Jan I., Abschluss 2019
Als ich nach der fünften Klasse von meiner französischen Schule an das Alfred-Grosser Schulzentrum wechselte, war es für mich klar, dass ich den bilingualen Zweig und später auch das AbiBac in Angriff nehmen würde. In meiner Mittel und Oberstufenzeit hatte sich das gleich als angenehm gezeigt, ganz einfach zum einen weil Sprachen halt cool sind (jaja, das glaubt immer keiner…) und Spaß machen, aber auch weil der Unterricht, genauer gesagt Géo und Histoire so viel abwechslungsreicher waren.
Als ich dann zusätzlich zum Abitur ein französisches Bac bekam, war das auch ein cooles Gefühl. Dann kam aber die Frage: was mache ich damit jetzt eigentlich? Tja, mehr als man denkt! Es war mir zum Beispiel möglich, mich mit meinem Bac (welches einen besseren Schnitt hatte als mein Abitur) an Universitäten zu bewerben, für die ich den N.C. sonst nicht erfüllt hätte. Auch nach Studienbeginn konnte ich dank meiner Französischkenntnisse einen Job bekommen, den ich als Einsprachiger nicht erhalten hätte.
Es bewahrheitet sich also wieder: Sprachen öffnen Türen. Glaubt es mir.
Isabell M., Abschluss 2017
Während ich dies schreibe sitze ich im Zug auf dem Weg nach Rostock. Ich habe erst kürzlich die Zusage für das Medizinstudium bekommen und hätte dieses höchstwahrscheinlich ohne das Abibac, welches bei uns an der Schule angeboten wird, nicht direkt zum Wintersemester 2017/2018 beginnen können.
Das Abibac, also quasi das französische Abitur, hat nämlich meinen Abischnitt um 0,2 Kommastellen verbessert. Das ist enorm, wenn man sich vorstellt mit was für einem Arbeitsaufwand manche Schüler um jeden Punkt kämpfen.
Meine Leistungskurse in der Oberstufe waren Französisch (welches man belegen muss wenn man Abibac macht), Englisch und Biologie. Hinzu kam, dass Erdkunde und Geschichte auch auf Französisch unterrichtet wurden, was, wenn man gute Französischkenntnisse hat, gar kein Problem und auch echt machbar ist. In meinem Jahrgang waren wir neun Schüler, die sich dazu entschieden haben Abibac zu machen, was dazu führte, dass sich unter den Schülern und Lehrern ein sehr familiäres und angenehmes Klima entwickelte. Man merkte schnell, dass die Abibacler einen kleinen Vorteil im Französisch LK hatten und sehr davon profitieren konnten.
Es machte Spaß mit der Bilifamilie (so nannten wir uns nämlich nach kurzer Zeit) zu lernen, zu lachen, zu diskutieren und Exkursionen zu unternehmen. Zum Beispiel organisierten unsere lieben Lehrerinnen (Fr. Schejok (Erdkunde), Fr. Cherfouf (Geschichte) und Fr. Weber (Französisch)) einige wundervolle Reisen. Mit dem gesamten LK machten wir einen zweiwöchigen Austausch in Toulouse bei dem wir Einblicke in den französischen Alltag bekamen, Praktika absolvierten, Airbus besichtigten und sogar einen Tag ans Meer fuhren. Es war eine sehr schöne und aufregende Zeit.
Mit der Bilifamilie ging es einige Monate später schon wieder auf Exkursion. Wir besichtigten die Völklinger Hütte und haben uns dort die ehemalige Eisenproduktion ansehen können. Danach ging es nach Metz ins Robert Schuman Haus und schließlich nach Verdun, wo wir mit eigenen Augen die Brutalität des ersten Weltkriegs sehen und quasi spüren konnten. Wir übernachteten in Hostels/Jugendherbergen und durch die einwandfreie Organisation unserer Lehrerinnen lief alles wie geplant. Es war eine sehr lehrreiche Exkursion, die uns allen denke ich mal, noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Unsere letzte Exkursion führte uns kurz vor dem Abitur nach Paris. Durch die Insider-Tipps von Fr. Schejok entdeckten wir die Stadt der Liebe mit ganz anderen Augen. Jeder hatte die Möglichkeit zu Worte zu kommen, eigene Vorschläge in das Programm zu integrieren und auch mal in einer kleineren Gruppe gemütlich die Champs-Elysee hinunter zu bummeln. Einige von uns durften sogar noch ein paar Tage länger dort bleiben um auch wirklich ALLES sehen zu können.
Natürlich besteht das Abibac nicht nur aus Exkursionen und Spaß. Was ich aber sagen kann ist, dass wenn man eine gute Grundlage in Französisch hat, einem Geschichte und Erdkunde nicht allzu schwer fallen und man trotzdem einen guten Einblick in den Lehrstoff bekommt. Ein weiterer Vorteil ist, dass man in der 13. Klasse eines der beiden Fächer zum LK hochstufen und einen seiner LKs (ausgeschlossen ist hierbei Französisch!) abstufen kann (- es gibt noch eine Möglichkeit dies nicht zu tun indem man in seinen drei LKs + Geschichte bili/ Erdkunde bili das Abitur schreibt). Somit wurde bei mir der Geschichte bili Kurs zum LK und Biologie zum Grundkurs. Auch dies führte nochmal dazu, dass sich meine Endnote verbesserte, da ich in Geschichte bili grundsätzlich besser war als in Bio.
Mein Tipp also an alle Abibacler: Schickt bei eurer Bewerbung einfach eine beglaubigte Kopie eures Abibacs mit an die Universität. Die wird sich dann hoffentlich bei euch diesbezüglich melden.
Ich drück euch die Daumen, dass das alles klappt und euch so viel hilft wie mir.
Viel Erfolg euch allen!!!
Sinthuja S., Abschluss 2014
Ich habe 2014 mein Abitur und das Baccalauréat général am Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum abgelegt, nachdem ich Französisch in der Jahrgangsstufe 5 als erste Fremdsprache sowie ab der Jahrgangsstufe 7 den bilingualen Zweig gewählt habe.
Unterricht
Der Unterricht ab der MSS 11 umfasste insgesamt zehn Wochenstunden Französisch. Diese teilten sich auf fünf Stunden Französischunterricht im Leistungskurs und jeweils zwei bzw. drei Stunden (im Wechsel) Erdkunde (Geógraphie) und Geschichte (Histoire) in französischer Sprache auf. Neben der Tatsache, dass ich durch die hohe Anzahl an Schulstunden auf Französisch, stetig meine sprachlichen Fähigkeiten verbessern konnte, bot die besondere Kombination aus Französisch, Histoire und Géographie einen besonderen Reiz: Diskussionen in Bezug auf französische Literatur sowie Geschichts- und Erdkundeunterricht aus französischer und deutscher Perspektive gaben uns die Möglichkeit schon früh Kenntnisse und Methoden aus unterschiedlichen Fächern zu verbinden. So war es beispielsweise von erheblichem Vorteil mit dem Wortschatz der Französischen Revolution vertraut zu sein, als wir über französische Literatur aus dem 18. Jahrhundert sprachen. Dies kann ich im Nachhinein in Bezug auf mein französisches Rechtsstudium nur noch mehr betonen!
Die Lernatmosphäre in den Kursen war besonders positiv. Wir waren 5 Schüler*innen, die den AbiBac-Zweig gewählt hatten, sodass ein intensives Lernen mit persönlichem Feedback möglich war. Es war für jede*n von uns möglich, in jeder Stunde zu Wort zu kommen und wir wurden darin auch aktiv bestärkt. Auch wenn der Fokus immer darauf lag Französisch zu sprechen, hatten wir ebenfalls die Möglichkeit Verständnisfragen auf Deutsch zu stellen, um Missverständnisse zu vermeiden. Im Allgemeinen wurden wir von unseren Lehrer*innen vor allem ab der MSS 11 in unserem selbstständigen Lernen gefördert, was motivierend und anspruchsvoll, jedoch auch immer machbar war. Eine intensive Auseinandersetzung mit den Dokumenten und Quellen im Unterricht war gerade aufgrund der besonderen Lehrsituation möglich, sodass wir auch methodisch auf vielfältige Art und Weise an einem bereichernden Unterricht teilgenommen haben.
Toulouse-Austausch und Praktikum
Im Rahmen des AbiBac-Zweigs wurde in der MSS 12 ein zweiwöchiger Austausch in das südfranzösische Toulouse angeboten. Bevor wir im Mai 2013 nach Toulouse zu unseren Gastfamilien fuhren, kamen im Januar die französischen Austauschschüler*innen für zwei Wochen nach Bad Bergzabern. Das Programm sah vor, dass in der ersten Woche des Austausches ein vom jeweiligen Austauschpartner bzw. von der jeweiligen Austauschpartner*in organisiertes Praktikum absolviert wird, während für die darauffolgende Woche ein Rahmenprogramm mit verschiedenen Ausflügen in der Region organisiert wurde. Dieses wurde zum Großteil von den begleitenden Lehrkräften organisiert; wir wurden jedoch ebenfalls eingebunden und waren vor allem für die Organisation des letzten Abends zuständig. In Toulouse habe ich ein Praktikum in einer Kindertagesstätte absolviert. Dieses war in vielerlei Hinsicht aufschlussreich. Ich hatte die Möglichkeit Einblicke in ein französisches Arbeitsumfeld zu erhalten und den Alltag zu erleben. Auch wenn ich nach diesem Praktikum ausschließen konnte, diesen Beruf ergreifen zu wollen, habe ich die Organisation französischer Kindertagesstätten und die Verantwortung und Belastungen dieses Berufs kennengelernt. Dieser Perspektivwechsel noch während der Schulausbildung ist nicht selbstverständlich und eine besondere Stärke des Programms. Auch in Toulouse haben wir in der zweiten Woche des Austausches die Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigt und verschiedene Orte besucht, wie beispielsweise den Airbus-Standort in Colomiers.
Abiturprüfungen
Über den Verlauf der Oberstufe belegte ich als Leistungskurse die Fächer Französisch, Mathematik und Physik. Dank der besonderen Situation des AbiBac hatte ich die Möglichkeit in der Abiturprüfung einen regulären Leistungskurs herunterzustufen und dafür Histoire oder Géographie zu einem Leistungskurs hochzustufen. Ich habe mich entschieden Physik durch Histoire zu ersetzen, sodass ich meine schriftlichen Abiturprüfungen in Französisch, Mathematik und Histoire schrieb und daraufhin Physik als mündliches Abiturfach wählte, welches auf Grundkursniveau geprüft wurde. So konnte ich über zwei Jahre Physik auf Leistungskursniveau belegen und war in besonderem Maße für die mündliche Prüfung vorbereitet. Dies ist ein nicht zu vernachlässigender Vorteil des AbiBac!
Zusammenfassend kann ich sowohl den bilingualen Zug als auch das AbiBac jedem empfehlen, der sich gerne mit der französischen Sprache beschäftigt und über gesellschaftspolitische Themen in einem europäischen Kontext lernen will. Zum Einen vermittelt dieses besondere Format des Lernens eine außergewöhnlich gute Betreuung und Vermittlung von Lehrstoff und zum Anderen ermöglicht dieses Programm Perspektivwechsel, die es sonst in der Schule in dieser Form nicht gibt. Das bedeutet auch, dass man mit Engagement und Motivation herangehen sollte, um das Beste aus diesem Programm mitzunehmen. Ich kann für mich persönlich sagen, dass ich meine Fächer jederzeit wieder wählen würde.
Bei Nachfragen stehe ich gerne zur Verfügung! (E-Mail-Adresse über )
Martin H., Abschluss 2012
AbiBac – Freundschaft mit gewissen Vorzügen
Freundschaft? Was das heißt, ist klar: deutsch-französische Freundschaft, Freundschaft innerhalb der AbiBac-Klasse, Austauschfreunde – das kann man alles in verschiedenen, (schulischen) Kontexten erleben. Aber was sind die gewissen Vorzüge? Die Lehrer haben viel davon erzählt: Horizonterweiterung, problemloses Auslandsstudium, Zusatzqualifikation für Bewerbungsverfahren – doch wie sieht das konkret aus? Vor allem, wenn man kein direktes Auslandsstudium anstrebt.
Mein Name ist Martin Höhl, ich bin 21 und studiere im dritten Semester Katholische Theologie an der LMU und Philosophie an der Hochschule für Philosophie (SJ) in München. Vor ca. 1 1/2 Jahren habe ich in Bad Bergzabern das AbiBac abgelegt. Nun könnte man meinen, dass man zum Studieren in Deutschland, vor allem in Bayern, doch nichts mit Französisch anfangen kann und schon gar kein AbiBac braucht. Weit gefehlt! Konkret erinnere ich mich an ein Seminar zu Freuds Psychoanalyse, bei dem der leitende Professor sehr dankbar war, dass einer in der Runde einen sehr gewinnbringenden, französischen Text bearbeiten konnte. Dieser Fall ist natürlich sehr kontingent, doch das Muster gilt auch allgemeiner:
Um hier eine Wohnung zahlen und studentisch leben zu können, braucht man entweder reiche Eltern, einen guten Job oder ein Stipendium. Wenn dabei ersteres nicht der Fall ist und wegen eines Doppelstudiums keine Zeit zum Arbeiten bleibt, kommt nur die dritte Option in Frage. Im Zuge des Aufnahmeverfahrens ins Cusanuswerk und die Studienstiftung des deutschen Volkes war die Tatsache, dass ich das AbiBac abgelegt habe, ein seltenes Herausstellungsmerkmal gegenüber meinen Mitbewerbern, welches dafür gesorgt hat, dass ich in beide Förderwerke aufgenommen wurde; die Aufnahmegespräche entwickelten sich meist von einem interessierten „Sie haben in Ihren Unterlagen erwähnt […AbiBac…], was ist das eigentlich?“ zu einem wohlwollenden „so eine Chance bekommen nicht viele, seien Sie froh!“
Mir selbst hat in der Schule oft der Weitblick gefehlt, zu erkennen, wie besonders es wirklich ist, eine solche Chance bei einem wirklich minimalen Aufwand zu bekommen. Außerdem wird ein Auslandssemester heute praktisch von jedem erwartet; jeder kann Englisch, jeder hat später Probleme bei der Jobsuche – wer nicht „jeder“ sein will, macht AbiBac und wird mit offenen Armen als „einer“ mit gewissen Vorzügen empfangen.
Katharina S., Abschluss 2012
Mittlerweile ist es schon fast 2 Jahre her, dass ich mein Abitur und damit auch das französische Bac abgeschlossen habe. Französisch hat mir immer Spaß gemacht, ich hatte es in der Orientierungsstufe als erste Fremdsprache, dann in der Mittelstufe den bilingualen Unterricht, also zusätzlich Géo und Histoire und habe es dann in der Oberstufe mit dem Abibac weiter geführt.
Wir hatten pro Woche 2 Stunden Géographie und eine Stunde Histoire (oder umgekehrt). Diese 3 Stunden Französisch mehr in der Woche, zusätzlich zum LK Unterricht, waren sehr hilfreich. Die größere Anzahl der Französischstunden verhalf mir zu einem erweiterten Wortschatz und ich war mehr „in der Sprache drin“ ,das Reden und Schreiben fiel mir somit viel leichter. Der Géo und Histoire Unterricht unterscheidet sich insofern von dem „normalen“ Geschichts- oder Erdkunde Grundkurs, dass der Fokus eher auf Frankreich liegt. In Histoire beachteten wir besonders die deutsch-französische Beziehung in der Geschichte und auch in Géo nahm der Vergleich der beiden Länder einen übergeordneten Platz ein. Damit erhält man einen umfassenderen Blick auf das, was man Civilisation nennt, also auf das Land Frankreich, seine Literatur und Kultur.
Der zweiwöchige Austausch mit den Schülern des Lycée Victor Hugo in Toulouse und das Praktikum dort waren eine tolle Erfahrung und der Kontakt zu den Franzosen hat mich in der französischen Sprache weitergebracht und wie ich finde auch meine kulturellen Kompetenzen verbessert.
Rückwirkend muss ich sagen, dass mir das AbiBac wirklich viel geholfen hat. Ich studiere zurzeit Medien- und Kommunikationswissenschaft im Hauptfach und Französisch im Nebenfach an der Universität in Mannheim. Zu Beginn meines Studiums musste ich einen Orientierungstest machen, der zeigen sollte wie gut ich in Französisch bin, der dank des AbiBacs kein Problem war.
Ich belege in Französisch pro Semester immer sprachpraktische Kurse, da gibt es Compréhension und Expression und ein Literaturseminar, welches auf Deutsch ist und französische Literatur behandelt (Zu Beginn des 2. Semesters musste ich zwischen Literatur- und Sprachwissenschaft wählen). Für beide Arten von Kursen hat mir der Unterricht im AbiBac sehr weitergeholfen, da der Aspekt der Civilisation dort immer eine große Rolle spielt.
Thomas G., Abschluss 2010
Grundsätzlich gilt ja vielleicht die Auffassung das Bac wäre ganz nett als Beilage zu Bewerbungszeugnissen. Das ist nicht falsch, gerade im Bewerbungsgespräch ist es immer mal wieder ein netter Punkt, an dem man sich mit dem Interviewer aufhängen kann, und einen kleinen persönlichen Exkurs über die Heimat, Nähe zu Frankreich und die zusätzlich erbrachten Leistungen machen kann. Bewerbungsgespräch bezieht sich hier auch nicht auf die Jobsuche nach dem Studium, sondern beginnt viel früher: Bachelorarbeit, Bewerbung für den Master an einer anderen Universität,
Bewerbung für Stipendien/Förderwerke, Mentoringprogramme während des Studiums, Auslandssemester, Sonderprogramme wie MUN (Model United Nations) oder Förderprogramme von Parteien und Unternehmen, die Liste ist lang. Ich bin noch nicht mit dem Studium fertig und meine
Bewerbungsgespräche sind mittlerweile im zweistelligen Bereich, oft war das Bac ein Thema. Andere sagen, das Bac brauche man, wenn man sich an einer französischen Uni bewerben möchte. Ich wollte nie an einer französischen Uni studieren, habe meinen Bachelor in Deutschland begonnen, und wollte jetzt auch nicht unbedingt ein komplettes Studium im Ausland absolvieren. Dann kam das erste Auslandssemester, und damit auch das Fernweh. Auf einmal sahen die Dinge anders aus, und ich wollte zum Master die Uni wechseln.
Mal einen Blick in die weltweiten Unirankings geworfen, findet sich Lausanne (französischsprachige Schweiz) in meinem Studienbereich (Maschinenbau) weltweit unter den Top 10, das Bewerbungsverfahren ist entsprechend streng. Verlockend sind die verhältnismäßig niedrigen Semestergebühren (~500€), alle anderen Unis aus der Liga kosten pro Semester das Zehn- bis Zwanzigfache. Lange Rede kurzer Sinn, meine Noten hätten nicht unbedingt ausgereicht, andere Bewerber mit besserem Schnitt wurden abgelehnt. Obwohl ich keine offizielle Bestätigung dafür habe, nehme ich an das AbiBac war meine Eintrittskarte. Da die Hälfte der angebotenen Kurse nur auf Französisch angeboten wird, ist das Beherrschen der Fremdsprache absolute Voraussetzung. Auch wenn ich nach dem Bac vielleicht nicht unbedingt bilingual war, so haben mir die Französischkenntnisse enorm geholfen. Nach einem halben Jahr hier in der Schweiz habe ich dann bereits mündliche Prüfungen auf Französisch absolviert, kann mich problemlos unterhalten und habe dafür keinen weiteren Sprachkurs benötigt. Und das habe ich ausschließlich dem AbiBac und den damit verbundenen Histoire und Géo Kursen zu verdanken. Und nebenbei war es auch ganz angenehm, bei einem Behördengang hier den Beamten am Schalter eine freundliche Geste entgegenzubringen, ihn in seiner Landessprache anzusprechen. Das kann manch einen Dienstweg enorm verkürzen. Es hat mir unter anderem auch bei der Wohnungssuche geholfen.
Kurzum, das im AbiBac gelernte Französisch bereitet einen wirklich in einem guten Maß auf ein Studium/Praktikum/Auslandssemester in einer frankophonen Region vor, und hilft in vielerlei Hinsicht. Darüber hinaus gibt es viele positive Nebeneffekte, und ich muss sagen, dass der in das
AbiBac investierte Mehraufwand (der kleiner ist, als oft behauptet) hat sich für mich bereits vielfach ausgezahlt. Von daher empfehle ich wirklich, dieses tolle Angebot zu nutzen.
Kathrin W., Abschluss 2004
Ich habe das Abi-Bac 2004 gemacht. Für mich war es sinnvoll und hat mir weitergeholfen, denn ich wollte gerne „etwas mit Sprachen“ studieren, allerdings kein Lehramt.
Nach einiger Suche kam ich auf den Studiengang „Diplom-Romanistik mit wirtschaftswissenschaftlicher Qualifikation“ (heute: Bachelor/Master Kultur und Wirtschaft), der in Mannheim angeboten wurde. Der Studiengang ist eine Kombination aus Fremdsprachen (Sprachpraxis in zwei romanischen Sprachen, Sprach- und Literaturwissenschaft) und Betriebswirtschaftslehre. Da der Studiengang zulassungsbeschränkt war und neben den Noten bei der Bewerbung auch nach „Besonderheiten“ gefragt wurde, die man zu Fremdsprachen vorzuweisen hat, denke ich, dass das Abi-Bac bei der Bewerbung sicher ein Pluspunkt war.
Ich habe im Studium Französisch und Spanisch gewählt und habe immer wieder festgestellt, dass ich durch den intensiven Französisch-Unterricht aus der Schule schon einige Vorteile hatte, da ich einiges schon aus der Schule kannte. In meinem Studiengang war ein Auslands-Semester vorgesehen, das ich in Lyon verbracht habe. Dieses halbe Jahr war ein Erlebnis, das ich jedem nur empfehlen kann. Man lernt die Kultur des Landes besser kennen und das Sprechen geht danach sehr viel flüssiger.
Im Bereich BWL habe ich Marketing als Vertiefung gewählt, da mir die Kombination Marketing und Sprachen sinnvoll vorkam. Man hat es als Geisteswissenschaftler leider nicht unbedingt leicht nach dem Studium eine Stelle zu finden, die Kombination von Sprachen mit BWL war daher sehr sinnvoll. Ich hatte das Glück direkt im Anschluss an mein Studium eine Stelle zu finden. Der Bereich Marketing ist ziemlich überlaufen, aber irgendwann habe ich in der Job-Suchmaschine nur „Französisch“ eingegeben und habe so ein paar interessante Stellenangebote gefunden. In den Stelleanzeigen stand meist, dass Englisch für die Stelle verlangt wird, alle weiteren Fremdsprachen Pluspunkte sind. Für meine Stelle wurde jemand mit Sprachkenntnissen in Französisch und Spanisch und außerdem BWL-Kenntnissen gesucht.
Ich arbeite bei einem amerikanischen Unternehmen im Bereich Marketing, vor allem in den Bereichen Messe-Organisation, E-Mail-Marketing und Website. Unsere Website ist in 11 Sprachen übersetzt und ich betreue die europäischen Seiten (Deutsch, Französisch, Spanisch und europäisches Englisch). Meine Fremdsprachen brauche ich in allen Bereichen täglich, für Übersetzungen und Kommunikation mit Kollegen, Agenturen,… Möchte man in einem internationalen Unternehmen arbeiten ist Englisch keine besondere Leistung, sondern wird vorausgesetzt. Zusätzliche Fremdsprachenkenntnisse sind meiner Meinung nach immer ein Pluspunkt.
Ich habe das Glück, ein paarmal im Jahr reisen zu dürfen (zu unserem Hauptsitz in den USA, zu Messen und Fortbildungen in Europa). Wegen meiner Französisch-Kenntnisse werde ich jedes Jahr für eine Messe in Paris eingesetzt. Gerade Französisch ist eine Fremdsprache, die – zumindest in meinem Unternehmen – immer wieder gesucht wird. Da wir auf dem französischen Markt sehr aktiv sind und es für französische Kunden sehr wichtig ist, dass man ihre Sprache spricht, wird gerade Französisch stark gesucht, in unserer Sparte vor allem Ingenieure mit guten Fremdsprachen- Kenntnissen.
Mir haben meine Fremdsprachen-Kenntnisse also sehr geholfen und ich kann jedem, der etwas mit Sprachen machen möchte, nur empfehlen „exotischere“ Sprachen als Englisch zu wählen, da Englisch wie gesagt nichts Besonderes ist, alle anderen Fremdsprachen aber Pluspunkte sind. Außerdem ist eine Kombination mit einem technischen Studiengang oder BWL sinnvoll.