Sprachen und interkulturelle Kompetenz als Schlüssel

Schaeffler ist nur eines von vielen Unternehmen in Deutschland und Frankreich, die an diesem Entdeckungstag teilnehmen, welcher das Ziel hat, den Schülern zu zeigen, dass gute Französischkenntnisse so wie interkulturelle Erfahrungen ein großes Plus für die beruflichen Chancen darstellen, aber auch um das Interesse an Berufsmobilität zu fördern.

Nach einer zweisprachigen Begrüßung unserer Klasse stellvertretend durch Lisa Scheier und Myriam Dollerschell stellte uns Herr Becker, Leiter von Schaeffler France, den weltweit agierenden Konzern vor. Schaeffler ist ein integrierter Automobil- und Industriezulieferer mit rund 84 000 Mitarbeitern in über 50 Ländern. Es ist ein Familienunternehmen, welches ursprünglich in Deutschland gegründet wurde; doch seit 1953 gibt es das Unternehmen auch in Haguenau. Zu den Schwerpunkten zählen umweltfreundliche Antriebe, urbane wie interurbane Mobilität, sowie Energieketten. Ihre Prinzipien sind dabei vor allem Vertrauen, Teamarbeit und Transparenz.

Journee Découverte Schaeffler 1
Einige Mitarbeiter stellten sich vor und erzählten gekonnt auf Deutsch oder Französisch aus ihrem Leben. Dabei wurde immer wieder die Bedeutung der Sprachen als Integrationsschlüssel deutlich. Auch wenn die Geschäftssprache Englisch ist, so wird von den Mitarbeitern verlangt, die jeweilige andere Sprache, Französisch und Deutsch, zu beherrschen.
Interkulturelle Erfahrungen wurden besonders veranschaulicht durch Herrn Malzbourg, der im Alter von 9 Jahren als Franzose nach Kanada emigrierte und von dort zum Studium in die USA, bevor er vor einigen Jahren nach Frankreich zurückkehrte. Cela grandit l’esprit! (Der Horizont erweitert sich!) So erklärte er uns auch die Selbstverständlichkeit für Handfeuerwaffen in den USA, die sich historisch durch die ersten Siedler erklären lasse, und für uns hier vollkommen unverständlich sei. Aufgrund der fehlenden Polizei griffen die Siedler auf Selbstverteidigung zurück. Für die Amerikaner in Frankreich sei es hingegen unverständlich, dass es in Frankreich häufig Schwierigkeiten zwischen Chef und Mitarbeitern gebe, was sich wiederum historisch erklären lasse.
Eine gemeinsame Sprache sei die Brücke, aber auch die kulturelle Offenheit jedes Einzelnen spiele eine Rolle, wenn ein Konzern weltweit tätig ist. Alle Vertreter ermutigten uns, mindestens zwei Sprachen weiter zu lernen, egal für welche Berufszweige wir uns entscheiden. Weiterhin wurde darauf hingewiesen, dass der bilinguale Bildungsgang und das AbiBac auf jeden Fall ein Plus für Bewerbungen seien.

Journee Découverte Schaeffler 2

Herr Drouard, Vertreter der Académie de Strasbourg, machte auf grenzüberschreitende Austauschprogramme, wie das Brigitte Sauzay- und das Voltaire Programm sowie Praktika aufmerksam. Besonders Jungen sind hier willkommen!

Im Anschluss teilte sich die Klasse für eine Führung über das Werksgelände und die Produktionshallen in zwei Gruppen. In Haguenau beschäftigt sich das Unternehmen hauptsächlich mit der Herstellung von Gangschaltungen und Kugellagern für Autohersteller. Uns wurde bewusst, wie viele kleine Schritte nötig sind, um aus einem dünnen Metall ein fertiges Kugellager herzustellen.
Nach dem Rundgang wurden wir alle in die Kantine eingeladen, wo uns ein ausgiebiges Mittagessen erwartete.

Insgesamt war es ein interessanter und keineswegs langweiliger Ausflug, bei dem wir einiges gelernt haben. Außerdem gab es uns einen kleinen Einblick in einen möglichen Berufsweg.
Wir danken dem Unternehmen Schaeffler für die Durchführung des Entdeckungstages und dem Deutsch-Französischen Jugendwerk für die Organisation und Zuschüsse.
Ann-Christin Lutz, 10a, CHE, 5/2016