
Dr. Anette Kliewer fragte Manfred Bruns, ob eine Revision eher einen symbolischen Charakter habe. Seltsamerweise, so erklärte Bruns, hatte es für Menschen, die nach Paragraph 175 verurteilt wurden, nach seiner Aufhebung 1994 keine Entschädigung gegeben. Auch sei es schwierig einzelne Zeitzeugen zu finden, die über das, was sie erlebt hatten, sprechen wollten, da viele das Erlebte in sich verschlossen hätten, um es zu verdrängen. Deshalb wäre auch eher eine kollektive Entschädigung denkbar.
Zum Abschluss richtete ein Schüler sich an Bruns mit der Frage, was man als Privatperson tun könne, um die Gesellschaft voranzutreiben. Dessen Devise hierzu war, niemals aufzugeben und niemals aufzuhören, für das zu kämpfen, an das man glaubt.
X. Zimmermann, MSS12/KLI, 1/16