Von Galettes des Rois und französischem Arbeitsalltag


1. Woche: Kennenlernen der französischen Schule und der Umgebung
1. Tag
Am Flughafen Toulouse-Blagnac wurden wir alle von unseren französischen Austauschschülern und Gastfamilien herzlich in Empfang genommen. Im Anschluss ging es gleich mit in den Unterricht. Am Abend warteten einige Gastfamilien mit einem Dreigänge-Menü auf und ließen dank der Tradition der galettes des Rois einen König oder eine Königin hochleben.
2. Tag
Am Dienstagmorgen besuchten wir erst einmal den Schulunterricht mit unseren französischen Austauschpartnern.
Ich hatte die ersten zwei Stunden Deutsch-Unterricht. In den Stunden wurden mir und anderen Austauschpartnern Fragen über das deutsche Schulsystem und das alltägliche Leben in Deutschland gestellt. Die darauffolgenden Stunden hatte ich bis zur Mittagspause frei. Nach einem schnellen Mittagessen in der Kantine, besichtigten wir das Bazacle, welches ein Wasserkraftwerk der EDF ist. Wir nahmen dort an einer Führung teil, in der ausführlich erklärt wurde, wie die einzelnen Bestandteile funktionieren. Anschliessend liefen wir dann zum Capitole. Von dort aus hatten wir dann eine knappe Stunde Zeit, um uns selbstständig in Toulouse umzuschauen. Danach fuhren wir wieder zurück zur Schule. Dort wurden wir von unseren Austauschpartnern schon erwartet.
3.Tag
Der 3. Tag stand ganz unter dem Zeichen von Airbus, dessen Hauptsitz für Frankreich in Colomiers ist. Wir besichtigten die Endmontagehallen des A 380 und waren beeindruckt von den Abläufen und der Größe und Funktionsweise des Unternehmens.
Den Nachmittag verbrachten wir mit unseren Austauschpartnern und unternahmen verschiedene Dinge.
4. Tag
Am Vormittag besuchten wir jeweils mit unseren Austauschpartnern den regulären Unterricht am Lycée Victor Hugo, um weitere Einblicke in den Schulalltag eines französischen Schülers zu bekommen. Während wir uns bemühten, dem Lehrer zu folgen und das ein oder andere zu verstehen, nutzte jedoch so mancher Schüler die Zeit auch, um ein kleines Nickerchen zu machen.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen in einer der drei Kantinen, machten wir deutschen Schüler uns mit dem Bus auf den Weg nach Toulouse, um ein paar der Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Zunächst  erzählte uns Amélie am Ufer des Canal du Midi etwas über dessen Entstehung und Bedeutung. Er wurde 1682 vollendet, verbindet Toulouse mit dem Mittelmeer bis Sète und ist 240 km lang. Als nächstes führten uns Lisa und Jana durch die Basilika
Saint-Sernin, die mit ihren vielen Rundbögen begeisterte. Dorothee und Kathrin berichteten uns einiges über die Kirche und Kloster der Jacobins. Nachdem wir ein gemeinsames Foto vor dem Capitole im Zentrum gemacht hatten, durften wir uns noch in kleinen Gruppen auf den Weg durch die Stadt machen. Wir nutzten die Zeit, um durch die Straßen zu schlendern und einen original französischen Crêpes zu essen.
Am späten Nachmittag machten wir uns dann mit dem Zug auf den Weg zurück nach Colomiers und gingen gemeinsam mir unseren Austauschpartnern in unsere Gastfamilien.

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5. Tag
Heute fand ein gemeinsamer Ausflug mit den französischen Austauschschülern nach Albi und Cordes-sur-Ciel statt. In Albi waren wir beeindruckt von der Cathédrale Sainte-Cécile, die nach außen einer Festungskirche gleicht, im Inneren jedoch mit einer reichen Architektur und Präzision aufwartet. Das Toulouse-Lautrec Museum neben der Kathedrale war Ziel der anschließenden Besichtigung. Toulouse-Lautrec war ein Maler, der vor allem Werke des Moulin Rouge zeichnete.
Weiter ging es nach einem Snack nach Cordes-sur-Ciel. Nach einem Höhenaufstieg war die Landschaft und Umgebung bei frühlingshaften Temperaturen zu genießen. Die von den Lehrern zur freien Verfügung gestellte Zeit konnten wir  allerdings nicht angemessen nutzen, da Cordes im Winter wie ausgestorben ist. Gegen 17 Uhr waren wir zurück in Colomiers, müde, aber dennoch zufrieden mit dem Ausflug. Das Wochenende verbrachten alle in ihren Gastfamilien und bekamen einen Einblick in den französischen Alltag.

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2. Woche: Betriebspraktikum
Welches Betriebspraktikum wird mein Austauschschüler für mich organisieren? Werde ich den sprachlichen Anforderungen gerecht? Werde ich nur Kaffee kochen oder darf ich mich im Betrieb richtig nützlich machen? Dies stellt nur eine Auswahl von Fragen dar, die die Schüler sich zu Beginn ihres Betriebspraktikums stellten.
Bäcker, Supermarkt, Blumenladen, Spielzeuggeschäft, Rathaus, Tierklinik, Airbus… die Liste der verschiedenen Praktika ist lang und die Erfahrungen, die gemacht wurden zum Teil sehr unterschiedlich. Einig waren sich alle. Es war eine wertvolle Erfahrung.
„Nie möchte ich ausschließlich einen Bürojob machen“, so ein Schüler nach seiner Woche im Rathaus von Lévignac. „Ich bin jetzt offener für Fremde, denn ich habe gelernt, auf andere zuzugehen und mit anderen zu kommunizieren“, so resümiert eine andere Schülerin ihre Erfahrungen mit dem Praktikum in einer Bäckerei.
Krönender Abschluss des Aufenthalts in Frankreich und von allen positiv aufgenommen war der Abend mit Schaum und Animation in der Eislaufhalle von Toulouse-Blagnac.
Von der Eislaufhalle in die Grillhütte

Gegenbesuch der französischen Austauschschüler vom 31.3. – 11.4.2014
Der Gegenbesuch der französischen Austauschschüler fand im April 2014 statt. Nach dem Einstieg in den deutschen Schulalltag über ein von Frau Weber organisiertes Fußball- und Volleyballturnier führte ein gemeinsamer Ausflug die deutsch-französische Gruppe nach Straßburg ins Europaparlament. Weitere Ausflüge wurden von den französischen Austauschschülern nach Stuttgart und Frankfurt unternommen. In der zweiten Woche fand auch in Bad Bergzabern und Umgebung ein Betriebspraktikum für die französischen Schüler statt. Fortschritte in der deutschen Sprache konnten dabei einige besonders in Kindergärten der Umgebung machen.
Abschluss des diesjährigen Schüleraustausches mit dem Lycée Victor Hugo war der bei strahlendem Wetter stattfindende Grillabend in der Grillhütte in Freckenfeld.

Wir danken dem Deutsch-Französischen Jugendwerk für die finanzielle Unterstützung des diesjährigen Schüleraustauschs und allen Schülern und Schülerinnen mit ihren Gastfamilien, die zum Gelingen des Austauschs beigetragen haben.
LK F 11/ CHE, 5/14