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Erste Teilnahme am „Informatik-Biber“


Mathe Biber 15

Der „Informatik-Biber“ wird bundesweit online und interaktiv für vier Altersstufen für Kinder und Jugendliche aus weiterführenden Schulen angeboten. „Die Aufgaben sind auch ohne Informatik-Vorkenntnisse mit strukturiertem, logischem Denken zu lösen. So erfahren junge Menschen die Informatik als einen spannenden Fachbereich mit konkretem Bezug zum Alltag.“

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1 Million Euro für Leder auf dem Armaturenbrett

„Wenn ich das Auto nur schön mache, funktioniert es nicht mehr und wenn es nur funktioniert, ist es nicht schön“, sagt Rainer Bibus, Ingenieur in der Fahrzeugentwicklung bei Daimler-Benz in Stuttgart. Der Ingenieur müsse dann gemeinsam mit  Designern einen Kompromiss finden. „Aber wie mache ich ein Auto überhaupt schön?“ fragt er die sechs Schüler aus der Jahrgangsstufe 9 – ausschließlich Jungs – die vor ihm sitzen. „Zum Beispiel mit schönen Felgen“, antwortet einer. „Das ist ein sehr interessanter Punkt“ – ein typischer Satz für Rainer Bibus, der Mechatronik studiert hat und keineswegs nur redet, sondern den Schülern genau zuhört. „Früher mussten Felgen einfach nur gut aussehen“, sagt er, aber heute seien schöne Felgen wieder ein Fall, in dem der Ingenieur einen Kompromiss mit dem Designer finden müsse, denn schöne Felgen sind solche mit großen Öffnungen, „aber die haben einen entscheidenden Nachteil“, sagt Rainer Bibus und sofort sagt einer der 16-jährigen Jungs: „Da kommt es zu Luftverwirbelungen“.

Die neunte Jahrgangsstufe des Gymnasiums im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern hatte an diesem Vormittag des 20. Januar 2015 bereits Gelegenheit, eine Auswahl von insgesamt 15 Berufen und Studiengängen kennenzulernen. Medizinerinnen, Vertreter der  Bundespolizei, eine Polizistin, ein Schreiner, ein Journalist, ein Handwerker, ein Staatsanwalt,  ein Metallverarbeiter, zwei Chemikerinnen, eine Mathematikerin/Informatikerin, eine Machinenbauerin und eine Studentin der Betriebswirtschaftslehre und der Informatik waren an diesem Morgen da. „Uns war besonders wichtig, auch Frauen, die naturwissenschaftliche Fächer studieren, einzuladen“, sagt die Koordinatorin der Berufsorientierung am Gymnasium, Dr. Annette Kliewer. Deshalb arbeiten sie mit dem „Ada-Lovelace-Projekt“ der Universität Kaiserslautern zusammen.

Bereits am Montag hatten sich die Schüler und Schülerinnen einen ganzen Tag lang Gedanken über ihre berufliche Zukunft gemacht. „Dabei wollen wir auch die Lebensplanung miteinbeziehen und Rollenstereotype in Frage stellen“, sagt Annette Kliewer. Auf Fragebögen müssen die Schüler zum Beispiel dazu Stellung nehmen, ob sie finden, dass auch Männer putzen und kochen sollen oder ob auch der Mann für die Kindererziehung zuhause bleiben soll. „Außerdem sollen die Schüler ihren Eltern Fragen stellen, denn die sind sehr wichtig für die Berufswahl“, sagt Annette Kliewer. Dazu wurde ein Elternabend veranstaltet und dazu sind auch die Begegnungen mit den Leuten aus der Praxis an diesem Dienstag sehr wichtig. „Die persönliche Begegnung ist entscheidend. „Ich weiß noch, als Herr Bibus vor etwa fünf  Jahren das erste Mal in der riesigen Aula stand – allein vor 14 Mädchen; aber es dauerte keine fünf Minuten, da waren Schülerinnen und Referent in ein intensives Gespräch verwickelt“, erinnert sich Elke Neumann. Dabei erfahren die Schüler viel mehr als aus Prospekten oder dem Internet“, erläutert die mittlerweile pensionierte Lehrerin, die das Konzept der Berufsorientierung vor fünf Jahren gemeinsam mit Annette Kliewer entwickelt hat. Mittlerweile werden die beiden noch von Ramona Lang unterstützt.

An diesem Vormittag fragt Rainer Bibus die Schüler immer wieder, was es aus ihrer Sicht noch an einem Auto zu verbessern gibt. „Zum Beispiel die Scheinwerfer – früher mussten die einfach nur hell machen, heute sollen die auch noch gut aussehen“, sagt der Autoingenieur. Bald werde es auch gar keine normalen Birnchen mehr geben. „Da sind dann 80-100 LEDs in den Scheinwerfern, die voll aufgedreht leuchten können wie heute das Fernlicht. Eine Kamera beobachtet den Verkehr. Kommen Autos entgegen, werden einzelne der LEDs abgeblendet“, erläutert Rainer Bibus. So brauche man das Fernlicht nicht mehr per Hand abschalten.

Dennoch bleibe das perfekte Auto eine Illusion. „Wenn ich eine Sache perfekt mache, leidet eine andere, ich muss immer einen Kompromiss finden“, erläutert der Mechatroniker – ein Studium, das bis zum Bachelor-Abschluss sechs Semester dauert. Ein Beispiel seien die Fenster. „Die Schüler wissen, wann Fenster „cool“ aussehen: wenn sie möglich schmal sind. „Aber dann siehst du irgendwann die Fußgänger nicht mehr“, sagt Rainer Bibus, der noch erzählt, dass sie dazu in Stuttgart eine eigene 3D-Brille haben, die ein Auto und auch „Normmenschen“ simuliert. Damit werde dann getestet, wie klein die Fenster werden können, bevor man ein Kleinkind auf der Straße nicht mehr sieht.

Geld sei ein weiterer wichtiger Faktor, den der Ingenieur beachten muss. „Um ein Auto 400 Kilo leichter zu machen, muss man den Preis um das Drei-bis Vierfache erhöhen“, sagt Rainer Bibus. Er erzählt auch von dem Designer, der das Armaturenbrett mit Leder verkleiden wollte. „Nur dass man dann die Instrumententafel ganz anders konstruieren muss, weil die Ledernähte hineinragen. Das kostet eine Million Euro, weil man ganz neue Werkzeuge braucht“, sagt Rainer Bibus.

Die Schüler sind hinterher genauso beeindruckt wie der Ingenieur. „Das war ein Supervortrag“ erzählt einer der Neuntklässler draußen seinen Klassenkameraden. Lars Oberhofer kann sich vorstellen, Mechatronik zu studieren. Rainer Bibus seinerseits kommt immer wieder gern in die Schule. „Es ist wichtig, dass die Jugendlichen, die noch auf dem Weg sind, mal etwas aus der Praxis hören und Wissen zu vermitteln macht mir einfach Spaß“, sagt er und ermuntert die Schüler, sich auf ein Praktikum zu bewerben. Noten seien dabei nicht das Entscheidende. „Wir bekommen Bewerbungen von Studenten, die nur Einser haben, aber es gibt Leute, die haben Zweier, aber dafür engagieren sie sich in Vereinen, haben 5000 Ideen im Kopf“, macht er den Schülern Mut.
Nach Stuttgart bringt den Daimler-Ingenieur übrigens immer noch sein alter Passat. Das sei bei 1000 Kilometern Arbeitsweg pro Woche einfach billiger.

Beruf 15 Rainer Bibus

Berufsorientierung am Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern

Diese beiden Intensivtage sind nur ein Baustein der Berufsorientierung am Gymnasium in Bad Bergzabern. Die Schüler müssen zum Beispiel alle ein Portfolio anlegen, in das sie Informationen zu den Berufen eintragen. Der nächste Schritt ist eine kurze Betriebserkundung etwa in den Osterferien, über die sie einen Bericht schreiben müssen, der im Fach Deutsch benotet wird. In Klasse 11 steht dann ein längeres Praktikum an. Daneben gibt es viele weitere Informationsveranstaltungen.

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„Robo-Alfis“ beim Lego-Wettbewerb in Rheinzabern

LEGO 15

Die diesjährigen „Robo-Alfis“ (von links nach rechts): Nicolaus Jacobsen, Kevin Burg, Hr. Rosenkranz,
Nils Friedmann, Sascha Michel und Elias Albrecht
Seit einigen Jahren schon treffen sich Schüler der 6. und 7. Jahrgangsstufe unseres Schulzentrums regelmäßig zur Lego-AG. Hier entwickeln sie einen Roboter, der einen vorgegebenen Parcours abfahren, Hindernisse überwinden und Aufgaben lösen muss.

Dass Konstruktion und Programmierung des Roboters anspruchsvoll und nicht immer leicht zu bewerkstelligen sind, bekamen die „Robo-Alfis“ beim diesjährigen Regionalwettwerb der First Lego League am vergangenen Samstag in Rheinzabern zu spüren. Nach drei Wettbewerbsläufen kamen sie mit ihrem Roboter nicht über den 16. Platz hinaus. Dafür aber punkteten sie mit ihrer Forschungspräsentation zum Thema „World class – Klassenzimmer der Zukunft“. Im Wettstreit mit 19 weiteren Teams belegten die „Robo-Alfis“ hier, zum zweiten Mal und in Folge, den 3. Platz – ein hoch erfreuliches und anerkennenswertes Ergebnis, zu dem das Alfred-Grosser-Schulzentrum herzlich gratuliert.

Erschöpft, aber zufrieden, mit ihren Medaillen um den Hals und ihrer Platzierungsurkunde in der Hand fuhren Teammitglieder und Coach schließlich nach einem langen Wettkampftag nach Hause – motiviert, auch im kommenden Jahr an AG und Regionalausscheid teilzunehmen.

Urkunde LEGO 15

 


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Unser Gymnasium wird CertiLingua-Schule


CertiLingua Akkreditierungsurkunde

Um den Herausforderungen einer globalisierten Welt sowie eines weiter zusammenwachsenden Europas gerecht zu werden, gewinnt vielfältiges Fremdsprachenlernen in den Schulen, insbesondere der bilinguale Sachfachunterricht, zunehmend an Bedeutung.

Das Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum trägt dieser Entwicklung bereits mit seinen Französisch- und Englischklassen Rechnung. Zudem ist das deutsch-französische Abitur AbiBac seit langer Zeit ein zentrales Qualifizierungsangebot in der Oberstufe.

Mit der Akkreditierung als CertiLingua-Schule des Landes Rheinland-Pfalz erhält das Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum nun eine weitere Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler mit außerordentlicher fremdsprachlicher und interkultureller Kompetenz auszuzeichnen. Das europaweit anerkannte und einheitliche Qualitätslabel CertiLingua bestätigt den Absolventinnen und Absolventen als Zusatzzeugnis zum Abitur eine besondere Eignung für internationale Studiengänge sowie Ausbildungen in Wirtschaftsunternehmen.

CertiLingua kann von allen Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II (MSS) erworben werden, die bis zum Abitur …
  • zwei moderne Fremdsprachen (Englisch, Französisch und / oder Spanisch) fortführen und das durch den Europäischen Referenzrahmen ausgewiesene Sprachniveau B2 erreichen,
  • bilingualen Sachfachunterricht in Geschichte / histoire bzw. Erdkunde / géographie belegen und
  • erfolgreich an einem internationalen Kooperationsprojekt im Rahmen des Fremdsprachen- bzw. bilingualen Sachfachunterrichts teilnehmen.

Als CertiLingua-Schule ermöglicht das Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum seinen MSS-Jahrgängen nun zunächst bis 2018 den Erwerb dieses europäischen Zusatzzeugnisses für moderne Fremdsprachen.

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Japanische Nachlese des Besuchs des Generalkonsulats

Die deutsche Übersetzung finden Sie hier:

Das Alfred-Grosser-Gymnasium liegt im Südwesten von Frankfurt, in der Stadt Bad Bergzabern im Bundesland Rheinland-Pfalz. Die Ursprünge der Schule liegen in einer 1525 gegründeten Lateinschule. Es ist eine koedukative, staatliche Schule. Aktuell sind von der 5. Klasse (entspricht 5. Klasse Grundschule in Japan) bis zur 13. Klasse (entspricht Oberschul-Abschlussklasse in Japan) 1152 SchülerInnen eingeschrieben, die von 88 LehrerInnen unterrichtet werden. In einer Klasse sind 18 bis 30 Schüler.

Die Schule liegt im Südwesten Deutschlands, der besonders für seinen Weinanbau berühmt ist, und ist nur 8 Kilometer von der Grenze zu Frankreich entfernt. Deshalb gibt es auch SchülerInnen, die in Frankreich wohnen, aber hier zur Schule gehen. Unterricht ist montags bis freitags von 7:55 Uhr bis 13:05 Uhr. In der Oberstufe gibt es auch Nachmittagsunterricht. Spätestens um 17 Uhr ist die letzte Unterrichtsstunde zu Ende. 

Unterrichtet werden u.a. die Fächer Deutsch, Mathematik, Geschichte, Geografie, Physik, Chemie, Kunst und Musik. Besonders auf den Fremdsprachenunterricht wird viel Wert gelegt. Ab der 5. Klasse lernt man als erste Fremdsprache bzw. ab der 7. Klasse als zweite Fremdsprache Englisch und Französisch. Außerdem kann man in der 9. Klasse (entspricht 3. Klasse Mittelschule in Japan) Spanisch oder Latein dazuwählen.

Die Schule trägt den Namen des Politologen Alfred Grosser, der nach dem 2. Weltkrieg einen großen Beitrag für die deutsch-französische Freundschaft geleistet hat. Dementsprechend liegt ein besonderes Merkmal der Schule darin, dass man intensiv Französisch lernen kann. Neben Sprachunterricht gibt es dabei auch die Möglichkeit, Geografie und Geschichte auf Französisch zu lernen. In der 8. und 11. Klasse gibt es außerdem einen 1-2-wöchigen Schulaustausch mit einer Schule in Frankreich. Bei den Elftklässlern ist dabei auch ein einwöchiges Betriebspraktikum vorgesehen, bei dem die Schüler z.B. im Rathaus, einer Bäckerei oder einem Radiosender Erfahrungen sammeln und gleichzeitig mit einer anderen Kultur in Kontakt kommen. Die SchülerInnen, die den Französischzweig abschließen, erhalten mit ihrem Abitur nicht nur die deutsche, sondern auch die französische Hochschulreife.

In Deutschland gehen nur wenige SchülerInnen nach der Schule noch zu einer Nachhilfeschule. Nach dem Unterricht hat man deshalb grundsätzlich frei. Die SchülerInnen hier jobben nach der Schule z.B. in einem Café oder Supermarkt oder sind in Schul-AGs aktiv. Dort betreiben sie z.B. naturwissenschaftliche Forschung, bauen und programmieren einen Lego-Roboter oder sind als Schulsanitäter im Einsatz. Es gibt auch Bläser-, Tanz- und Theatergruppen, die zusammen schon ein großes Musical aufgeführt haben.

Als Sport ist Fußball beliebt, besonders auch bei den Mädchen. Eine Schülerin hat es bereits in eine deutschlandweite Liga geschafft. Sport wird hauptsächlich in städtischen Sportvereinen und nicht in schulischen Sportclubs getrieben.

Da der Ort mitten in der Natur liegt, gibt es auch viele SchülerInnen, die in der Freizeit im Wald joggen oder Pilze sammeln oder auch mit der Familie wandern gehen. Es gibt jeweils zweiwöchige Oster-, Herbst- und Weihnachtsferien und sechswöchige Sommerferien zwischen Juli und September. Einige SchülerInnen verreisen mit ihren Familien z.B. nach Südfrankfreich, Griechenland oder Kroatien, andere gehen mit ihren Freunden campen.

Nicht wenige SchülerInnen machen sich zwar um ihre zukünftige Arbeitssituation Sorgen, aber insgesamt vermittelt die Schule einen sehr entspannten Eindruck. Beeindruckend war auch das kameradschaftliche Verhältnis zwischen SchülerInnen und Lehrkräften und der große Einsatz für den interkulturellen Austausch mit Frankreich und anderen europäischen Ländern.

Nach ihren Eindrücken zu Japan gefragt, nannten die SchülerInnen einerseits Traditionelles wie Fächer, Geisha und Teezeremonie, andererseits aber auch Bilder von verrückter japanischer Mode, die ihnen in den Social Media aufgefallen waren.

Bildunterschriften:

  •  Helles, frisch renoviertes Schulgebäude
  •  Besprechung zu einem internationalen Austauschprojekt
  • Besuch in Strasbourg
  • Bibliothek zum freien Lernen
  • Solarpanel auf dem Schuldach
Text: Isabelle Mathes, Japanisches Generalkonsulat, Frankfurt; WE, 1/15