über die Generationen hinweg durch den Anbau von Wein ein Vermögen angesammelt hatte. Der Name, den er für seine Rolle wählte, lautete Quintus Sempronius Bibulus, wobei Bibulus Säuferlein bedeutet. Die Villa Borg, in der auch das Gruppenfoto aufgenommen wurde, ist eine Rekonstruktion auf antiken Grundmauern, die sich vor allem durch ihre Gärten sowie die Ausstellung von Fundstücken auszeichnet. Hier ist eine komplette Badeanlage mit apodyterium (Auskleidezimmer), Latrine, frigidarium (Kaltbad), caldarium (Heißbad) und tepidarium (Lauwarmbad) begehbar.

Trier 2016

Schulleiter Peter Allmann sowie Katalin Beer (Jahrgangsstufe 10) waren vor allem von der Führung durch das Amphitheater beeindruckt, die erst mit der Dämmerung begann und über-, sowie unterirdisch stattfand. Diese Führung hatte den Titel „Erlebnisführung mit dem Gladiator Valerius”, welcher vom Schauspieler Isaac Boateng verkörpert wurde. In einer fiktiven Geschichte erzählte er vom Leben als Gladiator und darüber, wie sich das Amphitheater über die Jahre hinweg verändert hatte.

Die Atmosphäre der Stadt Trier mit ihren geschichtsträchtigen Bauten, das Wetter und natürlich die Fantasie aus Ruinen Gebäude entstehen zu lassen, trugen zu einer gelungenen Lateinexkursion bei.

VOL, Xenia Y. Zimmermann (MSS 13), 9/16

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Auch Lehrer schwammen, sprinteten, kurbelten


„Ich fand cool, dass auch Lehrer mitgemacht haben”, erzählt Antonia Pappalardo aus der Klasse 10b über den ersten klassischen Triathlon am Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern. „Ich fand die Idee gut, es hat Spaß gemacht”, sagt ihr Mitschüler Kevin Kujas, der für seine Klasse Seil gesprungen ist.

Jede Klasse vom siebten bis zum zehnten Jahrgang und das Lehrerkollegium durfte an diesem 5. August für die klassischen Triathlon-Disziplinen Teams aus je drei Sportlern stellen. Zunächst mussten im Rebmeerbad 200 Meter geschwommen werden. Gleich hinter dem Fußbecken warteten die Radfahrer, die dreieinhalb Runden in der Pestalozzistraße, der Friedrich-Ebert-Straße und dem Firstweg fahren mussten – insgesamt fünf Kilometer. Am Schluss starteten die Läufer im Stadion, die 1000 Meter absolvieren mussten. Anschließend mussten die Klassen noch einen Schlachtruf vorführen, den sie vorher einstudiert hatten sowie beim Seilspringen und mit Hulahoopreifen ihr Können unter Beweis stellen. Die Schülerinnen und Schüler der zwölften Jahrgangsstufe halfen als Streckenposten und Zeitnehmer bei der Organisation (die elfte Jahrgangsstufe absolvierte zu der Zeit ihr einwöchiges Betriebspraktikum).

Die Arbeitsgemeinschaft Flüchtlingshilfe unter Leitung von Eleonore Beinghaus und Annette Kliewer hatte ebenfalls eine Mannschaft mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus aller Herren Länder aufgestellt.

„Wir wollten den Schülerinnen und Schülern mit dem Triathlon Ausdauersportarten näherbringen, die sie ihr ganzes Leben lang ausüben können”, erläuterte Sportlehrerin Tanja Medart. Sie und die zweite stellvertretende Schulleiterin des Gymnasiums, Anne Schwamm hatten gemeinsam mit einer Projektgruppe, die aus Sportlehrerinnen und Sportlehrern bestand, den Triathlon vorbereitet. Es hatte vor einigen Jahren schon einmal einen gegeben, „damals aber noch mit Inline-Skates statt Radfahren”, berichtete Tanja Medart. Jetzt hätten die Sportlehrer die Idee wieder aufgegriffen, unter anderem weil dabei eben gleich mehrere Sportarten trainiert werden, anders als zum Beispiel bei einem Fußballturnier. „Viele waren so begeistert, dass sie sich schon für kommendes Jahr angemel-det haben, auch mehrere Lehrer”, sagte Tanja Medart nach der Veranstaltung.

Eine Bildersammlung zum Triathlon finden Sie in unserer Bildergalerie.

VOL, /716

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“Du erkennst sie an den Socken”


„Auf der Überholspur der Liebe…” singen die amerikanischen Austauschschüler spontan mit ihren deutschen Gastgeberinnen und Gastgebern. „Meine Großmutter spricht noch deutsch”, erzählt die amerikanische Schülerin Ellie aus Upper Arlington, Ohio, die den Nachnamen „Auch” trägt. Ihr Mitschüler Robert aus der gut 30 000 Einwohner zählenden Stadt südlich der Großen Seen im Norden der USA heißt mit Nachnamen „Geil”. Er hat zwar auch Vorfahren aus Deutschland, deren Einwanderung aber schon so lange her ist, dass bei ihm niemand mehr Deutsch spricht; „aber Deutsch wollte ich lernen, weil es mit am besten gefallen hat; ich habe auch Französisch und Spanisch ausprobiert”; Jack Taylor, der neben Robert sitzt, hat sich Deutsch als Fremdsprache ausgesucht, „weil es am schwierigsten ist”. Er ist auch derjenige der amerikanischen Gastschüler hier am Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum, der sich im Kleidungsstil bereits an die hiesigen Gepflogenheiten angepasst hat. Stolz hält er sein Bein hoch – zu den Shorts trägt er kurze Socken; „sonst erkennt man die amerikanischen Jungs daran, dass sie ihre Socken bis unter die Knie hochziehen”, sagt Ellie Auch. Robert findet die Deutschen auch sehr liberal. „Wir in den USA verbrauchen auch mehr Ressourcen”, sagt Jack, der genau wie Robert die meiste Zeit Deutsch spricht; nur manchmal muss er sich ein Wort übersetzen lassen. Deutschland habe auch sehr gute Schulen, Upper Arlington sei da aber nicht normal: „Wir bezahlen viel für unsere Schulen, deshalb sind es reiche und gute Schulen”, erzählen die Amerikaner. Englischlehrer Sven Scheidner, der von deutscher Seite her den Austausch organisiert und von Michaela Hillenbrand begleitet wurde, ist begeistert: „Jeder Schüler bekommt einen teuren Laptop von Apple gestellt, in vielen Räumen stehen 15 teure Rechner der Edelmarke, überall gibt es schnelles Internet, damit kann man gerade im Sprachunterricht viel machen”, schwärmt er.

Das ist aber gar nicht das, was den Austauschschülerinnen und -schülern in Deutschland am meis-ten fehlt; sie vermissen hier eigentlich nur eins: „Das Autofahren!” Denn im Gegensatz zu ihren deutschen Partnern dürfen die amerikanischen Elftklässler bereits allein fahren. Freizeit haben sie dafür viel weniger. „Die Schule geht bis um 15 Uhr, dann macht jeder Schüler noch Sport oder eine andere Aktivität” Ellie Auch erzählt, dass sie in den USA auch viel Hausaufgaben aufbekommen. Robert pflichtet ihr bei: „Hier in Deutschland haben wir viel mehr Zeit nach der Schule”. „Bei uns haben wir nur am Wochenende Zeit für uns”, sagt Ellie. Die Gastgeber dagegen sind begeistert von den amerikanischen Sommerferien: „Die sind knapp drei Monate lang”, erzählen sie.

Die deutschen Schülerinnen und Schüler waren bereits im Frühjahr in den USA. „Ich habe nicht erwartet, dass dort alles so groß ist. Schon die Straßen waren unglaublich breit”, erzählt Johanna Lang. Johannes Jäger war überrascht, dass in der amerikanischen High School schon morgens ab sieben Uhr die ersten trainieren, zum Beispiel Basketball. Teresa Kern, wie alle deutschen Teilnehmer Schülerin der elften Jahrgangsstufe, war begeistert vom „Schul-Spirit” in den USA; „wenn zum Beispiel eine Schulmannschaft ein Spiel hatte, waren alle da”, erzählt sie.

Lehrer Sven Scheidner ist im Unterricht aufgefallen, dass die Schüler viel weniger schreiben und dafür im Unterricht viel mehr rein mündlich agiert wird. Er ist außerdem begeistert, wie gut die Gäste Deutsch sprechen. Robert meint , dass wiederum die deutschen Gastgeber sehr gut Englisch sprechen. Ein großer Unterschied bestehe zwischen deutschen und amerikanischen Lehrerinnen und Lehrern. Jack erzählt: „Meistens sind Lehrer meine Freunde, wir unterhalten uns über ihre Kinder, über Politik.” Man gehe auch oft mit seinen Lehrern in der Schulmensa essen.
GAPP EU-Parlament

Schulaustausch Upper Arlington – Bad Bergzabern
Im Frühjahr waren 25 deutsche Schülerinnen und Schüler zu Gast in den USA; vom 8. – 25.6. besuchten 22 amerikanische Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen Christy Charlton und Marlis Fischer das Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern. Sie wohnten bei ihren deutschen Gastfamilien.
VOL, 7/16
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Wiederum erfolgreich im Landeswettbewerb Physik

Wie die Jahre zuvor hat unsere Schule wiederum erfolgreich im Landeswettbewerb Physik abgeschnitten. In der ersten Runde hat sich Viviana Deisner erfolgreich für die nächste Runde qualifiziert. In der zweiten Runde errang Julian Rehm einen zweiten Platz.

Physikwettbewerb 2016

HUP, 7/16

„Meine, deine, unsere Niere”

Im Rahmen des Evang. Religionsunterrichts hatte der Grundkurs 12 von Hrn. Dr. Meißner ein Halbjahr das Schwerpunktthema Bio- und Medizinethik beackert. Gegen Ende des Schuljahres diskutierten die Schülerinnen und Schüler verschiedenste Aspekte der Organtransplantation. In diesem Rahmen hatten sie auch Besuch von einer Betroffenen: einer Altenpflegerin aus der Region, die ihrem Neffen eine Niere gespendet hat. Über das Gespräch mit der Frau, deren Name anonym bleiben soll, berichtet Michel Semar:

Beim Thema Organspende werden viele Menschen schnell misstrauisch. Dies ist nicht zuletzt den vielen Skandalen der letzten Jahre geschuldet, welche die öffentliche Meinung zum Teil tief erschüttert haben. In mehreren Fällen haben Ärzte die Untersuchungsergebnisse ihrer Patienten gefälscht, um ihnen so auf illegale Weise einen besseren Platz auf der Warteliste zu erschleichen. Es gibt allerdings noch eine andere Möglichkeit, ein Organ zu spenden, beziehungsweise ein solches zu erhalten, über die viele Bürger gar nicht Bescheid wissen: Die sogenannte Lebendspende.

Bei dieser Art der Organtransplantation werden nicht-lebenswichtige Organe, beispielsweise eine Niere, aus dem Körper des lebendigen Spenders entnommen und dem Empfänger direkt eingepflanzt. Dabei sind die Erfolgsaussichten im Vergleich zur Totspende sehr viel größer. Über 80% der verpflanzten Nieren arbeiten auch noch nach über fünf Jahren einwandfrei. Doch der Gesetzgeber hat der Lebendspende enge ethische Grenzen auferlegt. So ist eine Spende nur unter nahen Verwandten oder Paaren mit enger persönlicher Bindung, und auch nur unter Ausschluss eines kommerziellen Hintergrunds, möglich. Damit will der Staat dem organsierten Organhandel vorbeugen.

Die Vorgeschichte der Organspende, über dich ich berichten will, beginnt schon sehr früh. Der heute 30-jährige Neffe verfügt schon von Geburt an über nur eine funktionsfähige Niere. In der verbleibenden Niere kommt es dann einige Jahre später ebenfalls zur Fehlfunktion. Der junge Erwachsene wird zum Dialysepatient. Außerdem meldet er sich bei Eurotransplant, doch von dort heißt es, er habe in absehbarer Zeit keine Chance auf ein Spenderorgan. Also geht der Patient weiterhin zur Dialyse, drei Mal die Woche, fünfeinhalb Jahre lang. Dann kommt den Familienmitgliedern die Idee einer Lebendspende in den Sinn. Sofort lassen sich seine Geschwister und seine Eltern testen, doch die Ergebnisse sind ernüchternd. Keines der Organe passt mit den Oberflächenstrukturen der kranken Niere zusammen. Als nach sechs Monaten die Tante des Patienten von den Geschehnissen erfährt lässt sie sich sofort auch testen. Dazu fährt die Frau mehrmals zu Voruntersuchungen und ausführlichen Beratungsgesprächen nach Heidelberg. Die Untersuchungen ergeben: Die Niere der kerngesunden Frau eignet sich perfekt zur Transplantation an ihren kranken Neffen. Damit ist der Weg frei für den nächsten Schritt.

Die ältere Dame muss vor einer Ethikkommission in Karlsruhe aussagen. Dort soll festgestellt werden, ob es sich bei der Spende nicht um Missbrauch handelt. In einer zweistündigen verhörähnlichen Befragung erzählt sie über ihrer persönlichen Beweggründe und versichert der Kommission, dass die Transplantation unentgeltlich stattfindet. Als persönliche Gründe nennt sie die enge familiäre Bindung mit ihrem Neffen und die Hoffnung seine Lebensqualität nachhaltig und deutlich zu verbessern. So vergeht fast ein ganzes Jahr von der ersten Entscheidung zur Untersuchung bis zum Tag der Operation. Die Transplantation findet am 15.12.2015 in der Uniklinik Heidelberg statt. Bereits sieben Tage später wird die Spenderin wieder entlassen. Negative Folgen hat die Operation für sie keine und sie muss auch keine Medikamente nehmen. Lediglich eine 17,5 cm große Narbe und das glückliche Gesicht ihres Neffen erinnern sie heute noch an die Transplantation.

Ihr Neffe nimmt noch Medikamente zur Immunsuppression, doch die Niere arbeitet einwandfrei, voraussichtlich noch über zehn Jahre lang. Mit seiner neuen Niere kann er endlich wieder in Urlaub fahren und an gemeinsamen Unternehmungen teilhaben. Fragt man die Beiden danach, wem die Niere nun eigentlich gehört, antwortet die Frau mit einem Lächeln, es handele sich um ,,meine, deine, unsere Niere.” Das Verhältnis der beiden hat sich seit der Operation nicht verändert, da die Entscheidung zur Lebendspende eine absolut freie war, doch auch die Frau weiß, dass sich viele Menschen nur aufgrund des gesellschaftlichen Drucks letztendlich zur Spende bereit erklären. Für die ältere Altenpflegerin, die außerdem noch im Besitz eines Organspendeausweises ist, hat die Lebendspende jedoch noch einen weiteren Vorteil: Sollte sie jemals in die Position kommen, selbst ein Spenderorgan zu benötigen, hat sie als Empfängerin bei einem Nierenversagen nach ihrer Lebendspende absolute Priorität bei der Vergabe eines Listenorgans. Doch wir hoffen wahrscheinlich alle, dass es nicht soweit kommen wird.

Dieses Gespräch hat auch mich selbst sehr nachdenklich gestimmt. Bis jetzt habe ich mir nicht viele Gedanken über Organspende gemacht. Ich besitze weder einen Organspendeausweis, noch ist eines meiner Familienmitglieder auf eine Lebendspende angewiesen. Doch wie würde ich mich verhalten, wenn mich ein naher Verwandter um eine Lebendspende bittet? Bei meinen Überlegungen bin ich dann bald darauf bei dem Punkt angelangt, dass es fast unmöglich ist so etwas im Vorfeld zu erörtern und persönlich zu entscheiden. Die Situation ist so komplex, dass ich es nicht vorherzusagen vermag, ob ich generell zu einer Spende bereit wäre oder nicht. Bei einer Lebendspende opfert man wortwörtlich Teile seines Körpers, um einem Mitmenschen zu helfen. Eine sehr lobenswerte Einstellung, wenn man wüsste, dass eine Transplantation dem anderen Menschen mit absoluter Sicherheit hilft. Doch wie würde ich meine Entscheidung rückblickend betrachten, wenn die Operation ein Fehlschlag wird und ich durch den Eingriff langzeitig beeinträchtigt werde, während der Empfänger gleichzeitig keinen Nutzen von der Spende erhält, weil das Organ abgestoßen wird? Vermutlich ließe sich diese Entscheidung psychisch besser verkraften als der Tod eines Angehörigen aufgrund eigener möglicherweise irrationaler Ängste. Trotzdem ist dieses Szenario meiner Meinung nach eine schauerliche Vorstellung. Ich hoffe deshalb inständig mich nicht eines Tages in diesem Dilemma wiederzufinden, mich für oder gegen eine Lebendspende entscheiden zu müssen.

Michel Semar, (MSS 12)/MEI, 7,16

 

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