Eine neue Flagge für Europa

Schülerinnen und Schüler aus dem polnischen Wadowice und ihre Gastgeber aus Bad Bergzabern und Umgebung haben auf dem Hambacher Schloss gemeinsam Ideen zur Zukunft Europas gesponnen Eine Friedenstaube, der Euro, ein Lorbeerkranz – das waren einige der Elemente auf den neuen Flaggen für die Europäische Union. Entworfen haben sie zehn Schülerinnen aus dem polnischen Wadowice, gemeinsam mit ihren Gastgebern und ihren Lehrerinnen bei einem Workshop am Montag, 6. November auf dem Hambacher Schloss. Die deutschen und polnischen Schülerinnen und Schüler hatten sich bereits im Mai in Polen getroffen. Es gab seit den 2010er-Jahren mehrere Begegnungen zwischen dem polnischen Gymnasium „I Liceum Ogólnokształcące im. Marcina Wadowity“ in Wadowice im südlichen Polen, etwa 50 km von Krakau und dem Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern. Diese wurden von der Europäischen Union gefördert (Erasmus-Programm) und hatten deshalb immer ein europäisches Thema. Beim Rückbesuch in der vergangenen Woche besuchten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern deshalb zunächst das Hambacher Schloss. In einem Workshop erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie sie sich die Zukunft Europas vorstellen. Davor hatten sich alle in der Ausstellung mit der Vergangenheit Europas beschäftigt und gelernt, dass beim Hambacher Fest 1832 bereits polnische und deutsche Freiheitskämpfer zusammengearbeitet hatten. In Landau besichtigten die Schüler und ihre Lehrer dann an mehreren Stellen der Innenstandt Stolpersteine – in den Gehweg vom Künstler Gunter Demnig eingelassene Pflastersteine. Diese erinnern an den letzten frei gewählten Wohnort jüdischer Mitbürger, deren Geburtsdatum und ob ihnen im Nationalsozialismus die Flucht gelang oder ob sie ermordet wurden. Am Dienstag und Mittwoch nahmen die polnischen Gäste am Unterricht im Bergzaberner Gymnasium teil, bevor sie am Donnerstag wieder zurück nach Wadowice fuhren. In der kommenden ersten Maiwoche werden rund 25 Schülerinnen und Schüler, überwiegend aus den zehnten Klassen und der Oberstufe Krakau und Wadowice besuchen. Dort werden sie vor Ort recherchieren, wie die Zukunft Europas in Polen aussieht.

(Markus Vollstedt)