Deutsch-französischer Entdeckungstag bei Arianespace in Frankreich


Nach dem Verlassen der Innenstadt mit dem Zug und einem kurzen Fußmarsch kamen wir am Sitz von Arianespace in Evry-Courcouronnes an, wo wir zunächst Besucherausweise ausgehändigt bekamen. Daraufhin wurden wir an der Pforte abgeholt und erhielten nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn Zeller, einem seit über dreißig Jahre in Frankreich lebenden Deutschen, in einer ersten Präsentation in französischer Sprache einen allgemeinen Überblick über das Unternehmen mit Informationen zu Dienstleistungen und Jahresumsätzen sowie Erklärungen zum grundlegenden Aufbau einer Transportrakete.

Darauf folgte eine Erläuterung zur Hauptaufgabe von Arianespace, dem Transport von Material und Geräten in den Weltraum. Ein Video verdeutlichte die theoretischen Erklärungen an einem konkreten Beispiel eines Raketenstarts vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana, wo sich die Startrampe von Arianespace befindet, denn die Nähe zum Äquator bietet Vorteile beim Start.

Im Anschluss bekamen wir Gelegenheit uns mit einem passionierten französischsprachigen Mitarbeiter der Firma zu unterhalten, unter dessen Leitung schon mehrere Raketenstarts in Guyana stattgefunden haben. Hier konnten wir einen Einblick in die Details eines Raketenstarts und die damit verbundenen Aufgaben, die bis weit vor den eigentlichen Start reichen, erlangen.
 
Etwas Besonderes war der Besuch des Kontrollraumes, indem sich die am besten ausgebildeten Experten in Sachen Raketentechnik der Firma bei jedem Start treffen (da dies könstengünstiger als eine Verlegung sämtlicher Experten zum Startplatz ist), um im Falle eines Problems schnellstmöglich Lösungen auszuarbeiten und Anweisungen an das Personal in Guyana zu geben. Auf Monitoren wurden Echtzeitdaten einer Ariane-5 Rakete übertragen, die am folgenden Tag startete.

Arianespace

Nach diesem Gespräch gab es eine zweite Präsentation, zunächst auf Französisch, dann auf Deutsch, die sich mit Konkurrenzunternehmen, Marktanteil, Zukunftsvisionen und Plänen von Arianespace befasste und die Hintergründe, wie etwa die staatliche Finanzierung, beleuchtete.

Alles in allem war der Besuch bei Arianespace nicht nur äußerst interessant und informativ was die technische Seite betrifft, sondern zeigte auch gut die vielseitigen Möglichkeiten und Wege auf, mit entsprechendem fachlichen Knowhow, Sprachkenntnissen und interkultureller Kompetenz in einem anderen EU-Land zu arbeiten und Karriere zu machen, sowie den Einfluss, die Möglichkeiten und Vorteile, die die Europäische Union Unternehmen aller Art bieten kann.

Wir danken Arianespace für die Durchführung des Entdeckungstages und dem Deutsch-Französischen Jugendwerk für die Organisation und Zuschüsse.

Fabian Kolodziej, LK Französisch 11/ Che, 6/17