Lateinschüler der MSS 11 und 12 auf Exkursion mit der Lusoria Rhenana

Bergzaberner Legionäre stechen in See

„An Tagen wie diesen“- im Rhythmus dieses Liedes der Gruppe „Die toten Hosen“ tauchten die Ruder der Bergzaberner Auxiliartruppe am 18.06.2013 in das 23 Grad warme Wasser des Setzfeldsees (Neupotz) ein und zogen mit einer Spitzengeschwindigkeit von 3,5 Knoten gleichmäßig durch.
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Die frisch rekrutierten Legionäre setzten sich aus Schülerinnen und Schülern der Lateinkurse 11 und 12 zusammen, die unter Anleitung ihres Gubernators Dieter Heim vom Verein zur Förderung von Umweltbildung und römischer Geschichte in den Umgang mit dem Nachbau eines spätantiken Flusskriegsschiffs eingeführt wurden.
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Während einer zweistündigen Patrouillenfahrt lernten sie, wie man die Lusoria Rhenana vorwärts und rückwärts, auf der Stelle im Kreis, beim Ablegen und Anlegen, im Flüsterkurs, mit halber und mit voller Kraft auf den Zuruf: „Ruderer an, all überall!“ steuert.
Aber nicht nur das Manövrieren dieses 18 m langen, 2,80 m breiten und 5 Tonnen schweren Schiffes machte die Fahrt für Schüler und beteiligte Lehrkräfte, Ulrike Streicher und Stefan Bingler, zu einem besonderen Ereignis im Schulalltag.
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Ruderpausen, die alle bei 35 Grad willkommen hießen, wurden vom Gubernator dazu genutzt, versiert über Flora und Fauna des Setzfeldsees zu informieren, voller Stolz römische Funde aus der Umgebung zu präsentieren und begeistert die Zeit der Lusoria Rhenana lebendig werden zu lassen, deren originale Vorgänger im 4./5. Jh. als Patrouillenschiffe zum Schutz vor Übergriffen der Ostgermanen auf Rhein und Donau unterwegs waren.
Und wer sich beim Lernen neben Information auch Interaktion wünschte, der kam bei Teamspielen auf seine Kosten, bei denen im Wechsel an jeweils acht Ruderer Fragen gestellt wurden, die sich z.B. mit dem Mäandern des Rheins, mit römischen Maßen oder römischen Schwertransporten beschäftigten. Ganz im Stil von „Wer wird Millionär?“ wurden Alternativen für die Antwort geboten, aber anstatt der Million belohnte –nicht weniger wertvoll- das Lob des Gubernators die Gruppe.
Dieses Lob fiel insgesamt sehr reichlich aus, denn die Lateiner aus Bad Bergzabern zeigten nicht nur Verstand, sondern auch Geschick, was den Gubernator beim Eintauchen der Ruder immer wieder begeistert ausrufen ließ: „So muss es klingen, wenn Legionäre mit der Lusoria Rhenana fahren!“
Zwischen Rudereinheiten und Informationen des Gubernators kam Aurelia, die Frau des Gubernatos, zu Wort, die –der Spätantike entsprechend gekleidet- vom Heck aus über ihren Alltag erzählte. Dass sie dabei nicht nur die Geheimnisse römischer Unterwäsche und römischer Leckereien lüftete, sondern auch gleich eine Kostprobe römischen Gewürzweins in originalgetreuen Gefäßen anbot, machte die Fahrt der Bergzaberner Legionäre zusätzlich zu einem geschmacklichen Erlebnis.
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Beim Aussteigen waren sich alle einig, dass dieser Nachmittag trotz der Hitze gelungen war und „an einem Tag wie diesem“ im Schulalltag das tolle Gefühl spürbar wird: Wir sitzen alle in einem Boot, im Gleichklang der Ruder sind wir stark und jeder gehört dazu.
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