Schüleraustausch mit dem Collège Jean Giono in Saint-Genis-Laval

Wir erwarteten unsere Austauschpartner am Bahnhof in Weißenburg und waren gespannt, diejenigen nun endlich zu sehen, mit denen wir Wochen zuvor nur per Email oder Facebook kommuniziert hatten. Nach einem herzlichen Willkommen, nicht zuletzt durch unseren Schulleiter Herrn Allmann oder den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern Herrn Bohrer, begann eine aufregende Zeit mit unseren „correspondants“, die in den folgenden Tagen nicht nur das deutsche Schulsystem und die Pfälzer Lebensweise, sondern vor allem auch unsere Region kennenlernten. Exkursionen zur Burg Berwartstein, nach Karlsruhe und Mannheim, in den Kletterpark nach Kandel wie auch die Unterrichtsbesuche und gemeinsamen Aktivitäten nach der Schule oder am Wochenende sorgten für viele schöne Erlebnisse. Den Höhepunkt des ersten Teils des Austauschs bildete der deutsch-französische Abend, der am 02. Mai in der Schulkantine stattfand und für dessen Ausgestaltung wir unseren Eltern noch einmal herzlich danken möchten.

Am Mittwoch, den 18. Mai begann der zweite Teil des Austauschs. Wir besuchten unsere französischen Partner in Saint-Genis-Laval. Morgens um 6.00 Uhr begann unsere Fahrt am Bahnhof in Weißenburg. Nach gut sieben Stunden kamen wir dann in Lyon an, wo wir von unseren „corres“ und den Gastfamilien sehnsüchtig erwartet wurden. Am nächsten Tag wurden auch wir von der Schulleitung begrüßt. Wir bekamen das Schulhaus gezeigt und fuhren anschließend zum Rathaus, wo wir von einem Vertreter des Bürgermeisters herzlich empfangen wurden. Am Nachmittag besuchten wir das Musée des Confluences, ein neues Museum mit interessanten Ausstellungen, nahe der Stelle, wo die beiden Flüsse Rhone und Saône zusammenfließen.

Am Freitag drängten sich die Programmpunkte: Morgens begleiteten wir unsere Austauschpartner zunächst in den Unterricht. Dann brachte uns eine Führung durch die Lyoner Altstadt und die faszinierende Kathedrale Saint Jean zu den Überresten der alten Römerstadt Lugdunum und quer durch die berühmten Traboules. Am Nachmittag besuchten wir das Musée des miniatures, wo originale Filmrequisiten und Kulissen verschiedener französischer Filme, aber auch von Hollywood-Blockbustern ausgestellt sind. Und am Abend schließlich zogen wir mit unseren Austauschpartnern, deren Geschwistern und Freunden noch einmal durch die Stadt. Das Wochenende verbrachten wir in den Gastfamilien, die unterschiedliche Ausflüge und andere Highlights geplant hatten.

Am Montagmorgen berichteten wir zunächst von unseren Wochenenderlebnissen, bevor wir nach Lyon fuhren, um endlich auch einmal die Einkaufsstraßen und Ladengeschäfte zu erkunden. Schnell wurden wir fündig und kauften das eine oder andere Mitbringsel für unsere Eltern. Am Nachmittag besuchten wir die Lyoner Oper – ein moderner und eigenwilliger Bau, der sich aber hinter einer schönen Fassade aus dem 19. Jahrhundert versteckt. Wir sahen die Proberäume für Sänger und Orchester, die Kulissenlager, die Bühne, den Konzertsaal und das hoch über den Dächern von Lyon gelegene, gläserne Ballettstudio. Von hier aus hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Stadt. Abends fand, wie auch schon bei uns, der deutsch-französische Abend statt, für den die Gasteltern ein leckeres Büffet vorbereitet hatten.

An unserem letzten Tag fuhren wir gemeinsam mit unseren Austauschpartnern in die Grotte de la Balme. Die Höhle mit ihren Tropfsteinen und Fledermäusen war wirklich beeindruckend. Anschließend besichtigten wir Pérouges, eine mittelalterliche Siedlung, wo wir den Nachmittag verbrachten.

An unserem letzten Morgen in Frankreich gingen wir noch einmal mit in den Unterricht. Nachdem wir dann in unseren Gastfamilien ein letztes Mal Mittag gegessen hatten, brachen wir zum Bahnhof auf – traurig, weil eine wunderbare Zeit in Saint-Genis-Laval zu Ende ging, aber auch glücklich und voll schöner Eindrücke, die wir mit unseren Eltern so schnell wie möglich teilen wollten. Am Bahngleis verabschiedeten wir uns von unseren „corres“ und den Gasteltern mit einem ernstgemeinten „À bientôt!“.

Lyon 16

Zu guter Letzt aber möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei allen Lehrern bedanken, die in Frankreich und Deutschland den Schüleraustausch organisiert und begleitet haben: Merci Madame Plateau et Madame Harderlé. Merci Madame Morgenstern-Henkel et Monsieur Rosenkranz.

Johanna-Marie Haacke und Lena Funk, RKR, 6/16