Wir Schüler lebten in dieser Woche in Gastfamilien und verbrachten auch den ersten Tag mit ihnen. Da viele Gasteltern kein Deutsch oder Englisch sprachen, lernten wir sehr schnell einige litauische Wörter wie „labas“ (Hallo) und „ačiū“ (Danke). Dank der Gastfreundschaft wurden in manchen Familien leckere regionale Spezialitäten wie „Cepelinai“ gekocht, vergleichbar mit gefüllten Kartoffelknödeln.
An den vier Projekttagen waren wir täglich in der Schule „Vilniaus Žirmūnų gimnazija“, um am Projekt in der Großgruppe gemeinsam oder in kleineren internationalen Gruppen weiterzuarbeiten. Die Eröffnungsveranstaltung, die von litauischen Schülern organisiert wurde, war atemberaubend gestaltet. Sie haben in jeder Landessprache ein Lied gesungen und dazu getanzt oder ein Instrument gespielt.
Die deutsche Gruppe beim Besuch der Deutschen Botschaft: Von links nach rechts: Stefan Bingler, Max Berger, Ophelia Stengel, Romy Hoffart, Anna Bingler, Zarina Sembina, Jana Hitziger, Elke Neumann, Agnes Bartmus, Annet Waßmer
Unser Ausflugsprogramm war ebenso beeindruckend: Zu den Highlights zählte unter anderem der Ausflug ins litauische Parlament. Ein Abgeordneter des Parlaments führte uns in den Plenarsaal, wo wir uns auch auf den Platz der Staatspräsidentin Dalia Grybauskaitėsetzen durften. Weitere Ausflüge führten uns in die Deutsche Botschaft, die mittelalterliche Stadt Trakai, die auf Wasser gebaut ist, und in zwei Museen, wo wir jedes Mal unser künstlerisches Talent testen konnten. Einmal haben wir mit Ton gearbeitet, das andere Mal haben wir Monotypie Drucke erstellt. Das eine Museum war ein Rekonstruktion des Palastes in Vilnius, im anderen wurden die Bilder eines litauischen Künstlers auch gestellt. Weil wir in unserem Projekt die Auseinandersetzung mit unseren Themen auch auf verschiedene künstlerische Weisen ausdrücken möchten, wurden in Litauen erste Arbeiten ausgeführt. Wir haben beispielsweise Plakate gestaltet, bei denen es um die Geschichte der verschiedenen Länder ging.
In unserer Freizeit trafen wir uns mit den Gastschülern und den anderen Teilnehmern des Projekts. Somit lernte man schnell viele nette Menschen aus unterschiedlichen Nationen kennen und Freundschaften wurden geschlossen.
Bei der Abschlussveranstaltung erhielt jeder ein Zertifikat. Wir lernten einige traditionelle Tänze aus anderen Ländern. Alle haben gemeinsam gelacht, getanzt und waren sehr fröhlich. Es war sehr emotional, da uns bewusste wurde, dass die schöne Zeit vorbei ist. Die Gemeinschaft schloss sich noch enger zusammen, somit fiel der Abschied am Ende sehr schwer.
Viele neue Erfahrungen und Kenntnisse konnten wir in dieser Woche sammeln, lernten neue Kulturen sowie ein fremdes Land kennen. Jedem von uns hat es sehr gut gefallen und wir freuen uns schon auf den Besuch der Projektteilnehmer aus den teilnehmenden Ländern an unserer Schule.
Ophelia Stengel, MSS 12/BEI, 5/14